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[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_single_image image=“120823″ img_size=“large“][vc_column_text]Eine Klausel in einer Allgemeinen Geschäftsbedingung (AGB) des Arbeitsvertrags, mit welcher der Arbeitnehmer bestätigen soll, nicht bereits zuvor in einem Arbeitsverhältnis zum Arbeitgeber gestanden zu haben, ist als Tatsachenbestätigung, die geeignet ist, die Beweislast zu Lasten des Arbeitnehmers und zu Gunsten des Arbeitgebers zu verändern, gemäß § 309 Nr. 12 b) BGB unwirksam. Das entschied das Landesarbeitsgericht Baden- Württemberg mit Urteil vom 11. März 2020, Az. 4 Sa 44/19.

Nach § 309 Nr.12 b BGB ist, auch soweit eine Abweichung von den gesetzlichen Vorschriften zulässig ist, eine Bestimmung in einer AGB-Klausel unwirksam, durch die der Verwender die Beweislast zum Nachteil des anderen Vertragsteils ändert, insbesondere indem er den anderen Vertragsteil bestimmte Tatsachen bestätigen lässt.

Gleichwohl sollte der Arbeitgeber den Bewerber vor Abschluss eines kalendermäßig befristeten Arbeitsvertrags in jedem Fall ausdrücklich nach einer eventuellen Vorbeschäftigung fragen. Das gilt vor allem dann, wenn er vom Arbeitnehmer Anhaltspunkte für eine solche Vorbeschäftigung bekommt, z.B. im Einstellungsbogen. Der Arbeitgeber kann sich nicht allein darauf verlassen, dass im Lebenslauf des Bewerbers keine Vorbeschäftigung angegeben ist.

Eine entsprechende schriftliche Bestätigung, dass der Bewerber bisher noch nicht für den Arbeitgeber tätig gewesen ist, sollte nicht im Rahmen des Arbeitsvertrags festgehalten werden. Dabei handelt es sich nach Auffassung des Bundesarbeitsgerichts um eine unwirksame AGB-Klausel. Überlegenswert und möglicherweise gerichtlich verwertbar wäre eher eine neben dem Arbeitsvertrag individuell verfasste, schriftliche Bestätigung über die Tatsache, dass der Arbeitnehmer bisher nicht beim Arbeitgeber tätig war.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schliebe“][/vc_column][/vc_row]

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[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Gerald Labitzke ist Orchesterwart der Komischen Oper Berlin. In Lebus betreibt er eine erfolgreiche Geigenbauwerkstatt und wirbt bei jungen Menschen für den Beruf des Instrumentenbauers. Ein Beitrag von Mirko Schwanitz.[/vc_column_text][vc_single_image image=“122069″ img_size=“large“][vc_column_text]DHB: Herr Labitzke, sind Sie wirklich der Auffassung, dass auch ein schlechter Schüler Instrumentenbauer werden kann.

Gerald Labitzke: Schlecht? Was heißt schlecht? Wenn ich von mir behaupte, dass ich keine Leuchte war, dann meine ich damit, dass ich mich im Durchschnitt verortet habe. Also mein Abitur habe ich schon geschafft. Allerdings in einer Zeit, da hier in Frankfurt (Oder) im äußersten Osten Deutschlands vieles unsicher war.

DHB: Wie meinen Sie das?

Gerald Labitzke: Nun, ich erlebte hier als Schüler die große Depression nach der Wende. Massenarbeitslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, eine Zeit, in der fast alle meine Mitschüler dachten: Nur weg von hier. Hoffnung sahen die meisten nur noch in einem Wegzug in die großen Städte.

DHB: Während Sie nach Klingenthal gingen…

Gerald Labitzke: Ein Lehrausbildungsort, mit dem ich anfangs sehr haderte. Während meine Klassenkamerad*innen nach Berlin, München oder sonstwohin zur weiteren Ausbildung gingen, sollte ich in ein verschlafenes Provinznest. Nein, also ich wollte da nicht hin.

DHB: Sind aber geblieben. Warum?

Gerald Labitzke: Weil ich die Aufnahmeprüfung schaffte und meine Mutter insistierte. Und weil ich irgendwie auch stolz war, unter 150 Bewerber*innen einen der begehrten 5 Ausbildungsplätze ergattert zu haben. Aber es war echt hart.[/vc_column_text][vc_single_image image=“122070″ img_size=“large“][vc_column_text]DHB: Auch, weil Sie dort ein Sonderling waren. Anders als die anderen?

Gerald Labitzke: Ein Sonderling ja, aber kein Außenseiter. Ich hatte meine Freunde. Nur konnte ich mit einem Teil der Mitlehrlinge nicht viel anfangen. Da Instrumentenbau, nun ja, vielleicht nicht so ein häufig benötigter Beruf ist wie Elektromechaniker, verhielten sich einige, als würde sie einer elitären Kaste angehören.

DHB: Wie drückte sich das aus?

Gerald Labitzke: Da gab es welche, die trugen die Nasen sehr hoch. Es gab wirklich sehr intellektuelle Zirkel, was in anderen Lehrberufen eher weniger der Fall ist. Es gab sogar einen Bewerber, der kam schon zum Vorstellungstermin mit einem selbstgebauten Instrument. Für diesen Teil meiner Mitbewerber war es unvorstellbar, dass jemand, der kein Instrument spielte, der keine Note konnte, sich überhaupt für die Lehrausbildung bewarb. Und das ließen einige wenige auch raushängen.

DHB: Aber das ist doch eine berechtigte Frage. Kann jemand ohne Notenkenntnisse, ohne das entsprechende musikalische Gehör ein guter Instrumentenbauer werden? Sie haben immerhin Cello gespielt, konnten Noten lesen…

Gerald Labitzke: Das stimmt. Aber mein Lehrmeister konnte das nicht. Er spielte auch kein eigenes Instrument. Und war ein guter Ausbilder. Wenn jemand Werkzeuge für Zahnärzte baut, muss er ja selbst auch nicht Zahnarzt sein. Wie ich schon sagte, Instrumentenbau ist meiner Meinung nach keine Kunst, sondern ein Handwerk, das man erlernen und in dem man es zu großer Meisterschaft bringen kann.[/vc_column_text][vc_single_image image=“122071″ img_size=“large“][vc_column_text]DHB: Was empfanden Sie als das größte Problem Ihrer Ausbildung?

Gerald Labitzke: Ich hätte es echt motivierender gefunden, wenn man schon im ersten Lehrjahr die Chance bekäme mal ein Instrument fertig zu bauen, das man am Ende mit einem im dritten Lehrjahr gebauten Instrument vergleichen könnte. Schwierig ist auch, dass zumindest in meiner Ausbildung zu wenig Wert auf die Kunst des Lackierens gelegt wurde. Auch wenn man es nicht glaubt, bei der Lackierung geht es nicht allein um das Aussehen des Instruments oder den Schutz des Holzes. Die Lackierung ist das I-Tüpfelchen auf den Klang.

DHB: Was macht denn die Lackierung mit dem Instrument?

Gerald Labitzke: Vor allem macht sie den Klang wärmer.

DHB: Sie haben sich gegen eine Meisterausbildung entschieden, sind nach wie vor stolzer Geselle…

Gerald Labitzke: Ich habe meine Ausbildung 2007 als zweitbester Auszubildender meines Jahrgangs beendet. Heute würde mir dafür eine Begabtenförderung angeboten. Die gab es damals für mich nicht und ich konnte mir schlicht keine Meisterausbildung leisten.

DHB: Gehörte Mut dazu, sich in diesem Handwerk selbstständig zu machen?

Gerald Labitzke: Ja. Denn es ist sehr schwer einen Instrumentenbaumeister zu finden, der einen nach der Lehre einstellen und weiter ausbilden würde. Aber Geigenbauer sind eine besondere Spezies, nicht selten sehr distanziert. Also ging ich nach der Ausbildung erst einmal nach Hamburg zu einem aus China stammenden Händler, der auch hochwertige Geigen vertrieb und in dessen Werkstatt auch Geigen gebaut wurden. Nach einem Jahr fand ich endlich einen Meister, der mich regelmäßig über seine Schulter schauen ließ. Davon zehre ich noch heute.[/vc_column_text][vc_media_grid element_width=“3″ gap=“10″ grid_id=“vc_gid:1609839302628-ca1d7d46-0c2d-9″ include=“122073,122074,122075,122076,122077,122078,122079,122072″][vc_column_text]„Ich wollte nie aus China importierte Geigen einstellen“

 

DHB: Das heißt, Ihrem Handwerk geht viel Wissen und know how verloren?

Gerald Labitzke: Einerseits nimmt so mancher sein Wissen lieber mit ins Grab, als es weiterzugeben – was ich für unseren Beruf und unser Berufsbild sehr schade finde. Andererseits ist es auch ein schwieriges Geschäft. Man muss erst einmal den entsprechenden Umsatz haben, um einem angestellten Gesellen zu bezahlen und dann auch noch die Zeit, dem noch etwas beizubringen.

DHB: 2009 haben Sie sich selbstständig gemacht…

Gerald Labitzke: Die ersten Jahre waren extrem hart. Ich hatte so wenig Aufträge, dass ich den LKW-Führerschein machte. Ich fuhr erst für UPS und dann für einen Bio-Bauern. Später hat mir dann David Garrett ein bißchen geholfen…

DHB: Wie das?

Gerald Labitzke: Er hat viele junge Menschen für das Instrument begeistert. Als er populär wurde, was glauben Sie, wie viele Väter und Mütter plötzlich mit ihren Kindern vor meiner Tür standen. Entweder mit der alten, vom Boden geholten Geige des Großvaters oder einem gebrauchten Instrument, das überholt werden musste.

DHB: Es kam nie in Frage aufzuhören?

Gerald Labitzke: Ich hatte keine andere Wahl, als mich durchzubeißen. Denn es ist nicht einfach, für einen ausgebildeten Instrumentenbauer einen Job zu finden, wenn er nicht selbstständig sein will. Dann bleibt fast nur noch, Instrumenteneinrichter bei einem der Musikalien-Großhändler zu werden. Das kann natürlich auch spannend sein. Aber ich wollte nie dort arbeiten und den lieben langen Tag aus China importierte Geigen einstellen. Allerdings hatte ich einen großen Vorteil: Ich lebe und arbeite auf dem Grundstück meiner Familie, so dass ich keine Gewerbemiete zu zahlen habe.

DHB: …und Sie ihr Handwerk im Nebengewerbe ausüben.

