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Das Handwerksblatt mit seiner Maiausgabe ist online. Wir stellen vor: einen polnischen Gesellen in einem deutschen Meisterbetrieb. Und: Für Kosmetiker gilt es eine neue Vorschrift. Redakteur Mirko Schwanitz reißt kurz weitere Heftinhalte an. Die vollständige DHB-Ausgabe finden Sie hier: https://www.vh-kiosk.de/magazine/handwerkskammer-frankfurt-oder-region-ostbrandenburg-0521

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[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Hat der Arbeitgeber das erhöhte Arbeitsvolumen selbst zu verantworten, ist dies kein Grund für eine behördlich zu genehmigende Sonntagsarbeit.

Sonntagsarbeit zur Abwendung eines unverhältnismäßigen Schadens darf gemäß § 13 Abs. 3 Nr. 2 b des Arbeitszeitgesetzes (ArbZG) nur wegen einer vorübergehenden Sondersituation bewilligt werden, die eine außerbetriebliche Ursache hat. Die Ursache darf nicht durch den Arbeitgeber selbst geschaffen worden sein. Das entschied das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) mit Urteil vom 27. Januar 2021 (Az.: 8 C 3.20).

Nach Ansicht des Gerichts setzt eine Bewilligung von Sonn- und Feiertagsarbeit voraus, dass zwischen den besonderen Verhältnissen und dem drohenden unverhältnismäßigen Schaden ein ursächlicher Zusammenhang bestehe und die beantragte Arbeit erforderlich sei, um den drohenden Schaden abzuwenden. Vorliegend sah es das Gericht als erwiesen an, dass der drohende Schaden nicht durch besondere Verhältnisse nach § 13 Abs. 3 Nr. 2 b ArbZG verursacht worden sei. Diese besonderen Verhältnisse müssten nämlich durch Umstände verursacht sein, die von außen auf das betreffende Unternehmen einwirkten. Sie dürften also nicht vom Arbeitgeber selbst geschaffen worden sein.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schliebe“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-download“]Urteil BVerwG[/vc_message][/vc_column][/vc_row]

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Information über die Bekanntmachung des Wahlaufrufs am 21. Mai 2021

[/vc_column_text][vc_single_image image=“87252″ img_size=“large“][vc_column_text]Die Wahlleiterin hat gemäß § 7 Wahlordnung (HwO Anl. C) spätestens drei Monate vor dem Wahltag in den für die Bekanntmachungen der Handwerkskammer bestimmten Organen zur Einreichung von Wahlvorschlägen aufzufordern und dabei die Erfordernisse dieser Wahlvorschläge bekannt zu geben (Wahlaufruf).

Der Vorstand der Handwerkskammer hat den 27. September 2021 als Wahltag bestimmt.

Am 21. Mai 2021 wurde der Wahlaufruf gemäß § 42 der Satzung als Amtliche Bekanntmachung der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg auf der Homepage der Handwerkskammer unter www.hwk-ff.de und dem Stichwort „Amtliche Bekanntmachungen“ veröffentlicht.

Ellen Neugebauer
Wahlleiterin[/vc_column_text][vc_column_text css=“.vc_custom_1621515790082{padding-top: 1em !important;padding-right: 1em !important;padding-bottom: 1em !important;padding-left: 1em !important;background-color: #d1e3f6 !important;border-radius: 3px !important;}“]

Wahlaufruf 2021

[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“thieme“][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Im Bundesanzeiger vom 30.04.2021 (BAnz AT 30.04.2021 V2) ist die aufgrund von § 7 Arbeitnehmer-Entsendegesetz ergangene Zwölfte Verordnung über zwingende Arbeitsbedingungen im Baugewerbe bekannt gemacht worden. Diese Verordnung tritt am 01.05.2021 in Kraft und mit Ablauf des 31.12.2021 außer Kraft.

Die Zwölfte Verordnung über zwingende Arbeitsbedingungen im Baugewerbe regelt, dass die Rechtsnormen des Tarifvertrages zur Regelung der Mindestlöhne im Baugewerbe (TV Mindestlohn) vom 29.01.2021 auf alle nicht an ihn gebundenen Arbeitgeber sowie Arbeitnehmer Anwendung findet, die unter seinen am 01.05.2021 gültigen Geltungsbereich fallen, wenn der Betrieb oder die selbständige Betriebsabteilung im Sinne des fachlichen Geltungsbereichs des TV Mindestlohn überwiegend Bauleistungen im Sinne des § 101 Abs.2 SGB III erbringt.

Der betriebliche Geltungsbereich des Tarifvertrages vom 29.01.2021 umfasst alle Betriebe, die unter den betrieblichen Geltungsbereich des Bundesrahmentarifvertrages für das Baugewerbe (BRTV) in der jeweils geltenden Fassung fallen.

Es gilt der Mindestlohn der Arbeitsstelle. Auswärts beschäftigte Arbeitnehmer behalten jedoch den Anspruch auf den Mindestlohn ihres Einstellungsortes. Ist der Mindestlohn der auswärtigen Arbeitsstelle höher, so haben sie Anspruch auf diesen Mindestlohn, solange sie auf dieser Arbeitsstelle tätig sind.

Für die Richtigkeit der Angaben wird keine Haftung übernommen.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_column_text]

Übersicht über den Mindestlohn im Baugewerbe:

In den alten Bundesländern:

Lohngruppe 1: 12,85 €

Lohngruppe 2: 15,70 €

In Berlin:

Lohngruppe 1: 12,85 €

Lohngruppe 2: 15,55 €

In den neuen Bundesländern:

Lohngruppe 1: 12,85 €[/vc_column_text][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-download“]Bekanntmachung Bundesanzeiger[/vc_message][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Im Bundesanzeiger (BAnz AT 30.04.2021 V3) wurde am 30.04.2021 die Zehnte Verordnung über zwingende Arbeitsbedingungen im Maler- und Lackiererhandwerk veröffentlicht. Danach finden die in der Anlage zu dieser Verordnung aufgeführten Rechtsnormen des Tarifvertrages zur Regelung eines Mindestlohns für gewerbliche Arbeitnehmer im Maler- und Lackiererhandwerk (TV Mindestlohn) vom 27.01.2021 auf alle nicht an ihn gebundenen Arbeitgeber sowie Arbeitnehmer Anwendung, die unter seinen am 01.05.2021 gültigen Geltungsbereich fallen, wenn der Betrieb oder die selbständige Betriebsabteilung überwiegend Bauleistungen im Sinne des § 101 Absatz 2 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch erbringt. Die Zehnte Verordnung über zwingende Arbeitsbedingungen im Maler- und Lackiererhandwerk ist am 01.05.2021 in Kraft getreten. Sie tritt am 30.05.2022 außer Kraft.

