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„Art an der Grenze“ – dieser Titel war es, der ihn fasziniert hat und letztendlich bewog, sich zu bewerben. „Klingt doch wunderbar“, meint Sebastian Leu, Schmiedemeister aus Markendorf. Irgendwie wie hart an der Grenze und grenzwertig, das seien ja auch seine Skulpturen für manche. Sie passten eben nicht in jeden Vorgarten! Zum dritten Mal haben …

„Art an der Grenze“ – dieser Titel war es, der ihn fasziniert hat und letztendlich bewog, sich zu bewerben. „Klingt doch wunderbar“, meint Sebastian Leu, Schmiedemeister aus Markendorf. Irgendwie wie hart an der Grenze und grenzwertig, das seien ja auch seine Skulpturen für manche. Sie passten eben nicht in jeden Vorgarten!
Zum dritten Mal haben Studenten der Europauniversität Viadrina ihr Kunstfestival organisiert, das mit Musik, Theater, Literatur, Performance und Workshops viele Interessierte begeistert. Im Mittelpunkt steht eine dreiwöchige Kunstausstellung in verschiedenen Räumlichkeiten der Stadt, in der Studierendenmeile in der Frankfurter Großen Scharrnstraße. Im Ehrenhof der Europauniversität stellt Schmied Sebastian Leu acht seiner besonderen Stahlskulpturen aus. Und auch im Medienkomplex sind einige seiner Skulpturen zu sehen.

Im Hof unter frischen grünen Bäumen hat eine kleine Echse auf einem Stein ein sonniges Plätzchen gefunden und nichts aber auch gar nichts kann sie vertreiben. Auch Judith Lenz, Studentin der Kulturwissenschaften und Mitorganisatorin von „Art an der Grenze“, gefallen die Echse im Ehrenhof und die anderen Arbeiten von Sebastian Leu. „Sebastian war einer von 25 Bewerbern für die Ausstellungen, wir wollten neuen Leuten eine Chance geben. Und Leus Skulpturen seien interessant und könnten von jedem Betrachter auf eigene Weise interpretiert werden“, meint sie.

Schon seit seinem sechsten Lebensjahr hat der gebürtige Frankfurter Sebastian Leu seine Schwäche fürs Harte entdeckt, schließlich ist er in der Schmiedewerkstatt seines Vaters groß geworden. Stein, Stahl und Kupfer sind nach wie vor sein Metier und finden in seinen Skulpturen vom filigranen Baum bis zu klassischen Leuchtern, einer geschmiedeten Rose oder dem Totenmann Verwendung. Und er freut sich, dass er die Skulpturen hier der Öffentlichkeit präsentieren kann, schließlich habe er Sendebewusstsein, wolle nicht nur im stillen Kämmerlein vor sich hinwerkeln und Kunst machen! Trotzdem stellt er klar: „Ich bin Handwerker und kein Künstler und das ist für mich das Entscheidende! Und er schwärmt von seinem traditionellen Handwerk, das den Rohstoff verarbeitet, der die Industrie vor vielen Jahren revolutionierte. Durch die Hände eines Schmiedes entstehen Produkte und Objekte für die Sinne.

Sebastian Leu, der quirlige Mann mit den grünen Haaren, hat sein Hobby zum Beruf machen können und er will sich irgendwann selbstständig machen, vor allem Restaurierungen reizen ihn. Nach der Lehre und dem Meisterbrief im Jahr 2004 hat er eine dreimonatige Ausbildung zum Restaurator für Metallobjekte in Italien absolviert. Leu liebt nicht nur seinen Beruf, der für ihn Suchtpotenzial habe, sondern auch seine Heimatstadt Frankfurt (Oder). „Klar“, sagt er, das ist mein Zuhause und ich wünsche mir, dass noch mehr Frankfurter zu ihrer Stadt stehen, sich mit ihr identifizieren … Dazu gehört für Sebastian Leu auch und vor allem Kultur und Kunst. Schöne Dinge, die in der Freizeit passieren, sind es doch vor allem, mit denen man seine Stadt verbinde. Darum sei „Art an der Grenze“ so wichtig. Und er könne seine Berufskollegen, die vielleicht neben dem Handwerklichen eine schöpferische Seite hätten, vielleicht malten oder mit Holz Plastiken schaffen, nur ermutigen sich bei den Studenten zu melden, um vielleicht im nächsten Jahr bei diesem tollen Festival dabei zu sein. Das würde auch Judith Lenz freuen. „Gerade Unbekannten oder Hobbykünstlern eine Plattform zu bieten, sei ein wichtiger Aspekt von „Art an der Grenze“erklärt sie.

Das besondere Festival in Frankfurt (Oder) lädt noch bis zum 16. Mai ein.
Ansprechpartnerin: Judith Lenz, art.an.der.grenze.@gmail.com