Gerald Labitzke: Nicht ich, das Leben wollte es so. Ich bin einmal vertretungsweise für einen Orchesterwart im Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt eingesprungen. Später bekam ich eine Stelle als Orchesterwart an der Komischen Oper und bin dort bis heute. Und bevor Sie fragen: Ja, natürlich bitten mich auch Kolleg*innen aus dem Orchester, wenn mal etwas an ihren Streichinstrumenten oder Bögen zu machen ist.

DHB: Wie viel Zeit bleibt Ihnen da noch, eigene Instrumente zu bauen?

Gerald Labitzke: Sehr wenig. Es gibt so viele Orchester- und Laienmusiker*innen in Deutschland, dass es immer auch sehr viel Reparaturbedarf gibt, und zumindest bei mir auch einen kleinen Auftragsstau. Es klingt vielleicht merkwürdig. Aber mir verschafft der durch Corona erzwungene kulturelle Stillstand im Land jetzt den Freiraum, lange liegen gebliebene Reparaturaufträge zu erledigen. Meine Kund*innen wird es freuen.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-map-marker“]G. Labitzke Geigenbau
Schönfließer Str. 40
15326 Lebus[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-globe“]

www.g-labitzke-geigenbau.de

[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-phone“]

033604 448555

[/vc_message][vc_column_text]Logo: Zu Besuch im Handwerk[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Gebäudereinigerhandwerk Seit Dezember hat die unterschiedliche Bezahlung von Reinigungskräften in Ost und West ein Ende. 30 Jahre nach der Wende sind die Gebäudereiniger die erste große Dienstleistungsbranche, die die Lohnangleichung in vollem Umfang vollzieht.[/vc_column_text][vc_single_image image=“122220″ img_size=“large“][vc_column_text]Karsten Lange (56) ist Gebäudereinigungsmeister. Seit 1999 führt er in Schwedt ein erfolgreiches Reinigungsserviceunternehmen mit 60 Miterbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir sprachen mit ihm über die neuen Tariflöhne und die Herausforderungen für die Branche in Corona-Zeiten.

DHB:  Herr Lange, ist der neue Tariflohn für Ihr Unternehmen eine gute Nachricht?

Karsten Lange: Ich zahle schon lange mehr als den jetzt geltenden Mindestlohn von 11,11 Euro bei den Gebäude- und 14,10 Euro bei den Glas- und Fassadenreinigern. Bei der heutigen Arbeitskräftesituation müssen sie als Firma attraktiv sein. Eine vernünftige Bezahlung gehört dazu.

DHB: Also keine negativen Auswirkungen?

Karsten Lange: Nein. Es war schon lange nicht mehr einzusehen, warum Beschäftige im Osten immer noch weniger Geld erhalten als im Westen. Ein Maurer mauert die Mauern hier genauso wie dort. Ein Gebäudereiniger macht seine Arbeit hier nicht anders als dort. Ich sehe es so: Es wurde höchste Zeit!

DHB: Sie müssen die erhöhten Kosten aber an die Kunden weitergeben. Haben Sie nicht Sorge, Aufträge zu verlieren?

Karsten Lange: Merkwürdigerweise ist das nicht der Fall. Dass alle bereit waren, die leicht erhöhten Preise zu bezahlen, zeigt das. Es zeigt aber auch, dass wir die notwendige Qualität liefern. Da heißt es für unsere Kunden wohl eher: keine Experimente mit unbekannten Anbietern.

DHB: Stellt die Pandemie Ihr Unternehmen vor besondere Herausforderungen?

Karsten Lange: Sicher, etwa, wenn wir Einrichtungen nach Corona-Fällen reinigen müssen. Dann heißt es auch für uns, in Vollschutzanzügen zu arbeiten. Oder wenn mehrfach am Tag Handläufe desinfiziert werden müssen. Dann muss das so geschehen, dass sie danach garantiert virenfrei sind. Das sind natürlich Aufgaben, mit denen wir früher nicht so zu tun hatten.

DHB: Haben Sie Corona-Hilfen in Anspruch nehmen müssen.?

Karsten Lange: Ja. Zum einen wurden Einrichtungen geschlossen. Aufträge blieben aus. Zum anderen schloss Polen die Grenze, so dass unsere polnischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr an ihren Arbeitsplatz kamen.

DHB: Wie haben Sie reagiert?

Karsten Lange: Wir haben ihnen ihren Lohn weitergezahlt. Sie haben von ihrer eigenen Regierung ja keinerlei Unterstützung erhalten. Und natürlich haben wir die Corona-Hilfen der Handwerkskammer genutzt und den polnischen Mitarbeitern die Prämie ausgezahlt, dafür das sie in Deutschland geblieben sind. Mir war es in dieser Situation viel wichtiger meine Mitarbeiter zu halten, als Gewinn zu machen.

DHB: Ist es denn so schwierig, neue Mitarbeiter zu bekommen?

Karsten Lange: Mitarbeiter zu finden ist das schwierigste überhaupt. Deshalb sind meine Mitarbeiter für mich das wichtigste Kapital. Ich bin wirklich sehr froh, nur eine geringe Fluktuation und seit ungefähr 15 Jahren einen gleichbleibenden Mitarbeiterstamm zu haben.

DHB: Gilt das auch für Auszubildende?

Karsten Lange: Ja. Hinzukommt hier aber noch eine weitere Schwierigkeit. Die überbetriebliche Ausbildung für Gebäudereiniger findet in Großräschen statt. Die Berufsschule wiederum ist in Cottbus. Hier sind die Hürden von vornherein so groß, dass mancher überlegt, gleich einen anderen Beruf zu erlernen.

DHB: Was macht ein modernes Reinigungsunternehmen von heute aus?

Karsten Lange: Heute muss man digital aufgestellt und präsent sein. Man muss viele Facetten der Reinigung realisieren können – vom Einfamilienhaus über den Bürotrakt bis zur Gebäudefassade und dem Winterräumdienst bis zum Parkettschleifen und der Farbgestaltung von Fußböden. Es bedarf genauer Kenntnis der eingesetzten Schleif- und Reinigungsmittel, einer permanenten Fortbildung…

DHB: Klingt nach permanenten Investitionsbedarf?

Karsten Lange: Sicher. Selbst 2020 haben wir trotz Corona in moderne Reinigungsmaschinen investiert. Das Bild von einer Frau mit Kittelschürze und Schrubber ist schon lange passé. Gebäudereinigung hat heute mit viel Hightech zu tun.

DHB: Zum Beispiel?

Karsten Lange: Nehmen wir etwa die sogenannte Osmose-Technik. Hier wird das Wasser ionisiert, was dazu führt, dass man bei der Fensterreinigung streifenfrei und ohne Leiter mittels Stangensystem in größeren Höhen arbeiten kann.

DHB:  Es gibt sogar schon Desinfektionsroboter. Bei Ihnen auch?

Karsten Lange: Die Anschaffung solcher Roboter macht bei großen Flächen wie etwa Flugplätzen Sinn. Auch Büroflure oder ähnliches werden sicher in nicht allzuferner Zukunft mit Robotern gereinigt werden können. Im Moment jedoch sind unsere Arbeitsbereiche dafür zu kleinflächig, als dass sich eine solche Investition lohnen würde. Ich werde auch in den nächsten Jahren sicher keine Roboter losschicken, um den Teppich eines Büros zu saugen oder die Papierkörbe zu leeren. Die klassische Gebäudereinigung wird immer Menschen brauchen. Interview Mirko Schwanitz[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-map-marker“]Reinigungsservice Karsten Lange
Ehm-Welk-Straße 83

16303 Schwedt/Oder[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-globe“]

www.reinigungsservice-lange.de

[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-phone“]

03332 83 49 50

[/vc_message][vc_column_text]Logo: Zu Besuch im Handwerk[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Landschlachthof Lehmann: Wenn es um’s liebe Vieh geht, vertrauen viele Bauernhöfe auf Fleischermeister Lutz Lehmann. Sein EU-zertifizierter Betrieb genießt einen guten Ruf. Weil Überregulierung ihm das Geschäft unnötig schwer macht, unterstützt er einen Aufruf der Deutschen Fleischernationalmannschaft. Ein Beitrag von Mirko Schwanitz.
[/vc_column_text][vc_single_image image=“122084″ img_size=“large“][vc_column_text]„Na, ihr seid ja friedlich“, begrüßt Fleischerlehrling John-Paul Lange zwei Schweine, langt durchs Gatter und krault eines der Tiere hinter den Ohren. Das grunzt vor Vergnügen. Und hat keine Ahnung davon, was ihm gleich bevorsteht. „Wir sind einer der letzten kleinen Landschlachtereien in Ostbrandenburg“, sagt Fleischermeister Lutz Lehmann. Zu DDR-Zeiten lernte er sein Handwerk bei Fleischermeister Eberhard Henkel in Fürstenwalde und sammelte erste Erfahrungen als Schlachtergeselle bei der VEG Tierzucht Heinersdorf. Gern hätte er den kleinen Notschlachtbetrieb gleich nach der Wende weitergeführt. „Doch ich hatte noch keinen Meister.“

Lutz Lehmann beginnt 1993 in Trebus als Fleischer zu arbeiten. Im Nebenerwerb aber arbeitet er als Hausschlachter. Und mietet dafür die Schlachträume der einstigen VEG. Parallel lief da bereits seine Meisterausbildung, die er 1993 erfolgreich abschloss. „Als die Schlachtanfragen immer mehr wurden, musste ich entscheiden, ob ich Fleischer in Trebus bleiben oder mich als Schlachter selbstständig machen wollte.“ 2000 kaufen die Lehmanns die alten Gebäude der VEG, investieren und erweitern mutig. 2003 eröffnet er dann seine eigene Firma. „Hätte ich damals gewusst, was auf uns zukommt, hätte ich vielleicht gar nicht erst angefangen.“, sagt Lutz Lehmann heute rückblickend. Und erinnert sich an Behördenvertreter, die wegen „einer gesprungenen Kachel wollten, dass ich die halbe Schlachterei neu fliese. Erst als ich damit drohte, den Laden dicht zu machen, meine Leute und mich selbst zum Arbeitsamt zu schicken, lenkten sie ein. Die Kachel wurde dann ausgetauscht.“[/vc_column_text][vc_media_grid gap=“10″ grid_id=“vc_gid:1609841385209-23f3b87e-fbef-5″ include=“122088,122089,122090,122121,122122,122123“][vc_column_text]