Nicht erfasst werden:

a) Fahrzeug- und Metalllackierer, die in stationären Werkstätten tätig sind,

b) Personen, die nachweislich

c) gewerbliches Reinigungspersonal und anderes gewerbefremdes Hilfspersonal, das ausschließlich in den Verwaltungs-, Verkaufs- und Sozialräumen des Betriebs tätig ist.

 

Übersicht der tariflichen Mindestlöhne

„Gelernte Arbeitnehmer (Gesellen)“ sind Arbeitnehmer, die für das Maler- und Lackiererhandwerk oder ein anderes Handwerk einschlägige handwerkliche Tätigkeiten, insbesondere die im Anhang 1 beschriebenen Tätigkeiten des Maler- und Lackiererhandwerks, ausführen.

„Ungelernte Arbeitnehmer“ arbeiten unter Aufsicht und Anleitung (insbesondere von Gesellen bzw. Vorarbeitern) und führen einfache Hilfstätigkeiten aus.

Bei Arbeitnehmern, die über:

a) den Gesellenbrief im Maler- und Lackiererhandwerk oder einen vergleichbaren anderen Ausbildungsabschluss oder

b) einen staatlich anerkannten Berufsabschluss bzw. einen entsprechenden Nachweis (Zertifikat) aus dem Ausland, der zu Maler- und Lackiererarbeiten qualifiziert, verfügen, wird vorausgesetzt, dass sie Tätigkeiten im Sinne des Satzes 1 ausüben.

 

Für die Richtigkeit der Angaben wird keine Haftung übernommen.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_column_text]

Übersicht der tariflichen Mindestlöhne

Mindestlohn 1 (ungelernte Arbeitnehmer)

ab 01.05.2021:   11,40 Euro

Mindestlohn 2 (gelernte Arbeitnehmer/Gesellen)

ab 01.05.2021:   13,80 Euro[/vc_column_text][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-download“]Bekanntmachung Bundesanzeiger[/vc_message][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Firmenjubiläum: Vor 30 Jahren gründete Schmied Gerhard Brederek ein Metallbau-Unternehmen. Wenig später stiegen Frau und Schwiegersohn mit ein. Inzwischen ist bei der Brederek & Joswig GbR die Nachfolge in dritter Generation auf dem Weg. Von Mirko Schwanitz[/vc_column_text][vc_single_image image=“124398″ img_size=“large“][vc_column_text]„Eigentlich wollte ich mal Kindergärtnerin werden“, erinnert sich Ines Joswig. Doch alles kam anders. „Ich erlernte den Beruf einer Werkstattprüferin, sollte dann studieren. Aber das war nichts für mich.“ Ines Joswig machte eine Ausbildung zur Bankkauffrau und arbeitete von Beginn an im Unternehmen.

Ihr Vater Gerhard hatte den Beruf eines Schmieds gelernt, danach als Landmaschinenschlosser und Meister bei der LPG Pflanzenproduktion Schöneiche gearbeitet. „Die LPG Pflanzenproduktion wurde dann aufgelöst. Mein Vater arbeitete dann noch eine Zeit lang in der Kälbermast, bevor er sich in ein paar alten Instandhaltungshallen dort selbstständig machte. „Meine Eltern waren mutig. Sie kauften das Gelände, bauten um und übernahmen mit der Übernahme von fünf Leuten eine hohe Verantwortung. Auch meinen Mann stellten sie ein.“ Dirk Joswig sagt, er habe in dem Betrieb zeigen können, was in ihm steckt. „Ich finde, Ines‘ Eltern übernahmen damals eine Menge Verantwortung und wagten, wie man so sagt, einen Sprung ins eiskalte Wasser.“

Gerhard Brederek erwies sich als Genie, am Telefon an Aufträge zu kommen. Frau Anita arbeitete vor der Gründung der GbR noch als Sachgebietsleiterin bei der Rüdersdorfer Gebäudewirtschaft. Abends machte sie die Rechnungen. Im Wohnzimmer, mit Schreibmaschine und Blaupausen. Als gelernte Bankkauffrau brachte Sie das nötige Wissen mit, wie ein Unternehmen betriebswirtschaftlich aufgebaut und geführt wird. „Und ich? Machte 2000 noch eine Weiterbildung zur Fachwirtin für Kaufmännische Betriebsführung“, erzählt Ines Joswig weiter. 2015 wurde sie Gesellschafterin und führt seitdem das Unternehmen zusammen mit ihrem Mann Dirk.

Prahlen ist nicht ihr Ding. Dabei könnten sie es

Im Büro erinnern Fotos an die Anfänge. „Auftraggeber, die dachten ein junges Unternehmen über den Tisch ziehen zu können, brachten die Firma manches Mal an ihre Grenzen“, erinnert sich Dirk Joswig an die 90er Jahre. Nach Ausbildungen als Instandhaltungsmechaniker und Gas- und Wasserinstallateur hatte er 1998 seinen Metallbaumeister gemacht. Auf dem Hof stehen LKWs und Busse. „Wir setzen Nutzfahrzeuge instand, bauen Anhänger auf, sind auch spezialisiert auf Fahrgeschäft “, erläutert er das Leistungsspektrum der Firma, zu dem auch der Stahl- und Metallbau gehört, Tore, Zäune, Carports…

Die Joswigs sind bodenständig. Prahlen ist nicht ihr Ding. Dabei könnten sie es. Sie haben an den Messehallen am Funkturm mitgebaut, die Eingangsbereiche im A10-Center. In Schaustellerkreisen spricht man fast mit Ehrfurcht von ihnen. Wenn irgendeiner ein Problem mit seinem Riesenrad hat, klingelt in Herzfelde bei Rüdersdorf das Telefon. Manchmal steht auch ein Olympiasieger aus dem Stützpunkt in Kienbaum mit seinem Bootstrailer vor dem Tor.[/vc_column_text][vc_single_image image=“124401″ img_size=“large“][vc_column_text]

Wie habt ihr das denn gemacht?

