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Die Friseurin Elke Engelhardt ist seit über 30 Jahren Friseurmeisterin und seit dem 10. Dezember 1990 selbstständig. Elke Engelhardt war bereits mit 22 Jahren Meisterin des Friseurhandwerks, doch es sollten noch zehn Jahre vergehen, bis ihr Traum von der Selbstständigkeit  wahr wurde. „Mir fehlte der Mut und ich hatte auch nicht das Vitamin B, das man wohl dafür brauchte“, erinnert sie sich an die Jahre vor 1990.

Selbst noch in der Wendezeit war es für die junge Frau schwer, sich selbstständig zu machen. „Beim Gewerbeamt fragte man mich, ob ich Gewerberäume habe. Denn ohne Räume keine Gewerbegenehmigung. Die Vermieter verlangten dagegen eine Gewerbegenehmigung als Voraussetzung. Außerdem hatten sie keine Räume für mich. Selbst als ich Räume nachweisen konnte, erklärten sie mir, dass das keine Gewerberäume seien.“ Im Sommer 1988 wurde sie im Salon der damaligen Bezirksparteischule in Frankfurt (Oder) angestellt. Als die Schule in ein Hotel umgewandelt wurde, bekam sie die Möglichkeit, die Räume zu mieten und sich endlich selbsständig zu machen. Das war am 10. Dezember 1990. Da war sie bereits zehn Jahre Meisterin. Aber auch dann brachen noch nicht rosige Zeiten an. „Die ersten Jahre arbeitete ich beinahe nur für den aufgenommenen Kredit. Die Zinsrate betrug 14 Prozent. Das musste erst einmal erwirtschaftet werden.“ Immerhin hatte sie zwei Vorteile. In den Salon, der seit 1990 für jedermann zugänglich war, kamen nun sowohl ihre Stammkunden als auch neue Kunden aus dem Hotel. Seit 1992 bildete die Friseurmeisterin zehn Lehrlinge aus. Eine von ihnen war ihre Tochter Christin, die auch ihren Meister im Friseurhandwerk gemacht hat. 2003 zog Elke Engelhardt in einen Neubau in der Großen Scharnstraße und eröffnete ihren modernen Salon „Avantgarde“. Schnell gewöhnten sich ihre treuen Kunden an die neue Adresse mitten in der Stadt und weitere kamen dazu. „Ich kenne viele Kunden vom ersten Tag an“, sagt sie nicht ohne Stolz. Elke Engelhardt hat sich immer eingebracht und sich für Neues eingesetzt. Viele Jahre wirkte sie im Vorstand der Friseur-Innung mit und beurteilte als Mitglied der Vorjury die Leistungen der Nachwuchsfriseure beim jährlichen Wettbewerb um den Oderlandpokal. Mehrfach übernahm sie die  Moderation der Veranstaltung. Und sie war lange Zeit die Vorsitzende des Gesellenprüfungsausschusses der Kreishandwerkerschaft Oderland. Eine Legislaturperiode lang gehörte sie der Vollversammlung der Handwerkskammer an. Vor vier Jahren gab sie ihre Ehrenämter auf. „Man merkt, dass die Kräfte doch allmählich nachlassen und außerdem sollen auch die jüngeren Leute ihre Chance bekommen.“ Umso intensiver konzentrierte sich die Friseurmeisterin auf ihre Arbeit und ihre Kunden. „Ich habe mich noch nie nach anderen gerichtet. Die Konkurrenz betrachte ich zwar als Herausforderung aber ich denke, jeder muss selbst seinen Weg finden“, meint sie. Aber gern nimmt die Junggebliebene Anregungen von jungen Leuten entgegen, sei es von ihrer Tochter Christin, von ihrer Mitarbeiterin Simone Jauer oder von Kunden. Denn dem Namen ihres Salons gemäß will sie in Fragen der Mode und der Kundenzufriedenheit immer mit vorn sein. „Ich möchte noch einmal 20 sein und die Energie haben, um ganz neue Dinge auszuprobieren“, wünscht sie sich. Für sie ist der Friseurberuf anstrengend und kreativ.  „Dabei ist unser Beruf seit langer Zeit eine stiefmütterlich behandelte Dienstleistung gewesen. Doch auch der Friseur muss für seine Arbeit motiviert sein“, findet sie. Der Beruf sei facettenreicher geworden. Es sind nicht allein die zweimal im Jahr wechselnden Moden, sondern auch anspruchsvolle Techniken wie die Haarverlängerung, Dreadlocks oder die Haarverdichtung, die beherrscht werden wollen. Stark gewachsen sei auch das Abspruchsdenken der Kunden, die sich oft an Beispielen aus den Medien orientieren. Daher sei es schwerer geworden, sie zufriedenzustellen. Das erfordere Friseure, die dem Neuen aufgeschlossen gegenüber stehen. Und das sei ohne Mindestlohn eben nicht zu machen.[/vc_column_text][vc_row_inner][vc_column_inner width=“1/2″][vc_single_image image=“52380″][/vc_column_inner][vc_column_inner width=“1/2″][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_column_text]