„Wir brauchen keine Arbeitszeitdokumentation wie ein Großschlachthof“

Überbordende Bürokratie, immer ausgefeiltere Hygieneauflagen, aber auch an der Massenschlachterei orientierte Auflagen der EU haben in ganz Deutschland zu einem Sterben der kleinen Landschlachtereien geführt.  „Dabei wollen wir doch mehr regionale Kreisläufe, weniger Tiertransporte, qualitativ besseres Fleisch“, sagt Bettina Lehmann, die ihrem Mann im Büro den Rücken freihält. „Wir haben hier fünf Angestellte, wieso benötigen wir eine Arbeitszeitdokumentation wie ein Großschlachthof? Warum kriegen Großbetriebe Mengenrabatte bei der Entsorgung von Schlachtabfällen, während wir kleinen Landschlachtereien höhere Preise bezahlen müssen? Wieso müssen wir Gebühren für uns vom Staat aufgezwungene Regelkontrollen bezahlen? Da muss sich endlich was ändern!“

Damit zählt Bettina Lehmann zugleich drei von zehn Forderungen der Nationalmannschaft des Deutschen Fleischerhandwerks auf: 50 000 Unterschriften wollte die sammeln, damit sich der Bundestag endlich mit der Situation der kleinen Landschlachtereien beschäftigt. „Da stehen wir voll dahinter“, sagt Lutz Lehmann und zeigt auf die neue Betäubungszange, in den Händen seines Gesellen. „Das ist auch so ein Gerät, dessen Anschaffung uns aufgezwungen wurde. Kostet ein paar tausend Euro, ausgestattet mit Chip, damit jeder Stromstoß ausgelesen und überwacht werden kann. In der Großindustrie macht das ja vielleicht Sinn. Aber bei uns hier? Wo die Bauern oft neben ihrem Vieh stehen, wenn ich schlachte?“[/vc_column_text][vc_media_grid gap=“10″ grid_id=“vc_gid:1609842400218-73c7a9be-efd4-7″ include=“122093,122125,122126″][vc_column_text]

„Wir bestimmen unsere Preise selbst“

Dabei finden die Lehmanns die EU-Auflagen nicht per se schlecht. „Immerhin haben wir mit einer EU-Förderung in Räume, Ausrüstung und Maschinen investieren können. Gleichzeitig aber wurde für die Förderung die Direktvermarktung von Produkten zur Bedingung gemacht. Hieß konkret: Ein Hofladen war Bedingung. Wir wurden also gezwungen, zusätzlich zu investieren und hatten noch mehr Arbeit als ohnehin schon. Und mein Mann fragte sich, wer soll denn hier rauskommen? Irgendwo ins Nirgendwo an der B5? Zum Glück hat er sich geirrt.“

Der kleine Hofladen ist seit 2010 jeden Freitag geöffnet. Die Lehmanns bestimmen ihre Preise selbst. Und die Kunden kommen inzwischen sogar aus Berlin. Und alle sind bereit, ein paar Euro mehr zu bezahlen – für Qualität, wie sie eben nur eine regionale Landfleischerei bieten kann…[/vc_column_text][vc_media_grid gap=“10″ grid_id=“vc_gid:1609842495548-91209e32-06d2-10″ include=“122096,122095,122094,122127,122128,122129″][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-rocket“]Forderungen der Nationalmannschaft des Fleischerhandwerks:

  1. Weg mit der Arbeitszeitdokumentation wie in der Industrie für kleine Familienbetriebe
  2. Einheitliche Entsorgungsgebühren – weg mit den Mengenrabatten
  3. Bestandsschutz für traditionelle Landschlachtereien
  4. Einheitliche Untersuchungsgebühren pro Tier
  5. System der Rückverfolgbarkeit von Fleischprodukten darf nicht ausgehebelt werden
  6. Tierschutz ist selbstverständlich – nicht aber der Zwang zur Anschaffung von Geräten und Maschinen, die nur in der Großindustrie sind machen
  7. Mehr Zeit für Kassenumrüstung
  8. Lebensmittelkontrollen müssen den Strukturen eines Handwerksbetriebs angepasst sein
  9. Gebührenfreie staatliche Kontrollen
  10. Keine Benachteiligung im Wettbewerb und Handel

[/vc_message][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-map-marker“]Landschlachthof Lehmann
Tempelberger Weg 1b

15518 Steinhöfel / OT Heinersdorf[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-globe“]www.landschlachthof-lehmann.de[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-phone“]

033432 70538

[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-mobile“]

0162 690 58 883

[/vc_message][vc_column_text]Logo: Zu Besuch im Handwerk[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Begabtenförderung: Auf einem Festakt werden jedes Jahr die Junggesellen*innen mit den besten Ausbildungsleistungen geehrt. Die Pandemie machte dies zuletzt unmöglich. Stellvertretend und symbolisch für alle, die sich ins Zeug gelegt haben, besuchte Handwerkskammerpräsident Wolf-Harald Krüger den Best-Gesellen Enrico Lutat von der Malerfirma Lutat in Panketal. Ein Beitrag von Mirko Schwanitz.
[/vc_column_text][vc_single_image image=“122107″ img_size=“large“][vc_column_text]Traditionell werden zum Tag der Berufsbildung die Lehrlinge mit den besten Prüfungsleistungen und sehr gute Ausbildungsbetriebe geehrt. Doch wegen der Corona-Pandemie war das diesmal nicht möglich. Dafür bekam Malergeselle Enrico Lutat aus Panketal Besuch von Handwerkskammerpräsident Wolf-Harald Krüger und Michaela Schmidt. „Wir dachten, wir übergeben Ihnen die Auszeichnung persönlich und gleichzeitig stellvertretend für alle anderen“, erklärte die Leiterin der Abteilung Berufsbildung der Handwerkskammer die ungewöhnliche Visite.“[/vc_column_text][vc_single_image image=“122108″ img_size=“large“][vc_column_text]Dass die Wahl auf den 20-jährigen fiel, ist kein Zufall. Enrico Lutat hat nicht nur seine Gesellenprüfung als Jahrgangsbester im Land Brandenburg abgeschlossen. In diesem Jahr will er sich im Bundesleistungswettbewerb des Handwerks mit den besten seiner Zunft messen. Den Antrag auf Teilnahme hat er bereits eingereicht. Besonders freute er sich über den von Wolf-Harald Krüger überreichten Bescheid für die Begabtenförderung. „Ich habe bereits mit der Meisterausbildung begonnen, werde das Geld aber für die nächsten Teile der Ausbildung sehr gut gebrauchen können“, ließ er seine Gäste wissen. Denn das Ziel des jungen Mannes ist klar: „Ich will den Betrieb meines Vaters eines Tages übernehmen.“

Jürgen Lutat (59) stammt aus einer Fleischerfamilie. Er lernte beim VEB Ausbau. Dann wechselte er in eine PGH. 1990 gehört er zu den Wende-Gründern der ersten Stunde. Im Nachwendeaufschwung wuchs seine Malerfirma auf bis zu 90 Mitarbeiter an. „Wir wuchsen zu schnell“, resümiert Jürgen Lutat heute zurückblickend. „Und wir zahlten Lehrgeld. An mehreren Großaufträgen wäre die Firma beinahe gestorben, weil nicht gezahlt wurde. Ich habe mich dann sukzessive verkleinert und mich schließlich auf Privathaushalte spezialisiert.“ „Dennoch haben sie stets ausgebildet“, bemerkt Wolf-Harald Krüger. „Mit ihrem Sohn hat ihr Betrieb zum dritten Mal einen Landessieger hervorgebracht.“ Sichtlich bewegt nahm Jürgen Lutat vom Präsidenten der Handwerkskammer für diese Leistung eine Anerkennungsurkunde entgegen.[/vc_column_text][vc_single_image image=“122110″ img_size=“large“][vc_column_text]„Dass mein Sohn mal in meinen Betrieb einsteigen würde, war nicht immer so klar“, erinnert sich Jürgen Lutat, der seinen Sohn nach dem Abitur schon an den Maschinenbau verloren glaubte. Enrico nickt: „Das war mein Ziel. Ein Praktikum in meinem zukünftigen Betrieb belehrte mich aber eines Besseren. Ich stellte fest, dass die ständige Arbeit am PC nicht so mein Ding ist. Lieber ist mir ein ausgeglichenes Verhältnis von Büro- und praktischer Arbeit. Außerdem wollte ich doch lieber mein eigener Herr sein möchte. Also habe ich mich mit meinem Vater zusammengesetzt. Und dann entschieden, bei ihm einzusteigen.“[/vc_column_text][vc_single_image image=“122111″ img_size=“large“][vc_column_text]Bei so manchem Klassenkameraden stieß die Entscheidung damals auf Unverständnis. Schließlich hatte Enrico sein Abitur mit einem Durchschnitt von 1,9 gemacht. „Aus meinem Abi-Jahrgang von 150 Leuten haben gerade mal zehn Leute eine klassische Berufsausbildung begonnen“, antwortet Enrico auf eine Frage von Handwerkskammerpräsident Wolf-Harald Krüger. Woher komme diese Ablehnung handwerklicher Berufe, wollte der wissen. Enrico Lutat überlegt kurz. „Schwer zu sagen. Ich glaube aber, dass unsere Generation überhaupt viel zu wenig Berührungspunkte mit handwerklicher Arbeit hat. Und dass nur noch wenige Eltern haben, die selbst etwas mit ihren Händen machen und erschaffen. Ich kann mich auch nicht erinnern, das bei meinen Gymnasiallehrern das Handwerk eine Rolle gespielt hätte, wenn es um die zukünftige Berufswahl gegangen sei.“ Auch die Lehrlingsvergütung sei ein Problem. „Wenn Dir Aldi und Lidl im ersten Ausbildungsjahr über 1000 Euro Lehrlingsgehalt anbieten, warum solltest Du dann Friseur mit etwas mehr als 500 Euro werden“, gibt Enrico Diskussionen aus seiner Schulzeit wieder. „Das musst Du dann schon wirklich wollen und die finanzielle Unterstützung deiner Familie haben. Sonst geht das einfach nicht. Ich glaube, dass das Handwerk Eltern und Lehrer noch stärker als Zielgruppe für die Nachwuchswerbung in den Blick nehmen und da neue Strategien und Formate entwickeln muss. Ich glaube auch, dass das Handwerk viel zu wenig in den Universitäten präsent ist. Man müsse sich noch viel stärker um Studienabbrecher bemühen.“[/vc_column_text][vc_single_image image=“122112″ img_size=“large“][vc_column_text]„Mit der Begabtenförderung und dem Meister-Bafög habe man bereits große Anstrengungen unternommen, berufliche Karrieren im Handwerk zu fördern. Auch gebe es in verschiedenen Handwerkskammern bereits große Bemühungen um Studienabbrecher. Gerade die HWK Rheinland-Pfalz sei da sehr erfolgreich und man tausche die Erfahrungen selbstverständlich aus“, erwidert Michaela Schmidt. „Auch dass die Berufsausbildung am Ende einem Bachelor-Abschluss gleichgestellt ist, ist ein großer Fortschritt. Gesellen wie Enrico sind Botschafter des Handwerks im besten Sinne“, meint die Abteilungsleiterin Berufsbildung der Handwerkskammer und überreicht Enrico ein kleines Überraschungspaket, wie es Ende 2020 alle Best-Gesell*innen bekamen.