Das alles würde nicht funktionieren, wenn Ines und Dirk sich nicht super ergänzen würden. Er, der Meister mit den goldenen Händen. Und sie, „die graue Eminenz“ im Hintergrund, die alles im Blick hat, sich einarbeitet in die härtesten Zertifizierungsverfahren und dafür sorgt, dass der Betrieb sie mit Erfolg durchläuft. „Viele Handwerker glauben, dass sich das nicht lohnt. Dann aber merken Sie plötzlich, dass sie bei Ausschreibungen, sei es öffentlich oder von großen Unternehmen, nicht mehr zum Zuge kommen. Plötzlich stehen sie vor der Tür und fragen: Wie habt ihr das denn gemacht?“

Die Joswigs sind ein Familien-Betrieb. „Wir haben eine langjährige Stammbelegschaft. Das läuft, weil alle sehen, dass wir uns nicht auf ihre Kosten bereichern. Und weil wir Fachwissen jedes einzelnen schätzen.“

Längst gibt es einen Plan für die Zeit, da Ines und Dirk kürzertreten wollen. Mit Frances, unserer Tochter, die Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte ist, und ihrem Partner Tony, sprechen wir bereits über die Übernahme.“ Tony, ein gelernter Kaufmann, beginnt demnächst eine Ausbildung als KFZ-Mechatroniker und will den Meister draufsatteln. Außerdem sprechen die Joswigs bereits mit einem langjährigen Mitarbeiter über die Stelle eines Betriebsleiters für den Bereich Metallbau. „Wir setzen unsere Hoffnung ganz in unsere jungen Mitarbeiter“, sagt Ines Joswig. Es sieht ganz so aus, als wäre die Zukunft der Firma Brederek & Joswig in dritter Generation gesichert.[/vc_column_text][vc_single_image image=“124400″ img_size=“large“][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-map-marker“]Metallbau Brederek & Joswig GbR
Möllenstr. 50
15378 Herzfelde[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-globe“]www.brederek-joswig.de[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-phone“]033434 70 666[/vc_message][vc_column_text]Logo: Zu Besuch im Handwerk[/vc_column_text][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_single_image image=“124114″ img_size=“large“ onclick=“custom_link“ link=“/deutsches-handwerksblatt-hwk-frankfurt-oder-region-ostbrandenburg/“ css=“.vc_custom_1619590970957{margin-bottom: 0px !important;padding-top: 2em !important;padding-bottom: 0px !important;}“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-arrow-circle-right“]Erschienen im Deutschen Handwerksblatt 04-2021[/vc_message][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Ausbilder Dennis Wildner über Herausforderung seines Lebens und das Schönste am Job

Ausbildung: Nach fast 30 Jahren im Beruf, als Geselle, Meister und Firmeninhaber änderte Dennis Wildner sein Leben. Er wurde Ausbilder in der Ausbildungsstätte der Handwerkskammer in Hennickendorf. Im Interview spricht er über die Herausforderung seines Lebens, kritische Meisterschüler und das schönste Lob in seinem Job.[/vc_column_text][vc_single_image image=“124362″ img_size=“large“][vc_column_text]DHB: Herr Wildner, mir scheint, Sie essen gern.

Dennis Wildner (lacht): Sieht man das! Ja, essen hält Leib und Seele zusammen. Sie werden es nicht glauben, ursprünglich wollte ich Koch werden.

DHB: Wie bitte?

Dennis Wildner: Radiotechniker wäre auch was gewesen. Aber um in der DDR da eine Ausbildung zu bekommen, wären ein paar Beziehungen notwendig gewesen. Konnte ich mir also abschminken. Eines Tages kam mein Vater und sagte: Du wirst Installateur!

DHB: Da haben Sie erstmal `ne „Flappe“ gezogen…

Dennis Wildner: Könnte man so sagen. Wie auch nicht. Vielleicht war das die größte Herausforderung meines Lebens. Zu akzeptieren, nicht immer das machen zu können, was man eigentlich gern machen möchte.

DHB: Wenn man etwas gegen seinen Willen lernen muss, wie wird man dann so gut, wie Sie es offensichtlich sind?

Dennis Wildner: Danke für die Blumen. Ob ich wirklich so gut bin, müssen andere beurteilen. Ich glaube, es geht grundsätzlich darum, wie man mit Herausforderungen im Leben umgeht. Ob man sie annimmt. Oder hadert.

DHB: Sie haben nicht gehadert?

Dennis Wildner: Schon. Aber ich hatte in diesem Moment eben keine andere Wahl. Und es ist vielleicht mein Naturell, immer aus der Gegenwart das Beste zu machen.

„Fehler konntest du dir erlauben, Unpünktlichkeit nicht“

DHB: Wie sah das damals aus?

Dennis Wildner: Na ja, ich bin von meinem Vater ja nicht als Anfänger ins kalte „Installateurwasser“ gestoßen worden. Er selbst war ja nach seiner Ausbildung zum Klempner und Installateur jahrelang im Handwerk tätig, bevor er sich zum Karrosserieklempner und später zum Meister weiterbildete. Im ehemaligen VEB Kühlautomat Berlin leitete er eine große Härterei, und studierte noch Maschinenbau und Ökonomie. Und auf unserem Wochenendgrundstück wurde nach Feierabend, wie man in der DDR sagte, „gepfuscht“. Da bekam ich als Sohnemann schon einiges mit.

DHB: Als Sie in die Lehre kamen konnten Sie also bereits mit dem Lötkolben umgehen?

Dennis Wildner: Nicht nur das. Wir hatten eine Wohnung in einem heruntergekommenen Haus in Weißensee. Da hatte ich mit Vaddern eine komplette Heizung eingebaut, das Bad neu gemacht. Ich könnte mehr, als nur mit dem Lötkolben umgehen. Ich wusste, wie man Stahlrohre biegt, Gewinde schneidet, Anschlüsse hanft…

DHB: Da muss die Ausbildung ja langweilig gewesen sein?

Dennis Wildner:  Sagen wir mal so. Wir hatten ein, sagen wir mal, sanierungsbedürftiges Haus in Berlin-Weißensee. Da hatte ich mit Vaddern eine komplette Zentralheizung eingebaut, sowie das Bad neu gemacht. Ich konnte schon etwas mehr, als nur mit dem Lötkolben umgehen. Ich wusste schon ein wenig, wie man Stahlrohre biegt, Gewinde schneidet und einhanft…

DHB: Erinnern Sie sich an Ihren eigenen Lehrmeister?

Dennis Wildner: Das war so eine alter „Graupel“. Aber zackig. Akkurat. Und fair! Ordentlich musste die Arbeit aussehen. Deutsche Tugenden waren ihm wichtig. Fehler konntest du dir erlauben. Unpünktlich sein nicht. Selbst wenn du durch halb Berlin fahren musstest.

DHB: Waren Sie gehorsam?

Dennis Wildner (lacht): Na ja, wir waren auch mal jung und haben sicher den gleichen Unfug gemacht,

wie die Lehrlinge ihn heute auch machen. Aber Nein, das stimmt nicht ganz: Es war auch anderer Unfug dabei.

„Mein Vater hatte schnell sieben Mitarbeiter und zwei Lehrlinge“

DHB: Was war anders?