Friseursalon „Avantgarde“

Große Scharrnstraße 30,
15230 Frankfurt (Oder)
0335 24637

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[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Für den Traum vom eigenen Handwerksbetrieb ist der Elektrotechnikermeister Danny Schälicke in seinen Heimatort Lietzen zurückgekehrt.

„Ich wollte die Firma in meiner Heimat aufmachen, weil es hier kaum Nachfolger für die alten Handwerksbetriebe gibt“, sagt Danny Schälicke. Im Dorf gehen die meisten seiner Kollegen auf die Rente zu, selbst der Jüngste unter ihnen ist schon weit über 50. Bei ihm hatte Danny Schälicke einst bei einem Ferienjob seine Leidenschaft für den elektrischen Strom entdeckt. „Ich hab damals schon gemerkt, wie viel Spaß mir der Beruf macht“, sagt der Jungmeister.

Inzwischen kann der Mitte 30-Jährige auf die ersten Jahre in der eigenen Firma zurückblicken: „Ich bereue den Schritt in die Selbstständigkeit definitiv nicht“, sagt Schälicke. Von seinem Heimatdorf Lietzen aus, arbeitet er viel rund um Berlin und saniert hauptsächlich alte Bauernhäuser, die neue Leitungen und Steckdosen benötigen. Anfangs benutzte er Internet-Portale wie MyHammer.de um an Aufträge zu kommen, mittlerweile wird er von Kunden und Kollegen weiterempfohlen. „Das funktioniert wie ein Kreislauf“, sagt Schälicke.

Vor ein paar Monaten stellte er einen alten Schulfreund als ersten Mitarbeiter ein, um die steigende Auftragslage zu bewältigen. Der Jungmeister hofft weiter wachsen zu können, denn der Großteil der Arbeit bleibt momentan an ihm selbst hängen. Tagsüber arbeitet er auf der Baustelle, am Abend schreibt er Angebote und Rechnungen im Büro. „Ich bin dennoch glücklich, weil ich jetzt jeden Abend zu Hause sein kann“, sagt Danny Schälicke.

Zuvor hatte er als Elektriker acht Jahre bei der Bundeswehr gearbeitet. In der Zeit baute er Zelt- und Containercamps für Nato-Soldaten auf. „Ich war vor Ort für die komplette Stromversorgung verantwortlich“, erzählt der Elektrotechnikermeister, der bis zu zwanzig Mitarbeiter bei den Einsätzen koordinierte. Schälicke war viel unterwegs, unter anderem in Nord- und Osteuropa. Manchmal verbrachte er sechs Monate am Stück in einem Camp. Doch irgendwann wünschte er sich mehr Ruhe in seinem Leben.

