Hoffnungsträger des modernen Handwerks | Handwerkskammer Frankfurt (Oder) Region Ostbrandenburg

Zu Besuch im Handwerk Hoffnungsträger des modernen Handwerks

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Begabtenförderung: Auf einem Festakt werden jedes Jahr die Junggesellen*innen mit den besten Ausbildungsleistungen geehrt. Die Pandemie machte dies zuletzt unmöglich. Stellvertretend und symbolisch für alle, die sich ins Zeug gelegt haben, besuchte Handwerkskammerpräsident Wolf-Harald Krüger den Best-Gesellen Enrico Lutat von der Malerfirma Lutat in Panketal. Ein Beitrag von Mirko Schwanitz. [/vc_column_text][vc_single_image image=“122107″ img_size=“large“][vc_column_text]Traditionell werden zum …

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Begabtenförderung: Auf einem Festakt werden jedes Jahr die Junggesellen*innen mit den besten Ausbildungsleistungen geehrt. Die Pandemie machte dies zuletzt unmöglich. Stellvertretend und symbolisch für alle, die sich ins Zeug gelegt haben, besuchte Handwerkskammerpräsident Wolf-Harald Krüger den Best-Gesellen Enrico Lutat von der Malerfirma Lutat in Panketal. Ein Beitrag von Mirko Schwanitz.
[/vc_column_text][vc_single_image image=“122107″ img_size=“large“][vc_column_text]Traditionell werden zum Tag der Berufsbildung die Lehrlinge mit den besten Prüfungsleistungen und sehr gute Ausbildungsbetriebe geehrt. Doch wegen der Corona-Pandemie war das diesmal nicht möglich. Dafür bekam Malergeselle Enrico Lutat aus Panketal Besuch von Handwerkskammerpräsident Wolf-Harald Krüger und Michaela Schmidt. „Wir dachten, wir übergeben Ihnen die Auszeichnung persönlich und gleichzeitig stellvertretend für alle anderen“, erklärte die Leiterin der Abteilung Berufsbildung der Handwerkskammer die ungewöhnliche Visite.“[/vc_column_text][vc_single_image image=“122108″ img_size=“large“][vc_column_text]Dass die Wahl auf den 20-jährigen fiel, ist kein Zufall. Enrico Lutat hat nicht nur seine Gesellenprüfung als Jahrgangsbester im Land Brandenburg abgeschlossen. In diesem Jahr will er sich im Bundesleistungswettbewerb des Handwerks mit den besten seiner Zunft messen. Den Antrag auf Teilnahme hat er bereits eingereicht. Besonders freute er sich über den von Wolf-Harald Krüger überreichten Bescheid für die Begabtenförderung. „Ich habe bereits mit der Meisterausbildung begonnen, werde das Geld aber für die nächsten Teile der Ausbildung sehr gut gebrauchen können“, ließ er seine Gäste wissen. Denn das Ziel des jungen Mannes ist klar: „Ich will den Betrieb meines Vaters eines Tages übernehmen.“