Dennis Wildner (lacht): Wir waren lauter. Es gab keine Smartphones. Wir haben uns also unterhalten, rumgeturnt, sind aus dem Fenster geklettert und zum nächsten Döner gegangen. Ging natürlich nur solange gut, bis ein Ausbilder auch mal Hunger hatte. Solche Sachen halt. Lauschen Sie mal! Hören Sie was?

DHB: Nein.

Dennis Wildner: Sehen Sie. Es ist Pause. Und die meisten sitzen vor ihren Smartphones und wischen über ihre Displays. Sich unterhalten, in der Pause mal über was diskutieren, auch laut – das hat heute schon fast Seltenheitswert.

DHB: Wie sind Sie eigentlich hier gelandet? Sie hatten doch eine eigene Firma?

Dennis Wildner: Stimmt. Aber das ist eine lange Geschichte?

DHB: Wir lieben Geschichten…

Dennis Wildner: Nach der Lehre stieg ich bei meinem Vater ein. Der hatte in der DDR acht Jahre vergeblich um eine Gewerbezulassung gekämpft. Für die damalige Handwerkerkaste war jeder neue aber eine potentielle „Gefahr“. Die Argumentation ging ungefähr so: Herr Wildner, wir kriegen für 200 Handwerker Material. Wenn wir sie zulassen würden, müssten wir mit noch jemanden teilen. Das können wir nicht. Baumaterial war in der DDR mehr als knapp vorhanden. Es werden sich bestimmt noch viele mit Grausen daran erinnern…

DHB: Das war mit dem Mauerfall 1989 natürlich vorbei…

Dennis Wildner: Stimmt. Der Firmensitz meines Vaters war die Garage auf dem Gartengrundstück. Das Firmenfahrzeug, der Trabi mit dem Anhänger. Der Pionier (ein mobiler, klappbarer Rohrschraubstock), Gewindekluppe und Rohrzangen kamen auf den Hänger so los ging es zum Kunden. Die Auftragsbücher füllten sich schnell. Der halbe Osten wollte umbauen, anbauen, abreißen, strangsanieren. Es war genug Arbeit da. Mein Vater hatte schnell sieben Leute und zwei Lehrlinge.

DHB: Und sie…

Dennis Wildner: … und mich. Andere wurden nach der Wende arbeitslos. Oder gingen in den Westen. Manche haderten mit ihrem Schicksal. Wir hatten keine Zeit zu hadern. Zuviel Arbeit…

DHB: Handwerk hatte auch damals goldenen Boden…

Dennis Wildner: Gold musst du dir aber hart verdienen. Das wird bei dem Satz oft vergessen, in dem ja immer auch ein gewisser Neid mitschwingt. Aber ja, es lief hervorragend. Mein Vater baute einen neuen Firmensitz. Im Jahr 2000 wollte er kürzertreten. Er schloss seine Firma. Ich hatte inzwischen meinen Meister gemacht, machte zeitgleich eine neue Firma auf und übernahm einen Teil der Mitarbeiter. Es lief gut. Für den Kunden änderte sich nichts. Ich übernahm natürlich die Betreuung weiterhin.

„Nach dem ersten Tag wollte ich hinschmeißen. Nach einer Woche gab ich Unterricht“

DHB: Wenn es so gut lief, warum haben Sie die Firma aufgegeben?

Dennis Wildner: Ich hatte irgendwann für mich eine Entscheidung getroffen. Ich wollte mehr Zeit für mich. Für meine Familie. Ich hatte die Firma verkleinert, mich auf Kundendienst spezialisiert. Ich wollte die Wochenenden nicht mehr nur im Büro verbringen. Ich habe in den 30 Jahren nach der Wende nur ein einziges Mal einen zusammenhängenden Urlaub von 14 Tagen gemacht. Und als man mich 2018 fragte, ob ich nicht Ausbilder in Hennickendorf werden wolle, lag auch der schon wieder 12 Jahre zurück.

DHB: Was ging Ihnen nur den Kopf, als Sie gefragt wurden?

Dennis Wildner: Zwei Fragen: Will ich das? Kann ich das?

DHB: Und sie wollten…

Dennis Wildner: Es gab wie überall eine Einarbeitungszeit. Nach dem ersten Tag wollte ich hinschmeißen… Nach dem zweiten Tag wollte ich hinschmeißen… Am dritten Tag ertappte ich mich beim überlegen, wie ich den Unterricht machen würde. Nach einer Woche gab ich dann schon meinen ersten Unterricht.

DHB: Und wie war es?

Dennis Wildner: Ich habe geschwitzt. Aber es hat mir auch einen Kick gegeben. Und als nach den ersten fünf Tagen ein Schüler im Vorbeigehen sagte: „Herr Wildner, die Woche mit Ihnen hat Spaß gemacht“, hab ich wieder was gelernt. Da war das Eis sozusagen gebrochen. Das ich wollte, wusste ich da schon. Dass ich es auch konnte, das sagte mir jetzt dieser Schüler.

DHB: Worauf legen Sie Wert?

Dennis Wildner:  Sauberes und sicheres Arbeiten. Neugier wecken. Logisches Denken fördern. Das wird in mancher Schule offenbar nicht mehr gelehrt. Selbstständigkeit. Aber auch Teamarbeit. Humor ist mir wichtig. Vor allem aber: Respekt voreinander. Zoten sind bei mir schon mal erlaubt. Sind sie aber herabwürdigend oder gar rassistisch, gibt’s klare Ansagen bei mir.

DHB: Ist die junge Generation so schlimm, wie ihr oft nachgesagt wird?

Dennis Wildner: Haben nicht unsere Eltern schon von uns als schlimmer Generation gesprochen? Alles Quatsch. Jede Generation muss sich abgrenzen, sich selbst ausprobieren. Das haben wir auch gemacht. Das machen unsere Kinder. Kinder sind so, wie wir sie erziehen. Das heißt, wenn wir unsere Lehrlinge sehen, ihre Stärken und ihre Schwächen, dann sehen wir in allererster Linie unsere eigenen Erfolge und unser eigenes Versagen.

„Gute Aussichten. Je weniger Handwerker, umso bessere Verdienstmöglichkeiten“

DHB: Was heißt das?

Dennis Wildner: Ein Beispiel. Wenn ich früher mit meinen Eltern rausging, dann ging ich entweder zehn Meter hinter oder vor ihnen. Nicht, weil ich sie nicht mochte. Sondern einfach um zu zeigen: seht her, ich bin selbstständig. Ich kann das schon. Und meine Eltern ließen mich. Heute gibt es Lehrlinge, die werden jeden Tag von Omilein hergefahren und von Opilein abgeholt. Ich weiß nicht, ob das der Selbstständigkeit zuträglich ist. Das meine ich mit Spiegel. Heute meint man, man könne doch seinem Filius keine Stunde Fahrt zur Ausbildungsstätte zumuten. Sorry: Man kann nicht nur. Man muss!!!

