Innovationen planen – mit Technologiekalender | Handwerkskammer Frankfurt (Oder) Region Ostbrandenburg

Beratung Innovationen planen – mit Technologiekalender

Eine Information der AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e. V. Projektergebnisse aus der Industriellen Gemeinschaftsforschung Barcode, RFID oder QR-Code? Vor dieser Entscheidung stehen die Unternehmen oft, wenn sie eine moderne Identifikationstechnologie (ID) für ein innovatives Produkt oder eine neue Dienstleistung wählen müssen. Abhilfe bietet ein softwarebasierter Technologiekalender, der am Forschungsinstitut für Rationalisierung e. …

Eine Information der AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e. V.

Projektergebnisse aus der Industriellen Gemeinschaftsforschung

Barcode, RFID oder QR-Code? Vor dieser Entscheidung stehen die Unternehmen oft, wenn sie eine moderne Identifikationstechnologie (ID) für ein innovatives Produkt oder eine neue Dienstleistung wählen müssen. Abhilfe bietet ein softwarebasierter Technologiekalender, der am Forschungsinstitut für Rationalisierung e. V. (FIR), einer Forschungsvereinigung der AiF, entwickelt wurde. Die Anwender von Auto-ID Technologien – insbesondere im Maschinen- und Anlagenbau, in der Medizintechnik und der Transportlogistik – können die unterschiedlichen Varianten in Umsetzungsszenarien durchspielen lassen und erhalten eine unkomplizierte sowie belastbare Einschätzung.

Weil gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eine Fehlinvestition jeglicher Art ein großes Risiko darstellt, bietet eine zuverlässige Entscheidungsgrundlage mehr Sicherheit und Handlungsspielraum. Die Innovationsgeschwindigkeit im IT-Sektor ist rasant und es ist vor allem für KMU schwer, den Markt zu überschauen und für sie relevante Produkte zu erkennen und zu nutzen. Der Technologiekalender schafft Orientierung. Er ordnet unterschiedliche ID-Technologien entsprechend ihrem Reifegrad zu und bildet den jeweiligen Lebenszyklus ab. Junge Technologien mit Entwicklungspotenzial werden als solche identifiziert und von aussterbenden Technologien unterschieden. So können Entwickler die auf dem Markt vorhandenen Informationstechnologien mit geringem Ressourceneinsatz bewerten und mit der richtigen Auswahl Prozesse verbessern – beispielsweise bei der Automatisierung der Warenannahme oder beim Diebstahlschutz – oder neu entwickeln. Denkbar wäre zum Beispiel, dass Endverbraucher von Zuhause aus prüfen können, ob das ausgesuchte Regal im Möbelgeschäft auch tatsächlich auf Lager ist, bevor man sich auf den Weg macht, es abzuholen.

Der softwarebasierte Technologiekalender wurde in einem Projekt der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) entwickelt. Dafür, dass IGF-Ergebnisse möglichst nah an den praktischen Bedarf der Wirtschaft reichen, sorgen Wirtschaftsvertreter in den projektbegleitenden Ausschüssen. Das unter dem Namen „ID-Select“ laufende Forschungsvorhaben wurde von sieben Unternehmen begleitet aus den Fachgebieten Produktion, Elektrotechnik, Energiewirtschaft, Automatisierungstechnik und Betriebswirtschaft. „Die direkte Beteiligung an IGF-Projekten bietet den Unternehmen den großen Vorteil, die Anwendung der neuesten Forschungserkenntnisse noch während der Projektphase im eigenen Betrieb zu prüfen. Das bedeutet technologischen Vorsprung. Nicht zu unterschätzen ist auch der Austausch mit anderen Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette, die sich um das Vorhaben versammeln“, betont Professor Volker Stich, Geschäftsführer des FIR.

Ein Teil der Forschungsergebnisse floss in eine weitere Entwicklung des Instituts, die gerade in diesen Tagen als eins der Leuchtturmprojekte auf der diesjährigen CeBIT gezeigt wird: Ein Logistik-Demonstrator führt vor, wie die Auftragsabwicklung im Unternehmen der Zukunft funktionieren kann. Die unterschiedlichen Systeme zur Planung der Unternehmensressourcen (ERP-Systeme) entlang der Lieferkette werden über den Standard myOpenFactory® miteinander verbunden und der elektronische Informationstransfer macht die Prozesse in Einkauf, Produktion und Vertrieb deutlich effizienter.

Solche Basisinnovationen sind aber nur in Gemeinschaftsforschung zu bewältigen, mit möglichst vielen an der technologischen Entwicklung interessierten Unternehmen. Ihre Erfahrungen und Bedürfnisse sind die Grundlage der IGF. Dank öffentlicher Mittel aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) können sich mittelständische Unternehmen ohne hohen finanziellen Aufwand an den IGF-Projekten beteiligen.

Ansprechpartner Projekt
FIR e. V. an der RWTH Aachen
Sebastian Kropp, Telefon: +49 241 47705-509, sebastian.kropp@fir.rwth-aachen.de

Über die AiF

Die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e. V. ist ein 1954 gegründetes, industriegetragenes Innovationsnetzwerk zur Förderung von Forschung und Entwicklung im Mittelstand. Es verknüpft die Interessen von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Die AiF ist die führende nationale Organisation zur Förderung angewandter Forschung und Entwicklung für den deutschen Mittelstand. Aufgabe ist es, als Dachverband von rund 100 Branchenverbänden die Volkswirtschaft Deutschlands in ihrer Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken. Die AiF als gemeinnütziger Verein ist Träger der Industriellen Gemeinschaftsforschung und betreut gemeinsam mit der AiF Projekt GmbH und der AiF F·T·K GmbH, ihren einhundertprozentigen Tochtergesellschaften, weitere Förderprogramme der öffentlichen Hand. Im Jahr 2011 setzte die AiF rund 675 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln ein.