Bereits in seinem letzten Jahr bei der Bundeswehr begann er deshalb mit der Meisterausbildung. „Ich habe bei der Armee gemerkt, dass ich eine Firma führen kann, deshalb wollte ich mich unbedingt selbstständig machen“, erzählt Danny Schälicke. Im April 2014 erhält er seinen Meisterbrief in Frankfurt (Oder). Vier Monate später meldet er sein Gewerbe an. Die Zeit dazwischen nutzt er um Werbung zu machen. „Man muss sich einen solchen Schritt gut überlegen“, sagt Schälicke. „Sonst geht es schnell schief.“[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_column_text]

Elektro – Schälicke

Lietzen Nord 21,
15306 Lietzen
033470 709865

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[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Kraftfahrzeugtechniker mit Leib und Seele. Seit mehr als 40 Jahren ist Detlef Bader Ingenieur für Landmaschinentechnik und Meister des Handwerks. Am 4. Mai 1990 gründete er sein Unternehmen, das mittlerweile schon über 25 Jahre existiert.

Bis zur Wende war der Frontmann der Bader und Co. GmbH im Frankfurter Betonwerk als Hauptmechaniker für die Instandhaltung verantwortlich. Bei der Reparatur von Lkws und Traktoren legte er oft Hand mit an. 1990 ging mit der Schließung des Werkes dieses Kapitel zu Ende und Detlef Bader musste sich neu orientieren. Er blieb bei seinem Leisten, nur kam jetzt alles anders. Er absolvierte den Handwerksmeister, „obwohl ich es nicht brauchte, ich tat es vor allem, um auch Lehrlinge ausbilden zu können“, so urteilt er heute.

Ab 1990 war der Bedarf an „Westautos“ riesig. Auf diesen Zug sprang Bader auf und eröffnete am 1. Februar 1992 am Winterhafen eine Werkstatt mit Händlervertrag für Nissan. Schon am 1. Dezember desselben Jahres zog er in ein neues Autohaus an der Brauerei um. 18 lange Monate hatte er auf die Baugenehmigung gewartet und sie erst erhalten, nachdem er vor der Stadtverordnetenversammlung die Erklärung abgegeben hatte, dass er zusammen mit dem benachbarten Autohaus die Erschließungskosten übernehmen wird. Dieses Autohaus besteht bis heute, Bader ist der Filialleiter.

So mancher Unternehmer könnte neidisch werden, wenn er hört, dass der über 60-Jährige Ingenieur gleich drei seiner Söhne in seinem Unternehmen beschäftigt. Der Älteste, Sebastian, ist Lackierermeister und managt den zum Unternehmen gehörenden Lackierer- und Karosseriebetrieb in Lebus. Ulf und Christian sind in Frankfurt tätig. Hier hat die Firma unterdessen das Betriebsgelände des früheren Unternehmens Beuchelt übernommen und die mehr als 100 Jahre alte Werkhalle binnen 2 ½ Jahren vollständig umgebaut.

„Wir haben die Halle in eigener Regie umgekrempelt und nur auf wenige Spezialfirmen zurückgegriffen“, sagt Bader. So wurde ein Spezialkran mit Teleskopausleger geordert, der in der Lage war, auch von innen heraus 5 t schwere Deckenelemente zu manövrieren. Dabei wurden alle Steine des ursprünglichen Baus wiederverwendet. Eine Besonderheit in der großen Ausstellungshalle sind ein Dutzend je 12 m lange geleimte Binder aus Kiefernholz, die der Bauherr aus Österreich hat kommen lassen.

In dieser Halle stellt der Servicehändler Bader die neuesten Ford-Modelle aus. Sehr lobend äußert er sich über die Zusammenarbeit mit dem Autohaus Müller in Strausberg, das als Haupthändler wirkt.