DHB:  Wie erleben Sie das Interesse am Handwerk?

Dennis Wildner: Entgegen den Sorgen, es würden immer weniger Auszubildende, erlebe ich eher wieder stärkere Ausbildungsklassen. Die demografische Wendedelle ist vorbei. Es wurden wieder mehr Kinder geboren. Und das merken wir auch in den Ausbildungszahlen. Aber es reicht sicher immer noch nicht, um den Bedarf an Handwerk zu decken. Ich sage meinen Lehrlingen immer. Ihr habt gute Aussichten:  je weniger Handwerker, umso mehr Verdienstmöglichkeiten für Euch! Ich glaube Philosophiestudenten haben es da schwerer.

DHB: Sie haben lange Jahre in der Innung Ober- und Niederbarnim mitgearbeitet, in der Vollversammlung der Handwerkskammer engagieren sich ehrenamtlich. Warum?

Dennis Wildner: Ich empfand auch als selbstständiger Handwerker, Innungen und die Handwerkskammer immer als wichtige Stimme. Ich glaube einfach nicht, dass die Interessen von Handwerkern irgendwo Gehör fänden, wenn wir über die Kammern nicht Zugang in die Politik hätten. Ich weiß, dass manche Kollegin, mancher Kollege mit mir da nicht einer Meinung sind. Doch ich bin überzeugt, dass ohne diese Selbstverwaltungsinstrumente Steuern oder Beratungskosten höher, der Verwaltungsaufwand noch schlimmer wäre – um nur einiges zu nennen. Und auch heute habe ich noch eine Gastmitgliedschaft in unserer Innung. Wichtig ist mir immer der Erfahrungsaustausch und Das Miteinander der Berufskollegen.

DHB: Bleibt bei alldem noch Zeit für ein Hobby?

Dennis Wildner: Ich habe damals parallel mit der Meisterschule auch, das sogenannte grüne Abitur, den Jagdschein gemacht. Und versuche ab und an regelmäßig auf die Pirsch zu gehen. So erde ich mich, komme vom Alltag runter. Kann über viele Dinge nachdenken. Aber auch abschalten. Und mich konzentrieren.

DHB: Haben Sie dabei auch schon mal darüber nachgedacht, was das schönste am Job des Ausbilders ist?

Dennis Wildner: Die Zähmung der Widerspenstigen! Die Herausforderungen, die das Arbeiten mit jungen Menschen mit sich bringt. Und in den Meisterkursen, der Erfahrungsaustausch mit gestandenen Kollegen.  Schwer zu sagen, was das Schönste ist: Mein Wissen weitergeben zu können vielleicht. Ja, das ist es![/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][cq_vc_employee name=“wildner“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-map-marker“]Handwerkskammer Frankfurt (Oder)
Region Ostbrandenburg
Bildungszentrum
Berufsbildungsstätte Hennickendorf
Rehfelder Straße 50
15378 Hennickendorf[/vc_message][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_single_image image=“124114″ img_size=“large“ onclick=“custom_link“ link=“/deutsches-handwerksblatt-hwk-frankfurt-oder-region-ostbrandenburg/“ css=“.vc_custom_1619590970957{margin-bottom: 0px !important;padding-top: 2em !important;padding-bottom: 0px !important;}“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-arrow-circle-right“]Erschienen im Deutschen Handwerksblatt 04-2021[/vc_message][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Das Brandenburger Umweltsiegel ist für viele brandenburgische Handwerksfirmen ein guter Einstieg in ein effektives Umweltmanagementsystem. Solche Systeme werden in Zukunft immer wichtiger – sagt Gunnar Ballschmieter. Er ist bei der Handwerkskammer Ihr Ansprechpartner für Umweltfragen.[/vc_column_text][vc_single_image image=“124351″ img_size=“large“][vc_column_text]DHB: Herr Ballschmieter, für alles Mögliche gibt es Umweltplaketten. Für Elektronikgeräte, Kosmetikprodukte. Auch auf Papierprodukten, Textilien, Tourismuskatalogen. Braucht es in dieser unüberschaubaren Schwemme noch ein landeseigenes Umweltsiegel?

Gunnar Ballschmieter: Es stimmt. Der Markt an Umweltsiegeln wird zunehmend unüberschaubar. Das Brandenburger Umweltsiegel gibt es seit 2010, hat jedoch einen gänzlich anderen Charakter. Es ist kein Siegel, das man an irgendein Produkt pappt.

DHB: Sondern?

Gunnar Ballschmieter: Klima- und Umweltschutz sind die Herausforderungen der heutigen Zeit. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die in der Industrie üblichen Umweltmanagement-Systeme wie die DIN 14001 oder auch das europäische Umweltmanagement-Tool EMAS sehr arbeitsaufwändig sind. Kleine Firmen haben weder die Zeit noch das Personal, um die damit verbundenen Anforderungen erfüllen zu können.

DHB: Also ist es ein großes Siegel für die Kleinen?

Gunnar Ballschmieter: Wenn Sie so wollen, ja. In einer Art Umweltpartnerschaft haben sich das Umweltministerium, die Handwerkskammern und IHKs zusammengefunden und überlegt, wie man auch kleinen Handwerksfirmen und Familienunternehmen einen Einstieg in ein Umweltmanagementsystem ermöglichen könnte. Herausgekommen ist das Brandenburger Umweltsiegel.[/vc_column_text][vc_raw_html el_class=“iframe-container“]JTNDaWZyYW1lJTIwc3JjJTNEJTIyaHR0cHMlM0ElMkYlMkZ3d3cueW91dHViZS1ub2Nvb2tpZS5jb20lMkZlbWJlZCUyRnJSZXVyR1VMUU9VJTNGc3RhcnQlM0QyJTIyJTIwdGl0bGUlM0QlMjJZb3VUdWJlJTIwdmlkZW8lMjBwbGF5ZXIlMjIlMjBmcmFtZWJvcmRlciUzRCUyMjAlMjIlMjBhbGxvdyUzRCUyMmFjY2VsZXJvbWV0ZXIlM0IlMjBhdXRvcGxheSUzQiUyMGNsaXBib2FyZC13cml0ZSUzQiUyMGVuY3J5cHRlZC1tZWRpYSUzQiUyMGd5cm9zY29wZSUzQiUyMHBpY3R1cmUtaW4tcGljdHVyZSUyMiUyMGFsbG93ZnVsbHNjcmVlbiUzRSUzQyUyRmlmcmFtZSUzRQ==[/vc_raw_html][vc_column_text css=“.vc_custom_1620728741744{padding-top: 1em !important;padding-right: 1em !important;padding-bottom: 1em !important;padding-left: 1em !important;background-color: #d1e3f6 !important;}“]