„Wow“, entfährt es ihm, als er mit dem Auspacken beginnt. Ein Blue Tooth-Lautsprecher, ein Thermobecher, ein kleiner Rucksack mit der Aufschrift „Hoffnungsträger“. „Alles Dinge, die man auf Baustellen gut gebrauchen kann“, bedankt sich Enrico.[/vc_column_text][vc_single_image image=“122113″ img_size=“large“][vc_column_text]Während seiner Gesellenausbildung bemerkte Enrico Lutat, „dass so mancher in meiner Altersgruppe offenbar Kommunikationsprobleme hat. Die schreiben lieber eine E-Mail, als mal zum Telefonhörer zu greifen, um mit Kunden zu reden. Dabei kann man im persönlichen Gespräch Dinge oft besser, einfacher und mit weniger Aufwand regeln.“ In solchen Entwicklungen zeigen sich für Enrico Lutat auch die negativen Seiten einer stärker digitalisierten Gesellschaft, deren Vorteile er sonst sehr wohl zu schätzen weiß.

Wie er denn seine Ausbildung einschätze, will HWK-Präsident Krüger im weiteren Verlauf des Besuches von Enrico Lutat wissen. „Ich bin mit der überbetrieblichen Ausbildung in Hennickendorf sehr zufrieden. Vor allem, was ich an Spachteltechniken lernen konnte, hat mich wirklich begeistert.“ Da lerne er heute viel von seinem Sohn, fügt Jürgen Lutat augenzwinkernd hinzu. Denn solche Techniken habe er vor über 44 Jahren in seiner Ausbildung nicht gelernt. Aber damit könne die Firma Lutat ihren Kunden natürlich heute qualitativ viel neues anbieten.

„Zurzeit sind wir ein reiner Vater-Sohn-Betrieb. Aber ich denke natürlich schon heute darüber nach, ob wir in naher Zukunft wieder ein paar Arbeitsplätze schaffen sollten“, wagt Enrico zum Abschluss einen Ausblick in die Firmenzukunft.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-map-marker“]Jürgen Lutat – Malermeister
Altonaer Str. 10

16341 Panketal / Ot Schwanebeck[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-globe“]www.malermeister-lutat.de[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-phone“]030 94414381[/vc_message][vc_column_text]Logo: Zu Besuch im Handwerk[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Die Vollversammlung der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg beschließt gemäß § 105 Absatz 1 Satz 2 in Verbindung mit § 106 Absatz 1 Nr. 14 des Gesetzes zur Ordnung des Handwerks (Handwerksordnung) in der Fassung der Bekanntmachung der Neufassung vom

  1. September 1998 (BGBl. I S. 3074), zuletzt geändert durch Art. 1 des Gesetzes vom 06. Februar 2020 (BGBl. I S. 142), folgende Satzungsänderungen:

 

 

  1. § 1 Absatz 1 Satz 2 der Satzung wird wie folgt geändert:

 

Ihr Sitz ist in Frankfurt (Oder), Bahnhofstraße 12.

 

 

  1. § 2 Absatz 1 Nummer 4 der Satzung wird wie folgt geändert:

 

  1. die Berufs- und die überbetriebliche Ausbildung zu regeln, Vorschriften hierfür zu erlassen und ihre Durchführung zu überwachen sowie eine Lehrlingsrolle zu führen, die Berufsausbildung durch Beratung der Ausbildenden und Lehrlinge (Auszubildende) zu fördern und zu diesem Zweck Ausbildungsberater zu bestellen, Vorschriften für Prüfungen im Rahmen einer beruflichen Fortbildung oder Umschulung zu erlassen und Prüfungsausschüsse zu errichten, Umschulungen und die Berufsausbildung von behinderten Menschen durchzuführen,

 

 

  1. § 2 Absatz 1 Nummer 5 der Satzung wird wie folgt geändert:

 

  1. eine Gesellen- und Umschulungsprüfungsordnung sowie eine Abschluss- und Umschulungsprüfungsordnung zu erlassen, Prüfungsausschüsse für die Abnahme von Gesellen- und Umschulungsprüfungen sowie Abschluss- und Umschulungsprüfungen zu errichten oder Handwerksinnungen nach Überprüfung ihrer hierfür erforderlichen Leistungsfähigkeit zur Errichtung von Gesellenprüfungsausschüssen zu ermächtigen. Die Leistungsfähigkeit der Handwerksinnung ist insbesondere von folgenden Kriterien abhängig, die erfüllt sein müssen, wenn die

Handwerkskammer von der Ermächtigung nach § 33 Abs. 1 S. 3 HwO Gebrauch machen will:

  1. a) die ordnungsgemäße Bildung eines Gesellenausschusses;
  2. b) die Möglichkeit einer ordnungsgemäßen Besetzung des

Gesellenprüfungsausschusses;

  1. c) die kontinuierliche Abnahme von Gesellenprüfungen;
  2. d) die finanzielle Leistungsfähigkeit der Innung zur Übernahme der durch

die Prüfung entstehenden Kosten;

  1. e) die ordnungsgemäße fachliche Durchführung der Gesellenprüfungen;
  2. f) die ordnungsgemäße Abnahme von festgelegten Zwischenprüfungen.

Die Handwerkskammer hat die ordnungsgemäße Durchführung der Prüfungen zu überwachen,

 

 

  1. § 2 Absatz 1 Nummer 7 der Satzung wird wie folgt geändert:

 

  1. Fortbildungsprüfungsordnungen zu erlassen und für die Abnahme von Fortbildungsprüfungen Prüfungsausschüsse zu errichten,

 

 

  1. § 2 Absatz 2 Satz 2 der Satzung wird wie folgt geändert:

 

Die Handwerkskammer kann gemeinsam mit Industrie- und Handelskammern oder Handwerkskammern Prüfungsausschüsse errichten.

 

 

 

 

  1. § 2 Absatz 3 der Satzung wird wie folgt geändert:

 

(3) Die Handwerkskammer kann in eigener Trägerschaft Einrichtungen für Ausbildung, Fortbildung

und Umschulung schaffen oder sich an solchen beteiligen und in diesen auch Maßnahmen zur überbetrieblichen Ausbildung durchführen.

 

  1. § 2 der Satzung wird folgender Absatz 4 hinzugefügt:

 

(4) Die Handwerkskammer kann darüber hinaus im rechtlich zulässigen Rahmen und zur Wahrnehmung handwerklicher Interessen die Unterstützung, Begleitung und Beratung der Mitglieder insbesondere in den Bereichen Betriebswirtschaft, Technik und Umwelt, Recht, Aus- und Weiterbildung, Außenwirtschaft sowie durch die Errichtung einer Inkassostelle übernehmen.

 

 

  1. § 5 Absatz 2 Satz 4 der Satzung wird wie folgt geändert:

 

Die Zahl der Mitglieder der Vollversammlung wird entsprechend der wirtschaftlichen Besonderheit und der wirtschaftlichen Bedeutung der einzelnen Gewerbe wie folgt auf die einzelnen Gewerbegruppen aufgeteilt:

 

A. Gewerbe gemäß Anlage A

(zulassungspflichtige Handwerke)

Selbst-ständige Arbeitnehmer
I Gruppe der Bau- und Ausbau-Gewerbe

(Maurer und Betonbauer, Ofen- und Luftheizungsbauer, Zimmerer, Dachdecker, Straßenbauer, Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer, Brunnenbauer, Steinmetzen und Steinbildhauer, Stuckateure, Maler und Lackierer, Gerüstbauer, Schornsteinfeger, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Betonstein- und Terrazzohersteller, Estrichleger, Rollladen- und Sonnenschutztechniker)

7 3
II Gruppe der Elektro- und Metallgewerbe

(Metallbauer, Chirurgiemechaniker, Karosserie- und Fahrzeugbauer, Feinwerkmechaniker, Zweiradmechaniker, Kälteanlagenbauer, Informationstechniker, Kraftfahrzeugtechniker, Landmaschinenmechaniker, Büchsenmacher, Klempner, Installateur und Heizungsbauer, Elektrotechniker, Elektromaschinenbauer, Behälter- und Apparatebauer)

9 4
III Gruppe der Holzgewerbe

(Tischler, Boots- und Schiffbauer, Parkettleger, Drechsler (Elfenbeinschnitzer) und Holzspielzeugmacher, Böttcher)

1 1
IV Gruppe der Nahrungsmittelgewerbe

(Bäcker, Konditoren, Fleischer)

1 1
V Gruppe der Gewerbe für Gesundheits- und Körperpflege und Glas- und sonstige Gewerbe

(Augenoptiker, Hörakustiker, Orthopädietechniker, Orthopädieschuhmacher, Zahntechniker, Friseure, Glaser, Glasbläser und Glasapparatebauer, Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik, Glasveredler, Schilder- und Lichtreklamehersteller, Orgel- und Harmoniumbauer, Seiler, Raumausstatter)

2 1
 B. Gewerbe gemäß B 1 (zulassungsfreie Handwerke) sowie Gewerbe gemäß Anlage B 2 (handwerksähnliche Gewerbe) und gemäß § 90 Abs. 3 und 4 HwO 4 2

 

 

  1. § 5 Absatz 5 der Satzung wird wie folgt geändert:

 

Die Vertreter der Arbeitnehmer behalten, auch wenn Sie nicht mehr in einem kammerzugehörigen Betrieb beschäftigt sind, solange sie im Bezirk der Handwerkskammer wohnhaft sind, das Amt noch bis zum Ende der Wahlzeit, jedoch höchstens für ein Jahr. Im Falle der Arbeitslosigkeit behalten sie das Amt bis zum Ende der Wahlzeit. Die Vertreter der Arbeitnehmer scheiden bei einem Wechsel in die Selbstständigkeit aus ihrem Amt.

