Wirtschaftsförderung unterstützt den Technologietransfer | Handwerkskammer Frankfurt (Oder) Region Ostbrandenburg

Allgemein Wirtschaftsförderung unterstützt den Technologietransfer

[vc_row][vc_column width=“3/4″][vc_column_text]Die Wirtschaft erlebt dynamische Zeiten. Die Digitalisierung verändert Märkte und Branchen und fordert Innovationen. Innovationen in der Digitalisierung verheißen Chancen und Vorsprünge im Wettbewerb. Wer dabei von neuesten Forschungsergebnissen und aktuellem Wissen profitiert, kann neue Angebote für sein Unternehmen entwickeln oder gründen. Das Wissen findet man an Universitäten, Hochschulen und Forschungsreinrichtungen. Die Region hat …

[vc_row][vc_column width=“3/4″][vc_column_text]Die Wirtschaft erlebt dynamische Zeiten. Die Digitalisierung verändert Märkte und Branchen und fordert Innovationen. Innovationen in der Digitalisierung verheißen Chancen und Vorsprünge im Wettbewerb. Wer dabei von neuesten Forschungsergebnissen und aktuellem Wissen profitiert, kann neue Angebote für sein Unternehmen entwickeln oder gründen. Das Wissen findet man an Universitäten, Hochschulen und Forschungsreinrichtungen. Die Region hat eine so große Qualität und Dichte in Wissenschaft und Forschung, dass man mit diesem Pfund in der Wirtschaft gerade zu wuchern muss. Doch wie kommen Wirtschaft und Wissenschaft zusammen?

Damit dies gelingt, hat die Brandenburger Landesregierung eine gemeinsame  Innovationsstrategie zusammen mit dem Land Berlin verabschiedet. In der Wirtschaftsförderung des Landes Brandenburg, der WFBB, wurden Clustermanagements für die Wachstumsbranchen aufgebaut. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Clustermanagements in der WFBB vernetzen Unternehmen mit Wissenschaft und Forschung, damit aus Ideen Innovationen werden.

Wie funktioniert nun der Transfer aus der Wissenschaft in die Unternehmen in der Praxis? Wir zeigen sechs gelungene Beispiele:

Gute (Cluster)-Gespräche regen an

Am Anfang der Zusammenarbeit kann ein Gespräch stehen. In diesem Fall: Perspektivgespräche, die das Clustermanagement Ernährungswirtschaft der WFBB durchgeführt hat. Bei den Treffen entstand die Idee für das mittlerweile realisierte Projekt „100% REGIONAL“. Verschiedene Unternehmen fanden sich zusammen, um alle Schritte zu hochwertigem Schweinefleisch zu hundert Prozent in Brandenburg durchzuführen: die Schweine artgerecht aufziehen, Futtermittel anbauen, die Tiere schlachten und verarbeiten. Dies ist keine Selbstverständlichkeit, denn in der industriellen Fleischverarbeitung werden die Tiere zur Schlachtung oft lange Wege transportiert oder das Fleisch beim weit entfernten Großhandel eingekauft. Die Kooperation der Brandenburger Clusterakteure zeigt, dass es auch anders geht.

Der Kunde hat ein Problem

Aus einer Clusterkooperation entstand auch einer der gesündesten Säfte aus Brandenburg: „Ella“, ein Obstsaft, der mit der Chlorella-Alge versetzt wird, die einen besonders hohen Vitamin B 12-Anteil aufweist. Produzent ist die Mosterei Ketzür. Die jungen Geschäftsführer entwickelten die Idee zusammen mit einem Reha Klinikum, in dem viele ältere Patienten an B 12-Mangel leiden. Könnte man nicht einen Saft herzustellen, der auf natürlichem Wege das Vitamin zuführt? Um ihn zu entwickeln, fand die Mosterei als Partner die IGV GmbH, ein Institut für Lebensmittelforschung in Bergholz-Rehbrücke. In einer 250-Milliliter-Flasche des Safts steckt jetzt die durchschnittliche empfohlene B 12-Tagesdosis. Die Mosterei erhielt 2018 den Brandenburger Innovationspreis Ernährungswirtschaft.