Freude über Brandenburger Umweltsiegel

Logo Lorenz Dental GmbH und Co KGDie Lorenz Dental GmbH Schwedt bewarb sich schon früh um das Brandenburger Umweltsiegel. „Für uns ist das Bemühen um das Siegel ein Statement: Umweltschutz ist uns wichtig. Und das nicht erst seitdem Fridays for Future weltweit den Focus auf den Klimaschutz geschärft hat“, sagt Geschäftsführer Thomas Schramm. „Im Jahr 2011 erhielten wir das Siegel das erste Mal. Jetzt haben wird es das dritte Mal verteidigt.“ Seit Einführung des Siegels und der Beachtung der damit verbundenen Vorgaben hat die Firma den Verbrauch an Wasser, Energie und Material signifikant senken können. „Inzwischen können wir den Verbrauch pro Stück erfassen und so gezielt schauen, wo sich weitere Einsparpotentiale erzielen lassen. So haben wir in nur vier Jahren den Einsatz von Gips pro Mitarbeiter um 16 Prozent, von Wasser um 20 Prozent und die Abfälle um mehr als 17 Prozent verringern können. Und das bei gleichzeitigen Steigerung der Produktion um 20 Prozent. Alle 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen inzwischen noch bewusster mit Material, Wasser und Energie um. Ich finde: für kleine und mittlere Unternehmen ist das Brandenburger Umweltsiegel ein handhabbarer Einstieg in ein bewusstes Umweltmanagementsystem.“, meint Thomas Schramm, der sich sichtlich über die Neuverleihung des Brandenburger Umweltsiegels freute.[/vc_column_text][vc_column_text]

 „Ressourcen sparen trotz Produktionssteigerung“

DHB: Wie viele Betriebe in Brandenburg haben sich denn um das Siegel inzwischen beworben?

Gunnar Ballschmieter: Ich will ihnen nur drei Beispiele aus unserem Kammerbezirk nennen, die das Spektrum verdeutlichen: die Drechslerwerkstatt Wallmow GbR, ein kleiner Drei-Mann-??? Familienbetrieb, die Lorenz Dental GmbH Schwedt mit 23 Beschäftigten und die die HFFB Fensterbau Bernau GmbH mit 45 Beschäftigten. Das zeigt, dass der niederschwellige Einstieg in ein Umweltmanagementsystem Dank des Brandenburger Umweltsiegels geglückt ist. Für Dentallabore kann das Umweltsiegel sogar einen Prüfungsbestandteil für das renommierte staatliche Umweltsiegel, den „Blauen Engel“, ersetzen.

DHB: Schön und gut. Aber was bringt mir so ein Siegel, wenn ich Inhaber oder Geschäftsführer einer kleinen Firma bin?

Gunnar Ballschmieter: In kürzester Zeit eine gute Analyse, wie es um den Umweltschutz in ihrer Firma bestellt ist. Ideen, wie sie ressourcen- und energieschonender arbeiten können. Wie das Beispiel von Lorenz Dental in Schwedt zeigt, lässt sich dank des mit dem Brandenburger Umweltsiegels verbundenen Managementsystems der Ressourcenverbrauch senken bei gleichzeitiger Erhöhung der Produktion.

DHB: Was muss eine Firma tun, um das Brandenburger Umweltsiegel zu erhalten?

Gunnar Ballschmieter (lacht): Mich anrufen. Ich berate und helfe bei der Zertifizierung.

DHB: Was kostet mich das?

Gunnar Ballschmieter: Für Mitglieder der Handwerkskammer nichts.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][cq_vc_employee name=“ballschmieter“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-map-marker“]Lorenz Dental GmbH & Co.KG
Berliner Str. 127B
16303 Schwedt[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-globe“]www.lorenzdental.de[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-phone“]03332-413683[/vc_message][vc_column_text]Logo: Zu Besuch im Handwerk[/vc_column_text][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_single_image image=“124114″ img_size=“large“ onclick=“custom_link“ link=“/deutsches-handwerksblatt-hwk-frankfurt-oder-region-ostbrandenburg/“ css=“.vc_custom_1619590970957{margin-bottom: 0px !important;padding-top: 2em !important;padding-bottom: 0px !important;}“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-arrow-circle-right“]Erschienen im Deutschen Handwerksblatt 04-2021[/vc_message][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Filip d’Huêt wuchs in Słubice auf. Er studierte Automatisierungstechnik in Poznań. Und schlug Jobangebote von Samsung und VW aus. Um Deutsch zu lernen. Und in Frankfurt (Oder) eine Berufsausbildung zu machen. Warum?[/vc_column_text][vc_single_image image=“124344″ img_size=“large“][vc_column_text]DHB: Herr d’Huêt, was surrt hier so?

Filip d’Huêt: Das ist ein Großformatplotter. Mit ihm sind wir in der Lage große Elektropläne auszudrucken, die dann, die Grundlage für jede unserer Baustellen sind.

DHB: Und diese Pläne entstehen wo?

Filip d’Huêt: Genau gegenüber, an meinem PC. Hier entwerfe ich das, was Sie am Ende als Zeichen, Punkte und Linien auf den ausgedruckten Plänen sehen.

DHB: Und Sie wollten schon immer ein Herr der Schaltpläne werden?

Filip d’Huêt (lacht): Ach wissen Sie, wenn man jung ist, will man vieles werden. Sogar Astronaut oder Straßenbahnfahrer.

DHB: Sie sind in Słubice aufgewachsen. Hätten Sie jemals daran gedacht, eines Tages jenseits der Oder im Büro einer Frankfurter Firma zu arbeiten?

Filip d’Huêt: Nein. Ich ging nach Abitur erst einmal nach Poznań, studierte dort Automatisierungstechnik. Aber ich spürte schon während des Studiums, dass mir das alles zu theoretisch war. Aber ich bin ein Mensch der durchzieht, was er einmal begonnen hat. Hab also nicht abgebrochen.

DHB: … und danach sogar lukrative Stellenangebote bei VW und Samsung ausgeschlagen. Warum?

Filip d’Huêt: Ich wäre da in ein Büro gegangen, hätte mich dort Problemlösungen gewidmet. Ich hätte gut verdient, wäre aber – wie sagt man auf Deutsch – vom Regen in die Traufe gekommen. Auch dass, was ich dort hätte tun müssen, war mir zu theoretisch. Ich wollte die direkte Verbindung haben von meiner Arbeit mit der Praxis draußen. Und: Ich bin ein Mensch, der gern dazu lernt, lieber einen Berg hinauf, als hinunter geht.