„Mein Schritt in die Selbstständigkeit war genau richtig. Ich wollte immer creativ sein“, sagt der Unternehmer. Seit Beginn hat er 12 Lehrlinge ausgebildet. Alle sind in die alten Bundesländer gegangen, weil dort mehr gezahlt wird. Sie machen sich bei VW, BMW und Airbus nützlich. Einer ist Meister bei Porsche, weiß Bader, und beklagt, dass die Politik zu lange junge Leute mit der Wegzugprämie in den Westen  gelockt hat. „Es werden in unserer Region viele Betriebe schließen müssen, weil der Nachwuchs fehlt und unsere Stadt wird in zehn Jahren eine Rentnerstadt sein“, prophezeit der sonst optimistische Bader. Dennoch sagt er: „Junge Leute sollten den Mut haben ein Unternehmen zu gründen, sonst stirbt die Region aus.“[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_column_text]

Autohaus Bader

An der Brauerei 1A,
15234 Frankfurt (Oder)
0335 63349

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[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Es gibt Familien, in deren Adern auch ein Schuss Benzin zu fließen scheint. Wenn dann noch ausgeprägte Hilfsbereitschaft hinzukommt und die Freude an Action, so gerät man in Brieskow-Finkenheerd schnell an die Lyszczoks, die seit dem 11. Dezember 1990 ihren weithin bekannten Abschlepp- und Pannendienst betreiben.

Bis zur Wendezeit war der damals 28-Jährige Michael Lyszczok, der Unternehmensgründer, beim Kranbau Finkenheerd für die Instandhaltung der Betriebsfahrzeuge zuständig. Noch 1990 fuhr er hier den Gabelstapler, bis Krankheit und Entlassung folgten.

Sein Vater und auch sein Großvater hatten ihr Leben lang mit Autos zu tun. Nach der Wende konnte es für Michael nur eines geben: sich selbstständig zu machen. Während er noch seine letzten Runden mit dem Gabelstapler drehte, baute er nach Feierabend sein Geschäft auf, um das sich tagsüber sein Vater und sein Schwiegervater kümmerten. Seine Frau Martina, die gelernte Möbelfacharbeiterin, kam in das sich gründende Unternehmen und nahm sich der Buchhaltung an.

„Bei meinem Sohn René dachte ich eine ganze Weile, dass er aus der Art schlägt. Autos schienen ihn nicht zu interessieren. Doch dann fing er an zu schrauben, gleich nach der Schule streifte er den Blaumann über und war aus der Werkstatt nicht wegzukriegen, so dass ich ihn öfters an die Schulaufgaben erinnern musste“, erzählt Vater Michael.

René blieb in der Spur, absolvierte eine Lehre in einer VW/Audi-Werkstatt und ist seit 2008 Kfz-Meister „Da kann man sich wirklich freuen, längst nicht jeder Handwerker hat einen Nachfolger“, so der Vater. Nach dem Meisterabschluss gründete er mit seinem Sohn die M.&R. Lyszczok GbR.

„Abschleppdienst und Pannenhilfe erfordern den ganzen Mann, mit einem Acht-Stunden-Tag ist es nicht getan. Nicht jeder hat Lust dazu“, weiß der Chef. Das heißt, 365 Tage im Jahr und 24 Stunden rund um die Uhr bereit zu sein. Besonders ab Freitag 17 Uhr, wenn kaum noch eine andere Werkstatt in Bereitschaft ist, haben die Lyszczoks Pannendienst. Als Vertragspartner der großen Automobilverbände und öffentlicher Auftraggeber sind sie  in einem Gebiet zwischen Fürstenwalde, Beeskow, Storkow, Guben und Manschnow unterwegs, Frankfurt (Oder) eingeschlossen. Abgeschleppt werden neben Pkws und Transportern auch liegengebliebene Autobusse.