 

 

  1. § 11 Absatz 2 der Satzung wird wie folgt geändert:

 

Die Einladung erfolgt schriftlich oder im Falle eines zu diesem Zweck widerruflich erteilten Einverständnisses per E-Mail. Sie ist außerdem in dem für die Bekanntmachungen der Handwerkskammer bestimmten Organ zu veröffentlichen. Die Veröffentlichung genügt als Beleg für die ordnungsgemäße Einladung. Ein Mitglied der Vollversammlung, das verhindert ist, an der Sitzung teilzunehmen, muss dies unverzüglich dem Präsidenten zwecks Einladung des Stellvertreters (§ 6 der Satzung) anzeigen.

 

 

  1. § 20 Absatz 2 der Satzung wird wie folgt geändert:

 

Der Präsident und der Hauptgeschäftsführer laden gemeinsam schriftlich oder im Falle eines zu diesem Zweck widerruflich erteilten Einverständnisses per E-Mail unter Mitteilung der Tagesordnung zu den Sitzungen des Vorstandes ein; in Ausnahmefällen kann die Einladung fernmündlich erfolgen.

 

 

  1. § 21 Absatz 3 der Satzung wird wie folgt geändert:

 

Die gesetzlichen Vorschriften über die Prüfungsausschüsse und den Berufsbildungsausschuss

bleiben unberührt.

 

 

  1. § 22 der Satzung wird wie folgt geändert:

 

Als ständige Ausschüsse sind zu bilden:

  1. der Berufsbildungsausschuss,
  2. der Rechnungsprüfungsausschuss.

 

 

  1. § 26 der Satzung wird wie folgt geändert:

 

Rechnungsprüfungsausschuss

 

(1) Der Rechnungsprüfungsausschuss besteht aus dem Vorsitzenden und zwei weiteren Mitgliedern, die alle nicht dem Vorstand angehören dürfen. Zwei Mitglieder müssen selbstständige Gewerbetreibende und ein Mitglied Geselle oder ein anderer Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung sein.

 

(2) Durch den Rechnungsprüfungsausschuss wird die Haushalts- und Wirtschaftsführung der Handwerkskammer einschließlich der Jahresrechnung geprüft.

 

(3) Die Prüfung erstreckt sich auf die Einhaltung aller für die Haushalts- und Wirtschaftsführung geltenden Vorschriften und Grundsätze, insbesondere auf die Einhaltung der Haushalts- und Kassenordnung sowie der Grundsätze der Landeshaushaltsordnung.

 

Insbesondere ist zu prüfen, ob

  1. a) der Haushaltsplan eingehalten ist,
  2. b) die Einnahmen und Ausgaben sachlich und rechnerisch richtig belegt und
    begründet sind,
  3. c) die Vermögensmittel zweckentsprechend und wirtschaftlich verwandt wurden,
  4. d) der Vermögensnachweis ordnungsgemäß erbracht ist.

 

(4) Über die Sitzung des Rechnungsprüfungsausschusses ist eine Niederschrift zu fertigen, die von sämtlichen Sitzungsteilnehmern zu unterzeichnen ist.

 

  1. § 27 Satzung wird wie folgt geändert:

 

Gewerbe- und Innovationsförderausschuss

 

(1) Die Handwerkskammer kann einen Gewerbe- und Innovationsförderausschuss bilden. Dieser besteht aus dem Vorsitzenden und 4 weiteren Mitgliedern. Der Vorsitzende muss Handwerker mit hoher Fachkompetenz sein. Daneben müssen zwei weitere Mitglieder selbstständige Handwerker

oder Inhaber handwerksähnlicher Betriebe und zwei weitere Mitglieder Arbeitnehmer sein.

 

(2) Der Ausschuss hat alle mit der Gewerbe- einschließlich Innovationsförderung zusammenhängenden Fragen zu beraten. Über die Sitzung des Gewerbe- und Innovationsförderausschusses ist eine Niederschrift zu fertigen, die allen Mitgliedern des Ausschusses zuzustellen ist.

 

 

  1. § 28 der Satzung wird wie folgt geändert:

 

Gesellen- und Umschulungsprüfungsausschüsse

 

(1) Die Handwerkskammer errichtet nach Bedarf zur Abnahme von Gesellen- und Umschulungs-prüfungen für die einzelnen Handwerke Gesellen- und Umschulungsprüfungsausschüsse, soweit sie nicht Handwerksinnungen zur Abnahme der Gesellenprüfungen nach § 33 Abs. 1 HwO und § 2 Abs. 1 Nr. 5 der Satzung ermächtigt hat.

 

(2) Für die Errichtung und die Tätigkeit der Gesellen- und Umschulungsprüfungsausschüsse gelten

die entsprechenden Bestimmungen der HwO.

 

(3) Die Gesellen- und Umschulungsprüfungsausschüsse sind auch für die Abnahme der Zwischenprüfungen in Handwerksberufen zuständig.

 

 

  1. § 29 der Satzung wird wie folgt geändert:

 

Abschluss- und Umschulungsprüfungsausschüsse

 

(1) Die Handwerkskammer errichtet nach Bedarf zur Abnahme von Abschluss- und Umschulungsprüfungen für nichthandwerkliche Ausbildungsberufe Abschluss- und Umschulungsprüfungsausschüsse.

 

(2) Für die Errichtung und die Tätigkeit der Abschluss- und Umschulungsprüfungsausschüsse gelten die entsprechenden Bestimmungen des Berufsbildungsgesetzes.

 

(3) Die Abschluss- und Umschulungsprüfungsausschüsse sind auch für die Abnahme der Zwischenprüfungen in nichthandwerklichen Berufen zuständig.

 

 

  1. § 30 der Satzung wird wie folgt geändert:

 

Prüfungsordnungen

 

(1) Die Handwerkskammer hat Prüfungsordnungen für die Gesellen- und Umschulungsprüfung sowie die Abschluss- und Umschulungsprüfung zu erlassen. Die Prüfungsordnungen müssen die Zulassung, die Gliederung der Prüfung, die Bewertungsmaßstäbe, die Erteilung der Prüfungszeugnisse, die Folgen von Verstößen gegen die Prüfungsordnungen und die Wiederholungsprüfung regeln.

(2) Die Prüfungsordnungen bedürfen der Genehmigung der zuständigen obersten Landesbehörde.

 

 

  1. § 31 der Satzung wird wie folgt geändert:

 

Die Kosten für die Abnahme der Prüfungen trägt die Handwerkskammer oder Innung, der auch die Prüfungsgebühren zufließen.

 

 

  1. § 42 der Satzung wird wie folgt geändert:

 

Die Bekanntmachungen der Handwerkskammer werden auf der Homepage der Handwerkskammer unter www.hwk-ff.de und dem Stichwort „Amtliche Bekanntmachungen“ veröffentlicht.

 

 

 

 

 

Ausfertigungsvermerk

 

Der vorstehende Beschluss der Vollversammlung der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg vom 26.08.2020 wurde am 12.10.2020 durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg genehmigt. Der Beschluss wurde ausgefertigt und wird öffentlich bekannt gemacht.

 

 

Frankfurt (Oder), 20.10.2020

 

 

 

 

Wolf-Harald Krüger                                                               Uwe Hoppe

Präsident                                                                                Hauptgeschäftsführer[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]SATTLERHANDWERK: SCHON IN DER SCHULZEIT REPARIERTE SIE DAS ZAUMZEUG IHRES PFERDES SELBER. IN EINEM SCHÜLERPRAKTIKUM ERFUHR DIE ABITURIENTIN, DASS ES DAFÜR AUCH EINEN BERUF GIBT. INZWISCHEN IST KAROLIN WERKMEISTER SATTLERIN AUS LEIDENSCHAFT. UND GIBT IHR WISSEN AN DIE JUNGE GENERATION WEITER. Von Mirko Schwanitz[/vc_column_text][vc_video link=“https://youtu.be/bUyZd9_24bU“ el_class=“video“ title=“HWK-FF.DE“][vc_column_text]DHB: Die meisten Jugendlichen, die heute die Schule beenden, wissen mit dem Begriff Sattlerin nichts anzufangen. Wie sind Sie zu diesem Beruf gekommen?

Karolin Werkmeister: Ich hatte in meiner Jugend ein Pferd. Und beim Aufsatteln ist mir mancher Riemen, manche Naht am Zaumzeug kaputtgegangen. Aber damals war meine Stute noch sehr jung. Und auch Jungpferde müssen lernen, da geht das eine oder andere immer kaputt. Irgendwann fing ich an, das selbst zu reparieren. Meine Mutter meinte irgendwann, es gebe einen Beruf, in dem sowas professionell gemacht würde.

DHB: Und dann? Haben Sie ein Praktikum in einem Sattlerbetrieb gemacht?

Karolin Werkmeister: … und es hat zooom gemacht? (lacht) Nein. Aber es hat mir doch so gut gefallen, dass ich den mir angebotenen Ausbildungsplatz nach dem Abi tatsächlich angenommen habe.

DHB: Wie viele MitschülerInnen sind denn noch ins Handwerk gegangen?

Karolin Werkmeister: Nicht viele. Ich weiß jedenfalls noch sehr gut, dass mich im letzten Schuljahr viele komisch anguckten. Wie, du machst’ne Lehre? Wozu quälst du dich denn dann durchs Abi? Und klar, wenn ich heute zurückblicke, es wäre nicht unbedingt notwendig gewesen.

 

„Ich bin stolz auf meinen Meisterbrief“

 

DHB: Also war das Abi verlorene Zeit?

Karolin Werkmeister: Auf keinen Fall! Wir leben in einer Zeit, in der man sich ständig weiterbilden muss.  Handwerk ist nicht mehr wie früher, wo der Großvater oder die Großmutter die Werkzeuge an Vater oder Mutter und die an die Kinder vererbten. Man braucht heute also viel mehr noch als früher eine positive Haltung gegenüber dem lebenslangen Lernen. Und im Abitur lernt man auch wie man effektiv und selbstständig lernt. Das hat man dann so manchem in der Berufsschule voraus.

DHB: Was war, es, dass sie von Beginn an diesem Beruf so reizte?

Karolin Werkmeister: Wenn es um Sättel geht – dass unter den eigenen Händen etwas entsteht, dass Mensch und Tier gleichermaßen glücklich macht. Jeder Sattel, den man kauft, muss angepasst werden, denn jedes Tier ist anders anatomisch gebaut. Machen Reiter das nicht, wird das Tier Schmerzen haben.

