„Anfassen ist noch“ | Handwerkskammer Frankfurt (Oder) Region Ostbrandenburg

Zu Besuch im Handwerk „Anfassen ist noch“

[vc_row][vc_column width=“3/4″][vc_column_text]Als er Abitur machte, waren Lehrstellen noch knapp. Er nahm, was kam. Und das war das Angebot, anderen auf’s Dach zu steigen. „Heute steigen wir eher in die Keller. Wäre der Beruf so schmutzig wie früher, ich hätte einen anderen gewählt.“  Was ihn an seinem Beruf fasziniert? „Die moderne Technik. Manchmal bin ich wie …

[vc_row][vc_column width=“3/4″][vc_column_text]Als er Abitur machte, waren Lehrstellen noch knapp. Er nahm, was kam. Und das war das Angebot, anderen auf’s Dach zu steigen. „Heute steigen wir eher in die Keller. Wäre der Beruf so schmutzig wie früher, ich hätte einen anderen gewählt.“  Was ihn an seinem Beruf fasziniert? „Die moderne Technik. Manchmal bin ich wie ein Chirurg auf der Suche nach Defekten in den Atemwegen der Gesellschaft.“ Ist er noch immer ein Glücksbringer? „Klar. Anfassen ist noch!“ Seit 12 Jahren ist Andreas Krause Bezirksschornsteinfegermeister in Frankfurt (Oder) – und das mit Leib und Seele…

„Um es gleich klar zu sagen: ich steige den Leuten nur noch selten auf’s Dach. Dafür bin ich umso öfter in ihren Kellern“, rückt Andreas Krause zu Beginn lachend ein altes Klischeebild zurecht. „Mal ehrlich, wann haben Sie das letzte Mal einen schwarzen Mann auf einer Esse über den Dächern der Stadt gesehen?“ Nein, wenn das Berufsbild des Schornsteinfegers nicht schon zur Zeit seiner Lehre ein anderes gewesen wäre, Andreas Krause hätte den Beruf nie und nimmer gelernt. „Immer in schwarz und mit rußverschmierten Gesicht? Wäre nichts für mich gewesen. Aber die Technik, die Vielfalt der neuen Heizungsanlagen! Das hat mich interessiert. Und es versprach einen abwechslungsreichen beruflichen Alltag.“ Schon Andreas Krauses Großvater war Schornsteinfeger. Es gibt Bilder im Familienalbum: Opa in der Zünftekluft. Dass er eines Tages beim einstigen Gesellen seines Großvaters lernen sollte, war reiner Zufall. „Früher konnten auch weniger gebildete Menschen das Handwerk erlernen. Etwa die Handhabung eines Kehrbesens und des im Wappen unserer Innung abgebildeten Schultereisens. Aber heute bin ich vor allem mit Laptop, Messgeräten, Sensoren und Endoskopkameras unterwegs.“ Sagt es und richtet seine Augen auf das Display eines kleinen Gerätes: Der CO22-Gehalt ist im grünen Bereich. Hinter den Werten von Sauerstoff und Kohlenmonoxid steht eine Null. Zufrieden schiebt Andreas Krause sein schwarzes Käppi ein Stück aus der Stirn und nickt.[/vc_column_text][vc_single_image image=“102532″ img_size=“medium“][vc_column_text]„Unglaublich wie sich die Heizungstechnik entwickelt hat!“

Die modernen Anlagen von heute haben viel zur CO2-Reduzierung beigetragen. Die Gefahren austretender Gase sind weitgehend gebannt. Seitdem Techniker das Rohr für deren Abführung in das Rohr für die für die Verbrennung notwendige Luftansaugung gesteckt haben, sind die Abgase von Frischluft umspült. Bei einem Leck würde das Abgas durch die Frischluft neutralisiert. Vor 12 Jahren (02.10.2008) machte Andreas Krause seinen Meister. Wenig später bewarb er sich um einen eigenen Kehrbezirk und gewann die Ausschreibung. Und nennt sich seitdem: Bezirksschornsteinfegermeister. „Unglaublich, wie sich die Heizungstechnik seitdem entwickelt hat. Wer in Physik und Chemie ein wenig aufgepasst hat, sich für Technik und Messtechnik erwärmen kann, wer ganz praktisch etwas für die Umwelt tun will – der sollte Schornsteinfeger werden.“ Man spürt: Der 40jährige Vater zweier Kinder liebt seinen Beruf. Weswegen er sich seit Jahren auch im Gesellenprüfungsausschuss seiner Innung engagiert.[/vc_column_text][vc_column_text]Mit „Fridays for Future“ am Frühstückstisch

„Ich habe ein Problem damit, wenn Leute nur meckern. Der Staat tut das nicht! Meine Handwerkskammer tut jenes nicht! Ich finde jeder sollte sich engagieren, wo es ihm möglich ist. Wer gibt, bekommt immer auch etwas zurück.“ Und sei es im freundlichen Kundenkontakt. Viele Kunden kennt er persönlich. Ist er als Schornsteinfeger noch immer ein Glücksbringer. „Klar“, sagt er lachend. „Anfassen ist noch.“ Woher der Brauch? „Früher waren Schornsteinfeger Wandergesellen. Gemessen an der Vielzahl der Essen gab es damals aber viel zu wenig Rauchfangkehrer. Wer einen zu fassen kriegte, der hatte Glück. Heute ist davon der Brauch des Anfassens geblieben. Und der Glaube, dass wir Glück bringen.“ Mit seinen Kindern diskutiert er in letzter Zeit viel. „Fridays for Future“ sitzt quasi mit am Frühstückstisch. „Find ich gut“, sagt er. „Was ich nicht gut finde: Je radikaler die Forderungen, desto verengter der Blick. In einem aber muss ich den Kindern recht geben. Die Wohlhabenden haben in der Regel immer den höchsten CO2-Ausstoß.“ Da spricht der Fachmann, der in Frankfurt und Umgebung immerhin 1200 Objekte betreut.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/4″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-phone“]0335 40144141[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-map-marker“]Triftweg 3
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