Jürgen Lutat (59) stammt aus einer Fleischerfamilie. Er lernte beim VEB Ausbau. Dann wechselte er in eine PGH. 1990 gehört er zu den Wende-Gründern der ersten Stunde. Im Nachwendeaufschwung wuchs seine Malerfirma auf bis zu 90 Mitarbeiter an. „Wir wuchsen zu schnell“, resümiert Jürgen Lutat heute zurückblickend. „Und wir zahlten Lehrgeld. An mehreren Großaufträgen wäre die Firma beinahe gestorben, weil nicht gezahlt wurde. Ich habe mich dann sukzessive verkleinert und mich schließlich auf Privathaushalte spezialisiert.“ „Dennoch haben sie stets ausgebildet“, bemerkt Wolf-Harald Krüger. „Mit ihrem Sohn hat ihr Betrieb zum dritten Mal einen Landessieger hervorgebracht.“ Sichtlich bewegt nahm Jürgen Lutat vom Präsidenten der Handwerkskammer für diese Leistung eine Anerkennungsurkunde entgegen.[/vc_column_text][vc_single_image image=“122110″ img_size=“large“][vc_column_text]„Dass mein Sohn mal in meinen Betrieb einsteigen würde, war nicht immer so klar“, erinnert sich Jürgen Lutat, der seinen Sohn nach dem Abitur schon an den Maschinenbau verloren glaubte. Enrico nickt: „Das war mein Ziel. Ein Praktikum in meinem zukünftigen Betrieb belehrte mich aber eines Besseren. Ich stellte fest, dass die ständige Arbeit am PC nicht so mein Ding ist. Lieber ist mir ein ausgeglichenes Verhältnis von Büro- und praktischer Arbeit. Außerdem wollte ich doch lieber mein eigener Herr sein möchte. Also habe ich mich mit meinem Vater zusammengesetzt. Und dann entschieden, bei ihm einzusteigen.“[/vc_column_text][vc_single_image image=“122111″ img_size=“large“][vc_column_text]Bei so manchem Klassenkameraden stieß die Entscheidung damals auf Unverständnis. Schließlich hatte Enrico sein Abitur mit einem Durchschnitt von 1,9 gemacht. „Aus meinem Abi-Jahrgang von 150 Leuten haben gerade mal zehn Leute eine klassische Berufsausbildung begonnen“, antwortet Enrico auf eine Frage von Handwerkskammerpräsident Wolf-Harald Krüger. Woher komme diese Ablehnung handwerklicher Berufe, wollte der wissen. Enrico Lutat überlegt kurz. „Schwer zu sagen. Ich glaube aber, dass unsere Generation überhaupt viel zu wenig Berührungspunkte mit handwerklicher Arbeit hat. Und dass nur noch wenige Eltern haben, die selbst etwas mit ihren Händen machen und erschaffen. Ich kann mich auch nicht erinnern, das bei meinen Gymnasiallehrern das Handwerk eine Rolle gespielt hätte, wenn es um die zukünftige Berufswahl gegangen sei.“ Auch die Lehrlingsvergütung sei ein Problem. „Wenn Dir Aldi und Lidl im ersten Ausbildungsjahr über 1000 Euro Lehrlingsgehalt anbieten, warum solltest Du dann Friseur mit etwas mehr als 500 Euro werden“, gibt Enrico Diskussionen aus seiner Schulzeit wieder. „Das musst Du dann schon wirklich wollen und die finanzielle Unterstützung deiner Familie haben. Sonst geht das einfach nicht. Ich glaube, dass das Handwerk Eltern und Lehrer noch stärker als Zielgruppe für die Nachwuchswerbung in den Blick nehmen und da neue Strategien und Formate entwickeln muss. Ich glaube auch, dass das Handwerk viel zu wenig in den Universitäten präsent ist. Man müsse sich noch viel stärker um Studienabbrecher bemühen.“[/vc_column_text][vc_single_image image=“122112″ img_size=“large“][vc_column_text]„Mit der Begabtenförderung und dem Meister-Bafög habe man bereits große Anstrengungen unternommen, berufliche Karrieren im Handwerk zu fördern. Auch gebe es in verschiedenen Handwerkskammern bereits große Bemühungen um Studienabbrecher. Gerade die HWK Rheinland-Pfalz sei da sehr erfolgreich und man tausche die Erfahrungen selbstverständlich aus“, erwidert Michaela Schmidt. „Auch dass die Berufsausbildung am Ende einem Bachelor-Abschluss gleichgestellt ist, ist ein großer Fortschritt. Gesellen wie Enrico sind Botschafter des Handwerks im besten Sinne“, meint die Abteilungsleiterin Berufsbildung der Handwerkskammer und überreicht Enrico ein kleines Überraschungspaket, wie es Ende 2020 alle Best-Gesell*innen bekamen.

„Wow“, entfährt es ihm, als er mit dem Auspacken beginnt. Ein Blue Tooth-Lautsprecher, ein Thermobecher, ein kleiner Rucksack mit der Aufschrift „Hoffnungsträger“. „Alles Dinge, die man auf Baustellen gut gebrauchen kann“, bedankt sich Enrico.[/vc_column_text][vc_single_image image=“122113″ img_size=“large“][vc_column_text]Während seiner Gesellenausbildung bemerkte Enrico Lutat, „dass so mancher in meiner Altersgruppe offenbar Kommunikationsprobleme hat. Die schreiben lieber eine E-Mail, als mal zum Telefonhörer zu greifen, um mit Kunden zu reden. Dabei kann man im persönlichen Gespräch Dinge oft besser, einfacher und mit weniger Aufwand regeln.“ In solchen Entwicklungen zeigen sich für Enrico Lutat auch die negativen Seiten einer stärker digitalisierten Gesellschaft, deren Vorteile er sonst sehr wohl zu schätzen weiß.

Wie er denn seine Ausbildung einschätze, will HWK-Präsident Krüger im weiteren Verlauf des Besuches von Enrico Lutat wissen. „Ich bin mit der überbetrieblichen Ausbildung in Hennickendorf sehr zufrieden. Vor allem, was ich an Spachteltechniken lernen konnte, hat mich wirklich begeistert.“ Da lerne er heute viel von seinem Sohn, fügt Jürgen Lutat augenzwinkernd hinzu. Denn solche Techniken habe er vor über 44 Jahren in seiner Ausbildung nicht gelernt. Aber damit könne die Firma Lutat ihren Kunden natürlich heute qualitativ viel neues anbieten.

„Zurzeit sind wir ein reiner Vater-Sohn-Betrieb. Aber ich denke natürlich schon heute darüber nach, ob wir in naher Zukunft wieder ein paar Arbeitsplätze schaffen sollten“, wagt Enrico zum Abschluss einen Ausblick in die Firmenzukunft.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-map-marker“]Jürgen Lutat – Malermeister
Altonaer Str. 10

16341 Panketal / Ot Schwanebeck[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-globe“]www.malermeister-lutat.de[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-phone“]030 94414381[/vc_message][vc_column_text]Logo: Zu Besuch im Handwerk[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]