DHB: Haben Sie sich nach ihrer Ausbildung gleich selbstständig gemacht?

Karolin Werkmeister: Hätte ich machen können, denn für den Sattlerberuf besteht leider keine Meisterpflicht mehr. Ich habe aber erst mal ein halbes Jahr in meinem Ausbildungsbetrieb und danach zwei Jahre in den Niederlanden Erfahrungen gesammelt. Mich in der Fremde selbstständig zu machen, kam für mich nicht in Frage. Da es in der Heimat aber keinen Sattlerbetrieb mit Fachrichtung Reitsport gab, der mich eingestellt hätte, war die Selbstständigkeit die einzige Option.[/vc_column_text][vc_single_image image=“121811″ img_size=“large“][vc_column_text]DHB: Sie haben aber trotzdem den Meister gemacht?

Karolin Werkmeister: Das war für mich von Beginn an klar. Als Lehrling mit den entsprechenden Leistungen hatte ich das Meisterstipendium gewonnen. Und innerhalb von drei Jahren nach der Ausbildung muss man beginnen. Ein System, das ich nicht in Ordnung finde. Ich würde das ändern. Unabhängig davon ist die Meisterausbildung ist ein Gütesiegel. Ich bin verdammt stolz auf meinen Meisterbrief.

DHB: Wenn Sie an den Beginn Ihrer Selbstständigkeit denken, war die Meisterschule da hilfreich?

Karolin Werkmeister: Nicht wirklich. Ohne Meisterschule wäre ich nicht im Ernst auf die Idee der Selbstständigkeit gekommen Aber der Spirit unter den Kollegen dort und der Zusammenhalt im Bundesverband (BVFR) haben mir Mut gemacht. Schon einen Businessplan in unserem Gewerk zu erstellen, ist eine große Herausforderung. Wie groß ist in meiner Region der Bedarf an Sattlerdienstleistungen? Wie hoch muss der Umsatz sein? Und: Kann ich den wirklich erwirtschaften? Das hat das Ganze ziemlich spannend gemacht. Aber am Ende ist es das, was man haben muss: Mut zum Risiko.

DHB: Und, hat der Businessplan in der Realität funktioniert?

Karolin Werkmeister: Es kam alles ganz anders als erwartet. Mein Betrieb steht heute auf zwei Säulen. Dem Vertrieb von ausgewähltem Reitsportbedarf und den anpassenden Dienstleistungen am Pferd.  Ab und an erledige ich auch Aufträge, die nichts mit Reiterei zu tun haben.

DHB: Was ist das Schönste an ihrem Beruf?

Karolin Werkmeister: Für mich? Der Kontakt mit den Tieren. Kunden können manchmal schwierig sein. Da braucht man innere Ruhe und nicht selten starke Nerven. Hatte ich schon erzählt, dass ich mir zu Beginn des Abiturs auch hätte vorstellen können, Psychologie zu studieren? Also: Sattlerei ist mehr als der Geruch nach Leder, das Anpassen der Sättel oder die Haptik des Zaumzeugs…[/vc_column_text][vc_single_image image=“121812″ img_size=“large“][vc_column_text]

„Handwerk 4.0 ist auch, was einer im Kopf hat“

DHB: Wir haben von der Notwendigkeit der Weiterbildung gesprochen. Aber in ihrer Werkstatt sieht es nicht gerade nach Handwerk 4.0 aus?

Karolin Werkmeister (lacht): Stimmt. Mein Nähross, auf dem ich Riemen mit Gegenstichen zusammennähe, könnte auch in einem historischen Film mitspielen. Aber 4.0 meint nicht immer nur modernes Werkzeug und Maschinen.

DHB: Sondern?

Karolin Werkmeister: Handwerk 4.0 meint auch das, was wir Handwerker im Kopf haben. Und das sind in meinem Beruf vor allem Studien. Neues Wissen, wie man Reitzeug an die individuelle Anatomie eines Pferdes anpasst. Das Tierwohl und die Sicherheit des Reiters, spielt heute eine viel stärkere Rolle, als noch vor 30 Jahren. Wir setzen dieses Wissen in Material und Konstruktion, in Naht und Polsterung um – man sieht einem Sattel weder High-tech noch das Wissen an, das in ihm steckt. Die Kundinnen und Kunden wollen heute moderne Sättel, etwa mit Carbon-Sattelbäumen und High-End-Produkten.

DHB: Ein Wissen, dass Sie gerne weitergeben?

Karolin Werkmeister: Natürlich. Was passiert sonst mit unserem Wissen, wenn wir es nicht an die nächste Generation weitergeben. Oder können Sie sich vorstellen, wie es dem Pferdesport ergeht, wenn die Sattlerei ausstirbt? Nein, ich gebe mein Wissen gern weiter. Ich will aber nicht nur mein Wissen weitergeben, sondern auch meine Leidenschaft, meine Passion für diesen Beruf. Und dazu braucht es auch den aufnahmebereiten und begeisterungsfähigen Azubi.

DHB: Was ist für Sie ein begeisterungsfähiger Azubi?

Karolin Werkmeister: Jemand, der sich nicht vor blutenden Fingern fürchtet. Dass man sich mit einer Ahle oder Nadel sticht, gehört bei meinem Beruf einfach dazu. Jemand der neugierig ist natürlich und Lust hat, sich auf die Kunden und deren Tiere einzulassen. Jemand, der sich für die ganze Breite des Berufes interessiert. Denn auch wenn der Begriff Sattlerei vom Sattelmachen kommt, so macht ein Sattler doch viel mehr als nur Sättel. Es ist ein Beruf, den ein junger Mensch nur mit Herzblut erlernen kann.

[/vc_column_text][vc_single_image image=“121813″ img_size=“large“][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-map-marker“]Sattlermeisterin (Reitsport)
Karolin Werkmeister
Handelsstraße 15

16303 Schwedt[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-globe“]www.sattlermeisterin-schwedt.de[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-phone“]

03332 41 18 81

[/vc_message][vc_column_text]Logo: Zu Besuch im Handwerk[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]

30 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT: DER EINIGUNGSVERTRAG WURDE AM 31. AUGUST 1990 GESCHLOSSEN ER VERÄNDERTE MILLIONEN LEBENSLÄUFE, SICHERTE DEN OSTDEUTSCHEN PERSPEKTIVEN UND VERLANGTE VON IHNEN ENORME ANPASSUNGSLEISTUNGEN. OHNE HANDWERKSBETRIEBE UND LEUTE MIT MUT FÜR DEN WEG IN DIE SELBSTSTÄNDIGKEIT WÄRE DIE VEREINIGUNG KEINE ERFOLGSGESCHICHTE GEWORDEN.

[/vc_column_text][vc_single_image image=“121797″ img_size=“large“][vc_column_text]

Einst leitete er den Anlagenbau eines lufttechnischen Berliner Betriebes. Noch in den Wendewirren gründete er die Berliner Wartungs- und Kundendienst GmbH. Heute besitzt Heinrich Meyer 15 große und kleine Patente und feiert in diesem Jahr das 30jährige Bestehen seines erfolgreichen Unternehmens.

DHB: Wo hat Sie die Wende vor 30 Jahren erwischt?

Heinrich Meyer: In einem Betrieb, der schon vor dem Mauerfall „drüben“ arbeitete. Unsere Monteure wurden in Drilliche Westberliner Firmen gesteckt, ihre F6-Zigaretten gegen HB ausgetauscht. Dann reparierten sie Lüftungskanäle auf der anderen Seite. Es hat sich wohl gelohnt, diese Art der Arbeitnehmerüberlassung zu praktizieren – für beide Seiten.

DHB: Wenn Sie das Wort „Wende“ heute hören, an was denken Sie da?

Heinrich Meyer: An chaotische Verhältnisse. Fragwürdige Privatisierungen und Treuhand-Mitarbeiter. Aber auch an Aufbruchsstimmung. Neuanfang. Und zuverlässige Partner, die ihn für mich möglich machten.

DHB: Woher der Mut, sich noch vor der Einheit selbstständig zu machen?

Heinrich Meyer: Selbstbewusstsein. Und eine Frau, die aus einer Handwerkerfamilie kam und hartnäckig insistierte. Ich kannte unsere alten Partner in Westberlin. Mit einem gründete ich eines der ersten Ost-West-Joint Venture in Berlin. Wir hatten Dank unsere „Westaufträge“ schon zu DDR-Zeiten die modernsten Geräte und wussten, wie „drüben“ gearbeitet wird. Was sollte schiefgehen?

DHB: Wie haben Sie Ihre ersten Aufträge aquiriert?

Heinrich Meyer: Mit meinem grünen Trabi. Den ließ ich immer um die Ecke stehen, bevor ich in feinem Zwirn Klinken putzen ging. Hat funktioniert.

DHB: Erzählen Sie mir nicht, dass alles glatt lief?

Heinrich Meyer: Weil ich schon im Mai 1990 gründete, der Einigungsvertrag noch nicht unterschrieben war, bekam ich keinerlei Fördermittel, wie viele spätere Gründer. Die Vorurteile uns „Ossis“ gegenüber waren zum Teil nicht nachvollziehbar.

„Sie kommen aus dem Osten? Sie können doch keine Lüftungsanlagen bauen!“

DHB: Sprechen Sie jetzt von der Treuhand?

Heinrich Meyer: Auch. Als ich mit meinem Westberliner Gesellschafter 1991 auf dem alten IFA-Gelände in Ludwigsfelde eine Halle kaufen wollten, mussten wir zur Treuhand. Da saß ein junger Mann, lehnte sich zurück und eröffnete uns frei heraus: Wissen Sie, bis dieses Haus hier geschlossen wird, bin ich saniert. Wir fragten zurück: Reden Sie gerade wirklich von Bakschisch? Er sagte: So würde ich es nicht nennen. Wir standen auf und gingen. Die Halle haben wir natürlich nicht bekommen.

DHB: Erinnern Sie sich an Ihre ersten Aufträge?

Heinrich Meyer: Einer war die Reparatur einer Lüftungsanlage eines Berliner Nobelrestaurants. Wir brauchten Material und bekamen auf unsere Anforderung keine Antwort. Die hatten unsere Bestellung einfach ignoriert. Erst als ich anrief und den Namen unseres Westberliner Gesellschafters nannte, bekamen wir die Ware. Sofort – und mit hohen Rabatten. Wie viel solcher Geschichten wollen sie noch hören?

DHB: Das heißt, man stellte Ihre Qualifikation in Frage?