DHB: Nur gibt’s in Słubice gibt’s weder eine Abschussrampe noch eine Straßenbahn. Wie also kamen Sie auf Schaltpläne?

Filip d’Huêt: Über die Kirche.

DHB: Über die Kirche!?

Filip d’Huêt: Ja, mit 13 Jahren half ich mit anderen Jugendlichen in unserer Kirchengemeinde älteren Menschen bei der Renovierung ihrer Wohnungen. Wir malerten, tapezierten, reparierten Möbel. Damals verlegte ich auch unter fachkundiger Anleitung das erste Mal eine Elektroleitung. Möglich, dass es so begann. Genau kann ich das nicht mehr sagen. Aber sicher trug auch dazu bei, dass mein Vater Fernsehtechniker war. Damals wurden Fernseher ja noch repariert…[/vc_column_text][vc_column_text]

„Meine Sorge: Würde man mich nur als billige Arbeitskraft sehen?

Filip d'Huêt wuchs in Słubice auf. Er studierte Automatisierungstechnik in Poznań. Und schlug Jobangebote von Samsung und VW aus. Um Deutsch zu lernen. Und in Frankfurt (Oder) eine Berufsausbildung zu machen.

DHB: Was heißt das?

Filip d’Huêt: Das ich mich nach dem Studium umgeschaut habe. Noch etwas lernen wollte. Aber etwas, bei dem ich mein Studium gut gebrauchen konnte. Meine Freundin arbeitete bereits als Pädagogin in einem Kindergarten in Frankfurt (Oder). Als Słubicer sprach ich schon etwas Deutsch. Also warum die Sprache nicht richtig lernen und dort „drüben“ in die eigene Zukunft investieren?

DHB: Und dann hörten Sie von MobiPro?

Filip d’Huêt: Ja, von diesem tollen europäischen Projekt, das jungen Menschen aus Europa die Chance gab, Deutsch zu lernen und eine Berufsausbildung in Deutschland zu machen. Das war genau das, was ich suchte.  Die Handwerkskammer vermittelte nicht nur den Deutsch-Unterricht, sondern auch die Betriebe. Das machte es zunächst einmal wirklich einfach. Man konnte Deutsch lernen und erst einmal ein Einstiegspraktikum machen, bei dem man wiederum die Sprache in der Praxis trainieren aber auch die Arbeit und seinen Betrieb selbst kennenlernen konnte.

DHB: Hatten Sie keine Vorbehalte oder Sorgen?

Filip d’Huêt: Ich gehöre bereits einer Generation an, die sehr europäisch geprägt ist. Die Oder ist für Słubicer keine Grenze mehr. Jeder in meiner Stadt nimmt unser Zusammenleben ernst und schätzt die Chancen, die unsere Doppelstadt anbietet. Also nein, ich hatte keine Vorbehalte. Meine Sorgen waren anderer Natur.

DHB: Welche?

Filip d’Huêt: Ob ich in einer deutschen Firma wirklich willkommen bin? Oder ob ich als Pole für sie nur eine billige Arbeitskraft wäre…

DHB: Und was wurde aus diesen Sorgen?

Filip d’Huêt: Sagen wir mal so: Sie waren nicht unberechtigt. Ich kam zu einer Firma, die mir genau dieses Gefühl vermittelte. Auch Mitarbeiter meinten, Junge, wenn Du noch was vorhast, weiterkommen willst, such Dir eine andere Firma. Und das tat ich dann auch. Ich wandte mich an die Expertinnen von MobiPro. Und die halfen mir dann noch während des Einstiegspraktikums zu wechseln.[/vc_column_text][vc_single_image image=“124345″ img_size=“large“][vc_column_text]

„Die jungen deutschen Gesellen sind praxisnäher ausgebildet“

DHB: Wie denken Sie heute über diese Zeit?

Filip d’Huêt: Ich will nicht grundsätzlich Schlechtes sagen. Die Kollegen waren nett. Ich glaube, dass mittelständische Firmen heute nicht mehr so geführt werden können wie früher. Dass man Wege finden muss, junge Leute zu halten und zu binden. Man muss von ihnen etwas verlangen. Aber man muss ihnen stärker als früher zeigen, dass man sie wertschätzt. Und natürlich möchte man als junger Mensch Entwicklungsperspektiven. Die aufzuzeigen oder zu schaffen fällt der einen Firma schwerer, der anderen leichter.

DHB: Und ihrer neuen Firma fiel das leichter?

Filip d’Huêt: Ob es ihr leichter fällt, kann ich nicht sagen. In junge Menschen zu investieren, zumal in Menschen wie mich, für die Deutsch nicht die Muttersprache ist, ist ja immer auch eine Investition, die Aufwand bedeutet. Personell und finanziell. Der Firma, in der ich heute bin, ist es den Aufwand aber wert. Und das merkte ich sofort.

DHB: Woran?

Filip d’Huêt: Es gab einen eigenen Ausbilder, der sich Zeit nahm. Und der schnell mitbekam, was jeder schon konnte oder eben nicht konnte. Mir half er in den ersten drei Monaten sehr, die Fachbegriffe zu erlernen, die deutschen Normen. Erst danach durfte ich mit auf die Baustellen.

DHB: Sie schlossen ihre Berufsausbildung als einer der Jahrgangsbesten ab?

Filip d’Huêt: Nun ja. Vergessen Sie bitte nicht, dass ich bereits ein Studium als Automatisierungstechniker absolviert hatte. Das Theoretische war für mich also etwas einfacher, als für manch anderen Auszubildenden. Aber die Ausbildung erfüllte meine Erwartungen. Vor allem die enge Verbindung zwischen Theorie und Praxis.

DHB: Die gibt es in Polen nicht?

Filip d’Huêt: Die Verbindung ist nicht so eng wie hier in Deutschland. Ich glaube, dass viele Deutsche gar nicht ahnen, wie gut sie es mit ihrem dualen Berufsausbildungssystem haben. In Polen ist die Ausbildung viel theoretischer. Bei uns können sie zwar bereits mit einem Berufsabschluss aus der Schule kommen, haben aber weniger praktische Erfahrung. Die jungen deutschen Gesellen sind praxisnäher ausgebildet. Auch lernt man in Polen natürlich nicht, welche Normen in Deutschland gelten. Aber genau das war es, was ich wollte.

DHB: Wollen Sie damit sagen, das polnische Elektrofirmen auf dem deutschen Markt mit Gesellen arbeiten, die die deutschen Normen nicht kennen?