Bausteine zur Energiewende

Innovationen braucht auch die Energiewende: Die E.DIS-Gruppe mit Sitz in Fürstenwalde/Spree treibt Innovationen im Energiebereich voran. Ein prominentes Beispiel ist der Plan, in der Stadt Ketzin an der Havel ein „Reallabor für die Energiewende“ aufzubauen, in dem Wissenschaft und Praxis zusammen experimentieren und lernen. Es sollen dort innovative Anlagen und Lösungen entwickelt werden, mit denen Energie erzeugt, gespeichert, transformiert und transportiert wird. Diese Vision kann man nur im Verbund angehen. Im Reallabor wollen neben E.DIS das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik, das Deutsche GeoForschungsZentrum in Potsdam und andere für unsere Zukunft zusammenarbeiten.

Von der Hochschule in die Gründung

Transfer aus der Forschung in die Praxis geschieht auch, wenn Studierende nach ihrem Abschluss den Mut finden, ein eigenes Unternehmen auf die Beine zu stellen. In Brandenburg herrscht Gründergeist, der Anteil an Stipendien beispielsweise des EXIST-Gründerprogrammes ist hier, bezogen auf die Anzahl der Studierenden, im deutschlandweiten Vergleich besonders hoch.

Eine Gründerin ist Madeleine Wolf. In Berlin geboren und aufgewachsen, hat sie in Stuttgart „Business Administration and Management“ studiert und bei der Deutschen Bahn gearbeitet. Es folgte der Master für Nachhaltige Unternehmensführung an der Hochschule in Eberswalde. Während des Studiums entstand die Idee, eine Agentur für digitale Bildung zu gründen. Jetzt ist visionYOU Mieter im Babelsberger Media Tech Lab, hat dort direkten Zugang zu einem starken Mediennetzwerk und baut mit diesen guten Rahmenbedingungen im Rücken ein innovatives Portfolio für Schulen und Unternehmen auf.

EXIST half auch einer anderen erfolgreichen Brandenburger Gründung, Pattarina. Das Unternehmen befreit Nähende in (bald) aller Welt von den Mühen der Vorbereitung der Schnittmuster, die man bisher auf Papier ausdrucken und zusammenkleben muss. Gründerin Nora Baum, selbst begeisterte Näherin, hatte auf der Rückfahrt von einer Silvesterparty die Idee: Warum nicht die Linien des Schnittmusters per Licht auf den Stoff übertragen? Augmented Reality, Handys und App machen es möglich. Baum, die an der Universität in Cottbus über die Digitalisierung von Handwerksleistungen promovierte, stellte erfolgreich einen Antrag auf ein EXIST-Gründerstipendium und legte im Frühjahr 2018 los. Im Sommer 2019 waren bereits über 11.000 Nähende auf der Seite von Pattarina registriert und im Herbst ging die App  an den Start.

Brandenburg erleben

Die IT-Spezialisten von edv plan aus Neuruppin ließen sich durch die vielen Kleinode in der weiten Landschaft Brandenburgs und durch wiederkehrende Outdoor-Events zu einem neuen Produkt anregen: einer Besucher-App für Veranstalter. Es ist eine individuell auf einen Ort anpassbare Informationsquelle, deren Inhalte die Veranstalter selbst aktualisieren können. Damit die Technik des App-Baukastens State-of-the-Art wird, entwickelte edv plan sie mit der Unterstützung der Technischen Hochschule Brandenburg. Ein anspruchsvolles Projekt für das achtköpfige Team aus Neuruppin, das durch den Brandenburgischen Innovationsgutschein Forschung und Entwicklung unterstützt wurde.

Sechs Beispiele für innovative Produkte und Lösungen aus Brandenburg, die zeigen, dass Unternehmen nicht nur von den wissenschaftlichen Einrichtungen im Land profitieren, sondern auch die nötige Unterstützung bekommen, um neue Ideen zu verwirklichen.

Autorin: Franziska Berge[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/4″][cq_vc_employee name=“thieme“][vc_single_image image=“86739″][/vc_column][/vc_row]