Heinrich Meyer: Ich habe in Köthen Anlagenbau studiert. Es war eine der wenigen technischen  Hochschulen der DDR, die auf ihrem Gebiet auch international anerkannt war. So, dass dort auch Studenten aus Westeuropa ihren Abschluss machten. Wir hatten schon vor dem Mauerfall 10 Jahre lang Klima- und Lüftungsanlagen im Osten und Westen gebaut. Und dann sagt dir ein Manager einer großen Westberliner Firma plötzlich. Sie kommen aus dem Osten! Sie können doch keine Lüftungsanlagen bauen!

DHB: Hatten Sie das Startkapital eigentlich auf der hohen Kante?

Heinrich Meyer: Wissen Sie was ich als Abteilungsleiter verdiente? Etwas über 800 DDR-Mark. Nein, für meinen Firmenanteil musste ich bei Verwandten Schuldscheine unterschreiben. Die waren zum Glück Dank guter Auftragslage bald beglichen.

DHB: Wie reagierten Westberliner Firmen auf die neue Konkurrenz aus dem Osten?

Heinrich Meyer: Unterschiedlich. Einmal wurden wir von einer Westberliner SHK-Firma vor dem Landgericht verklagt, wegen unseres Firmennamens. Unlauterer Wettbewerbsvorteil, so der Vorwurf. Angedroht war zusätzlich ein Bußgeld in fünfstelligem Bereich. Ich war fix und fertig, denn das Registergericht hatte den Namen ja genehmigt. Ich ging mit einer schweren Grippe zum Prozess und habe gewonnen.

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DHB: Sprechen Sie jetzt von der Treuhand?

Heinrich Meyer: Auch. Als ich mit meinem Westberliner Gesellschafter 1991 auf dem alten IFA-Gelände in Ludwigsfelde eine Halle kaufen wollten, mussten wir zur Treuhand. Da saß ein junger Mann, lehnte sich zurück und eröffnete uns frei heraus: Wissen Sie, bis dieses Haus hier geschlossen wird, bin ich saniert. Wir fragten zurück: Reden Sie gerade wirklich von Bakschisch? Er sagte: So würde ich es nicht nennen. Wir standen auf und gingen. Die Halle haben wir natürlich nicht bekommen.

DHB: Erinnern Sie sich an Ihre ersten Aufträge?

Heinrich Meyer: Einer war die Reparatur einer Lüftungsanlage eines Berliner Nobelrestaurants. Wir brauchten Material und bekamen auf unsere Anforderung keine Antwort. Die hatten unsere Bestellung einfach ignoriert. Erst als ich anrief und den Namen unseres Westberliner Gesellschafters nannte, bekamen wir die Ware. Sofort – und mit hohen Rabatten. Wie viel solcher Geschichten wollen sie noch hören?

DHB: Das heißt, man stellte Ihre Qualifikation in Frage?

Heinrich Meyer: Ich habe in Köthen Anlagenbau studiert. Es war eine der wenigen technischen  Hochschulen der DDR, die auf ihrem Gebiet auch international anerkannt war. So, dass dort auch Studenten aus Westeuropa ihren Abschluss machten. Wir hatten schon vor dem Mauerfall 10 Jahre lang Klima- und Lüftungsanlagen im Osten und Westen gebaut. Und dann sagt dir ein Manager einer großen Westberliner Firma plötzlich. Sie kommen aus dem Osten! Sie können doch keine Lüftungsanlagen bauen!

DHB: Hatten Sie das Startkapital eigentlich auf der hohen Kante?

Heinrich Meyer: Wissen Sie was ich als Abteilungsleiter verdiente? Etwas über 800 DDR-Mark. Nein, für meinen Firmenanteil musste ich bei Verwandten Schuldscheine unterschreiben. Die waren zum Glück Dank guter Auftragslage bald beglichen.

DHB: Wie reagierten Westberliner Firmen auf die neue Konkurrenz aus dem Osten?

Heinrich Meyer: Unterschiedlich. Einmal wurden wir von einer Westberliner SHK-Firma vor dem Landgericht verklagt, wegen unseres Firmennamens. Unlauterer Wettbewerbsvorteil, so der Vorwurf. Angedroht war zusätzlich ein Bußgeld in fünfstelligem Bereich. Ich war fix und fertig, denn das Registergericht hatte den Namen ja genehmigt. Ich ging mit einer schweren Grippe zum Prozess und habe gewonnen.

„Der heutige Arbeitskräftemangel ist genauso ungesund für die Wirtschaft wie die Massenarbeitslosigkeit der 1990er Jahre“

DHB: Sie haben sich also nicht über den Tisch ziehen lassen…

Heinrich Meyer: Das ich nicht lache. Auch ich habe anfangs einem Berater unserer damaligen Hausbank vertraut. Der stellte mir das Geld für eine notwendige Investition sofort zur Verfügung.  Er behauptete, der Kredit sei abgesichert, was sich später als falsch herausstellte. Im Ergebnis musste ich Haus und Hof verpfänden.

DHB: Was macht das mit einem?

Heinrich Meyer: Es gerbt Dir das Fell. Aber es dauert. Wildwestmanieren waren an der Tagesordnung. Rechnungen wurden nicht bezahlt. Wer da nicht standfest war, konnte schnell untergehen. Ich war mehr als einmal in emotionalen Ausnahmesituationen.

DHB: 1995 haben Sie ihren neuen Firmensitz in Erkner gebaut?

Heinrich Meyer: Da war ich schon schuldenfrei. Alle Gewinne wurden sofort reinvestiert. Es gab Auftraggeber, die kamen unangekündigt und ließen sich unsere Monteurautos zeigen oder schauten sich die Firma an. Wäre das alles alt und unaufgeräumt gewesen, hätte es keinen Auftrag gegeben. Damals hatten wir schon 30 Mitarbeiter.

DHB: … und waren bundesweit unterwegs.

Heinrich Meyer: Das kann sich heute auch kaum noch eine Handwerksfirma leisten, seit die Anfahrtszeit zu den Baustellen als Arbeitszeit gilt. Früher galten auf dem Bau zwei Stunden Anfahrtszeit als normal. Heute finden Sie keine Mitarbeiter mehr, die bereit sind, lange Arbeitswege in Kauf zu nehmen. Die Kultur der sogenannten „work-life-balance“ hat die Arbeitswelt extrem verändert.

DHB: Sie klingen, als wären Sie darüber nicht sehr glücklich?

Heinrich Meyer: Ich wünsche mir keinesfalls die Situation der Massenarbeitslosigkeit der 1990er Jahre zurück. Aber der heutige Arbeitskräftemangel ist ebenso ungesund für die Wirtschaft. Heute ist ein Konkurrenzkampf um Arbeitskräfte entbrannt, dass selbst unzuverlässige Mitarbeiter Forderungen stellen können, die an der Realität voreigehen.

DHB: Hinter Ihnen an der Wand hängen 15 Urkunden…

Heinrich Meyer: Das sind Patente, die ich in den letzten 12 Jahren bekommen habe.

DHB: Welches ist Ihnen das Wichtigste?

Heinrich Meyer: Eines Tages erzählte mir ein Manager eines Autokonzerns, das viele Hersteller extreme Probleme mit korrodierten Entlüftungsanlagen in ihren Lackierstraßen hätten. Als ich mir das angesehen habe, fiel ich aus allen Wolken. Das sah aus einer anderen Zeit. Ich befasste mich mit dem Problem und fand eine Lösung. Darauf habe ich heute weltweite Patente. Und bin wirklich stolz darauf.

„Die Zulassung zu bestimmten Studienberufen sollte an den vorherigen Abschluss einer Berufsausbildung gekoppelt werden“

DHB: Wie ist die Ausbildungssituation in Ihrem Betrieb?

Heinrich Meyer: Schwierig. Wie für die meisten Unternehmen zurzeit. Bei vielen Bewerbern fehlt es an grundlegenden Kenntnissen in Mathematik und Physik. Um Montageberichte zu lesen, brauchte ich oft einen Graphologen. Das ist einfacher geworden, seitdem wir Tabletts benutzen.

DHB: Was muss sich ändern?

Heinrich Meyer: Das Bildungssystem. Zum Abitur dürfen nur noch Schüler zugelassen werden, die bundeseinheitlich gleich hohe Mindestanforderungen erfüllen. Da darf es keinen Rabatt geben. Wir sollten wieder mehr Wert auf eine breitere Allgemeinbildung, eine gute Real- oder Hauptschulausbildung legen. Es sollte keine Möglichkeit geben, Fächer, die man nicht mag, abzuwählen. Der Praxisbezug muss verbessert werden.

DHB: Wie stellen Sie sich das vor?

Heinrich Meyer: In der DDR arbeiteten Schüler ab der 6. Klasse regelmäßig in Betrieben. Das ist heute illusorisch. Aber warum wird eigentlich nicht in die Schaffung weiterer überbetrieblicher Ausbildungszentren investiert. Sie könnten die meist ineffektiven Schülerpraktika ersetzen und stattdessen eine praxisorientierte Schülerausbildung anbieten, die zum Pflichtunterricht gehört. Hier würden sie die vielfältigen Berufsbilder und damit verbundenen Tätigkeiten und Maschinen kennenlernen. Aber auch die Freude, die es macht, etwas mit eigenen Händen zu schaffen.

DHB: Das würde viel Geld kosten, weil jeder Landkreis in Deutschland mehrere solche Zentren bräuchte?

Heinrich Meyer: Es wäre aber eine sinnvolle Investition in die Zukunft. Denn mit Hilfe solcher Ausbildungszentren könnten Schüler berufsorientierter als heute auf die Gymnasien gehen. Man könnte auch diskutieren, ob es nicht sinnvoll ist, Zulassungen zu bestimmten Berufen an eine vorherige Berufs- oder duale Ausbildung zu koppeln. Ein Medizinstudium ist ja auch an einen numerus clausus gekoppelt.

[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-map-marker“]

Berliner Wartungs- und
Kundendienst GmbH
Zum Wasserwerk 4

15537 Erkner

[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-globe“]

www.bwk-klimatechnik.de

[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-phone“]

03362 58610

[/vc_message][vc_column_text]Logo: Zu Besuch im Handwerk[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]

Stichtag: Zum 31. Dezember lief die Übergangsfrist für Altgeräte ab. Ziel: Grenzwerte für Feinstaub und Kohlenmonoxid sollen weiter gesenkt werden. Betroffen waren bundesweit zwei Millionen Kamin- und Kachelöfen. Dennoch hat Ofen- und Lüftungsbaumeister Marko Medejczyk immer noch gut zu tun.