Filip d’Huêt: Nein. In jedem Land lernt man in der Berufsschule die Normen, die im eigenen Land gelten. In Polen also die polnischen. Polnische Firmen und polnische Gesellen, die auf dem deutschen Markt tätig sein möchten, müssen sich die in Deutschland geltenden Normen eigenverantwortlich aneignen und natürlich umsetzen.

„Leider geistert in den Köpfen noch immer ein veraltetes Berufsbild“

DHB: Woran merken Sie, dass man Sie in Ihrer jetzigen Firma wertschätzt?

Filip d’Huêt: Das merkte ich sehr früh. Elektro Jahn schickte mich als Polen zum Brandenburger Landesleistungswettbewerb. Mein Ausbilder und ich erhielten viel Zeit, damit ich mich darauf vorbereiten konnte. Als ich dann den Wettbewerb gewann, klopften mir alle auf die Schulter. Ich durfte Brandenburg dann sogar beim Bundesleistungswettbewerb vertreten. Das war schon eine große Ehre für einen Słubicer. Aber es ist natürlich auch ein Aushängeschild für die Firma, einen solch guten Mann ausgebildet zu haben.

DHB: Und wie steht es um die Entwicklungschancen?

Filip d’Huêt: Ich erstelle mit meinen Kollegen die Pläne für große Bauvorhaben. Und man schickte mich zu Qualifizierungen. Ich bin in unserer Firma heute außerdem Spezialist für Brandmelde- und Sprachalarmanlagen. Erst hier erfuhr ich, wie vielfältig und spannend der Beruf eines Elektrikers sein kann.

DHB: Wieviel hat Ihr Beruf heute noch mit dem eines Elektrikers zu tun?

Filip d’Huêt: Ich glaube, dass viele immer noch ein veraltetes Berufsbild haben. Elektriker sind Leute, die ein paar Schlitze stemmen und Drähte verlegen, Sicherungskästen montieren und Lichtschalter anklemmen. Klar sind das noch immer die Basics. Aber heute geht es längst um das vernetzte Haus, Energieeinsparpotentiale, Solareinspeisung, Speichertechnik. Ich finde die Entwicklungen faszinierend. Was wir Elektrogesellen daraus machen, liegt an uns selbst. Aber natürlich auch an den Entwicklungsmöglichkeiten, die uns unsere Firmen geben.[/vc_column_text][vc_row_inner css=“.vc_custom_1619595528742{padding-top: 1em !important;padding-bottom: 0.5em !important;background-color: #d1e3f6 !important;border-radius: 1px !important;}“][vc_column_inner width=“1/3″][vc_single_image image=“124347″ img_size=“large“][/vc_column_inner][vc_column_inner width=“2/3″][vc_column_text]Filip d’Huêt wuchs in Słubice auf. Später studierte er in Poznań und schloss mit einem Bachelor in Automatisierungstechnik ab. Er schlug mehrere Jobangebote von Samsung und VW aus, um in Deutschland eine duale Ausbildung zum Elektroniker zu absolvieren. Seit 2020 ist er nun Geselle bei der Firma Elektro Jahn in Frankfurt (Oder).
[/vc_column_text][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-map-marker“]Elektro Jahn GmbH
Otto-Hahn-Str. 22
15236 Frankfurt (Oder)[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-globe“]www.elektro-jahn.de[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-phone“]0335 521 86 70[/vc_message][vc_column_text]Logo: Zu Besuch im Handwerk[/vc_column_text][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_single_image image=“124114″ img_size=“large“ onclick=“custom_link“ link=“/deutsches-handwerksblatt-hwk-frankfurt-oder-region-ostbrandenburg/“ css=“.vc_custom_1619590970957{margin-bottom: 0px !important;padding-top: 2em !important;padding-bottom: 0px !important;}“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-arrow-circle-right“]Erschienen im Deutschen Handwerksblatt 04-2021[/vc_message][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“3/4″][vc_column_text]Anliegend stellen wir Ihnen als weitere Hilfestellung eine überarbeitete Corona-Musterdokumentation inklusive der Erläuterungen (siehe Download) zur Verfügung.

Die Corona-Muster-Dokumentation wurde insbesondere an die Ergebnisse des Beschlusses von Bund und Länder vom 22. März 2021 sowie der Umsetzungen desselben angepasst bzw. entsprechend ergänzt. Die Vielfalt der regional unterschiedlichen Regelungen nimmt zu und die Dynamik hinsichtlich der Änderungen hat an Fahrt gewonnen. Hinzu kommen Rechtsprechungen der Verwaltungsgerichte, die Verordnungen teilweise aus dem Vollzug setzten. Hierauf reagieren die betroffenen Landesregierungen mit zügigen Überarbeitungen der Verordnungen. Erstmals werden Einrichtungen von Modellregionen durch den Bund-Länder-Beschluss ermöglicht. Daher gewinnt auch eine Dokumentation der Auswirkungen auf die Möglichkeit der Einnahmeerzielung in Bezug auf eine Nachweisbarkeit in zukünftigen Prüfungen durch die Finanzbehörden weiterhin an Bedeutung.

Im Nachgang zu der Verabschiedung des Vierten Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ und der Umsetzung der neuen Anforderungen in den Bundesländern wurden die Erläuterungen zu der CoronaMusterdokumentation aktualisiert (Stand 03.05.2021). Zusammen mit ebenfalls überarbeiteten Aufstellungen der Länderregelungen ist diese auf der Internetseite des ZDH abrufbar.
Ferner 
wurden in der neuen Fassung die Hinweise zu „CoronaSonderprogrammen“ einzelner Länder ergänzt. Weiterhin unterliegen die Regelungen insgesamt einer hohen DynamikHinzu tritt die verstärkte Schaffung von Modellregionen in den Bundesländern, deren Laufzeit in Abhängigkeit zu den Inzidenzzahlen fragil istDie Nachvollziehbarkeit dieser Einflüsse auf die Einnahmesituation gegenüber der Finanzverwaltung im Rahmen von Prüfungen ist somit weiterhin erschwertDaher ist eine entsprechende Dokumentation durch die Betriebe dringend zu empfehlen.

Ergänzend hat der ZDH Aufstellungen über die wichtigsten Regelungen der einzelnen Bundesländer aus 2021 auf der Internetseite aktualisiert und zum Download bereitgestellt.

Quelle: ZDH im März 2021[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/4″][cq_vc_employee name=“kaczmarek“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-download“]Corona-Musterdokumentation

Corona-Dokumentation-Erläuterungen

Corona-Dokumentation-Erläuterungen-Stand 03.05.2021[/vc_message][/vc_column][/vc_row]