[/vc_column_text][vc_single_image image=“121803″ img_size=“large“][vc_column_text]

DHB: Guten Morgen, Herr Medejczyk, riechen sie was?

Marko Medejczyk: Die Luft draußen ist feucht. Es riecht nach Erde. Und kaltem Kaminholzfeuerrauch.  Früher hätte sie nach verbrannter Braunkohle gerochen.

DHB: Wann verschwand dieser Geruch?

Marko Medejczyk: Bei uns wurde exzessiv mit Braunkohle geheizt, weil die Sowjetunion lange vor 1989 die Preise für Öl- und Gas erhöht hatte und die DDR im Prinzip Pleite war. Im Westen gab es schon seit 1974 ein Immissionsschutzgesetz. Das galt mit der Wende auch für den Osten. Man stieg also auf Öl- und Gasheizungen um. Schon Mitte der 1990er Jahre roch die Luft plötzlich nicht mehr nach verbrannten Briketts.

DHB: Was bedeutete das für das Ofenbauer-Handwerk?

Marko Medejczyk: Mein Vater war Ofensetzer, hatte nach der Wende seinen Ofenbau-Meister und sich selbstständig gemacht. Doch der Anfang war unheimlich schwer. Es schien, als hätte er auf ein aussterbendes Handwerk gesetzt. Weshalb er nicht wollte, dass ich in seine Fußstapfen trete.

DHB: Sie wurden Elektromonteur mit Abitur…

Marko Medejzcyk: Stimmt. Ich begann meine Lehrausbildung 1988. Einen Teil absolvierte ich im Zementwerk Rüdersdorf. 1989 kam die Wende, da hatten wir oft anderes im Kopf als die Ausbildung. Aber ich hab’s durchgezogen und war 1991 fertig, ging danach erst einmal zur Bundeswehr, diente damals noch auf dem Flugplatz in Marxwalde.

DHB: Danach aber sattelten doch in jenes Handwerk um, das vom Aussterben bedroht war. Warum?

Marko Medejczyk: Elektro war nicht wirklich mein Ding. Und ich wollte meinen Vater unterstützen und irgendwann die Firma übernehmen. Das hieß natürlich nochmal die Schulbank drücken. Schon damals gab es nur noch fünf Berufsschulen in ganz Deutschland, die das Ofenbauer-Handwerk unterrichteten. Ich lernte es in Schwerin, durfte zum Glück aber gleich im zweiten Lehrjahr einsteigen, weil ich schon eine Lehre abgeschlossen hatte.

DHB: Sie starteten also, ohne sicher sein zu können, dass ihr Beruf eine Zukunft hat?

Marko Medejczyk: Ja, das war so. Damals arbeiteten wir tatsächlich eher als Fliesenleger denn als Ofenbauer. Aber bereits Mitte der 1990er Jahre änderte sich das. Ich spürte, dass der Wohlstand auch bei uns zunahm. Die, die bereits auf Gas oder Ölheizungen umgerüstet hatten, wollten jetzt so etwas wie Wohlfühlatmosphäre. Die ersten ließen sich in die alten Kachelöfen neue Heizeinsätze für Holzfeuerung einbauen, andere schafften sich Kaminöfen an. Plötzlich hatten wir wieder gut zu tun.

DHB: Und jetzt erfüllen die damals neuen Geräte die Werte des inzwischen verschärften Immissionsschutzgesetzes nicht mehr?

Marko Medejczyk: So ist es. Bis zum 31. Dezember mussten alle zwischen 1985 und 1994 errichteten Einzelraumfeuerungen stillgelegt, umgerüstet bzw. ausgetauscht werden. Viele Kunden hatten das bereits getan. Betrieben werden dürfen nur noch Feuerstätten, die Grenzwerte von 0,15 Gramm Staub und vier Gramm Kohlenmonoxid je Kubikmeter Brennstoff nicht überschreiten.

DHB: Was ist preiswerter: umrüsten oder austauschen?

Marko Medejczyk:  Im Prinzip war die Technik zur Vermeidung von umweltschädlichen Emmissionen, also die Freisetzung von in Festbrennstoffen gebundenem Schwefel oder Kohlenmonoxid schon 2015 weitgehend ausgereizt. Nachrüstbare Aktiv- bzw. Passivfilter sind oft teurer als Neugeräte. Was sie an Schadstoffen binden, muss zudem gesondert entsorgt werden. Daher rate ich bei Kachelofenluftheizungsanlagen in der Regel zum Wechsel auf einen geprüften Heizeinsatz und bei mobilen Kaminöfen eher zu einem Neugerät.

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DHB: Gibt es einen Unterschied zwischen einer Kachelofenluftheizungsanlage und einem Kachelofen?

Marko Medejczyk: Viele der in der DDR betriebenen Kachelöfen sind in Wirklichkeit Kachelofenluftheizungsanlagen. In ihnen ist der einzige, in der DDR hergestellte Heizeinsatz vom Typ Ortrand 3020 eingebaut. Die in dem Heizeinsatz erzeugte Wärme wird durch sogenannte „keramische Züge“ im Ofen geleitet und erwärmt dessen Steine. Ein alter Kachelofen hingegen ist ausschließlich aus Schamottsteinen gemauert und hat keinen Heizeinsatz aus Metall.

DHB: Lässt sich ein solcher Ofen umrüsten?

Marko Medejczyk:  Nicht wirklich. Im Prinzip müssten Sie abgetragen und komplett neu aufgebaut werden. Das macht nicht wirklich Sinn, es sei denn, man möchte unbedingt einen Ofen mit den alten Originalkacheln haben, etwa wenn man einen Ofen mit sehr schönen Meissner Kacheln hat. Aber auch dann wäre das ein komplett neuer Ofen, nur mit den alten Kacheln. Dementsprechend hoch sind dann auch die Kosten.

DHB: Was ist eigentlich mit offenen Kaminen?

Marko Medejczyk: Die sind von der Regelung ausgenommen. Kommt es durch deren Nutzung aber zur Geruchsbelästigungen, kann der Schornsteinfeger die Nutzung auf eine bestimmte Anzahl von Tagen im Jahr einschränken.

DHB: Werden Öfen eigentlich heute noch immer mit Schamottsteinen gemauert?

Marko Medejczyk: Die Schamottsteine haben sich bewährt, gelten aber als „Ofenbauerschinder“, weil sie sehr schwer sind. Heute setzen Ofenbauer auch den sogenannten Vermikulit-Steine ein. Sie sind leichter und reißt seltener – anders als Schamotte.

DHB: Heute heißt ihr Beruf Ofen- und Luftheizungsbauer. Wie viel hat er noch mit dem Bild der körperlich schweren und auch schmutzigen Arbeit aus der Ofensetzerzeit ihres Vaters zu tun?

Marko Medejczyk: Das Berufsbild hat sich sehr gewandelt. Muskeln braucht es aber immer noch. Viele Hausbesitzer lassen sich wieder aufwändig gestaltete Öfen etwa mit Ofenbänken, Verzierungen und anderen gestalterischen Elementen wie mit kunstvoll geschmiedeten sogenannten Röhrtüren verschlossene Warmhaltefächer bauen. Unser Beruf reicht heute stark ins künstlerisch-gestalterische hinein.

DHB: Ist ein Ofen eigentlich noch ein Ofen oder ein Hightechgerät?

Marko Medejzcyk: Er ist eine Heizung, die im Raum eine wesentlich größere Behaglichkeit ausstrahlt als eine „profane“ Zentral- oder unsichtbare Fußbodenheizung. Hinter diesem Wohlfühleffekt aber steckt heute durchaus Hightech. So mancher Kunde wundert sich, dass er beim Anheizen nicht die untere Klappe auflassen muss. Heute kann die Luftansaugung z.B. durch moderne Schornsteine erfolgen, nicht zwingend durch die Raumluft wie es früher die Regel war.

DHB: Arbeitet ein Ofenbauer von heute mit einem Computer?

Marko Medejczyk (lacht): Jedenfalls nicht nur um Rechnungen zu schreiben. Mein Vater hat alle Entwürfe noch von Hand gezeichnet. Ich habe meine Entwürfe aber von Beginn an mit einem CAD-Programm am Computer gemacht und visualisiert. Einige KollegInnen arbeiten bereits mit 3-D-Brillen, damit die Kunden schon vorher sehen können, wie der Ofen in ihrem Raum wirkt. Da will man als Ofenbauer kein Risiko eingehen. Denn so ein neuer Ofen kann schon mal so viel kosten wie ein neuer Kleinwagen.

DHB: Wieviel Higtech ist im Ofen noch möglich?

Marko Medejczyk: Ich persönlich glaube, dass die Technik zum Einsparen von Emmissionen weitgehend ausgereizt ist. Wenn es jetzt noch technische Weiterentwicklungen gibt, dann möglicherweise durch Brandsteuerungen, um die Fehler des Feuer machenden Menschen zu minimieren.

DHB: Wie wird sich der Beruf des Ofen- und Luftheizungsbauers weiterentwickeln?

Marko Medejczyk: Unsere Innung hat noch 33 Mitglieder. Und es gibt kein Treffen, auf dem die Zukunft unserer Zunft nicht das alles überragende Thema ist.  Es ist völlig klar. Die sogenannte De-Karbonisierung wird dazu führen, dass es eines Tages sicher untersagt wird, Feststoffe zu verbrennen. Aus der Kohle steigen wir gerade aus. Um unseren Holzvorrat zu decken, müssen wir heute schon Holz einführen, das oft genug aus Raubbau stammt. Der Klimawandel wird dazu führen, dass Holz so langsam nachwächst, dass es sich verbietet, es zu verfeuern. Das Ende unseres Berufes als Ofenbauer ist absehbar.

DHB: Wann wird es soweit sein?

Marko Medejczyk: Ich bin kein Hellseher. Schon jetzt gehören wir zur Sparte Klima-Heizung-Sanitär. Und tatsächlich kommt es zu immer mehr Überschneidungen. In Hochhäusern und Wohnanlagen, Lofts und Penthäusern, Hotels und Pensionen werden heute Geräte eingebaut, die Öfen oder Kamine täuschend echt imitieren. Gasflammen hinter Glas, Feuer, das aus Kunstholzscheiten emporlodert. Um solche Geräte einzubauen müssen sie Rohrleitungen verlegen, einen Gasschein machen, muss Steuerungselektronik verbaut werden. Hier arbeiten wir bereits oft mit unseren KollegInnen aus den SHK-Firmen zusammen.  Interview: Mirko Schwanitz

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