Aber die Lyszczoks helfen nicht allein als „Engel  der Straße“. Sie haben noch eine andere Leidenschaft: Die beiden Geschäftsführer und zwei ihrer vier Mitarbeiter gehören der Freiwilligen Feuerwehr des Amtes Brieskow-Finkenheerd an. Michael Lyszczok selbst ist seit über 20 Jahren der Amtsbrandmeister. „Irgendeiner muss es ja machen“, sagt er bescheiden. Wennn es brennt, hetzen alle vom Hof. Bis auf einen, der muss die Stellung halten. „Dabei ist schon öfter ein Topf Farbe  eingetrocknet“, sagt der Feuerwehrchef.  Im Jahr kommen schon mal bis zu 70 Einsätze zusammen, bei denen es nicht selten um Leben oder Tod geht. Bei der Jahrhundertflut 1997 war er fünf Wochen im Einsatz.

War zu Anfang die Autoverwertung das Hauptstandbein der Firma, so spielt sie heute als freie Werkstatt eine wichtigere Rolle. Ihre Kunden kommen bis aus Frankfurt (Oder). Die Autoverwertung leidet dagegen unter hohen und kostenintensiven Auflagen. Der Internethandel trägt sein Übriges dazu bei, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen.

Angefangen haben die Lyszczoks auf einem 650 Quadratmeter großen Betriebsgelände, heute sind es 4000 Quadratmeter. Und schon reicht der Platz nicht mehr. „Die Arbeit wird nicht weniger, sondern mehr“, erklärt der Chef. „Und: Wer stehen bleibt, der verliert.“ Beispiele kennen er und sein Sohn genug.

Solides Wirtschaften gehört zu den Grundsätzen der Familie. “Ich kann nicht mehr ausgeben, als ich bezahlen kann“, ist ihre Devise. Ausgenommen waren überschaubare Kredite z.B. für die vier Abschleppfahrzeuge oder das Pannenhilfsfahrzeug.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_column_text]

Firma Lyszczok

Ernst-Thälmann-Straße 64,
15295 Brieskow-Finkenheerd
033609 35540

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[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Mit seinem Vater gemeinsam im gleichen Familienbetrieb arbeiten zu können, hatte sich Benjamin Gürtler zunächst nicht vorstellen können. Und nachdem er in das väterliche Autohaus Gürtler einstieg, flogen zunächst manchmal die Fetzen. „Ich wollte alles gleichzeitig: einen neuen Bremsenprüfstand anschaffen, eine große neue Hebebühne, ein Reifenmontiergerät. Und Mein Vater rechnete und sagte: O Gott, O Gott, so viel Geld“, erinnert sich der Jung-KfZ-Meister. Diese Konflikte sind ausgestanden, der Junior kümmert sich um die Werkstatt, Vater Ingo um den An- und Verkauf der Gebrauchtwagen. Mit diesem Geschäftsbereich war Ingo Gürtler nach der Wende in die Selbstständigkeit gestartet. Notwendige Reparatur- und Servicearbeiten ließ er von einer befreundeten freien KfZ-Werkstatt erledigen. Die Idee, auch eine eigene Werkstatt aufzubauen, reifte erst, als Sohn Benjamin sich entschied, sein Hobby zum Beruf zu machen und den Beruf eines KfZ-Mechatronikers zu erlernen. Das war so zwar nicht vorgesehen, „mein Sohn hätte auch jeden anderen Beruf lernen oder studieren können, schließlich war er ja schon auf dem Gymnasium“, berichtet Mutter Silke Gürtler. „Wir haben uns aber auch gefreut, als er sagte, er werde nach der zehnten Klasse abgehen und in die KfZ-Branche einsteigen. Da war uns klar, dass die Nachfolge-Frage für unser Unternehmen damit geklärt war“, berichtet sie.

Benjamin hatte einfach keinen Bock mehr auf Schule, war ein begeisterter Motocrosser und genoss die praktische Ausbildung. Die er aber nicht im väterlichen Betrieb, sondern in der befreundeten freien KfZ-Werkstatt K & K absolvierte. „So dicht wollte ich damals nicht bei Vater sein, abgesehen davon, dass er ja noch gar keine eigene Werkstatt hatte. Die wollte ich ja nach der Ausbildung gemeinsam mit ihm aufbauen“, berichtet Benjamin.

Die Ausbildung absolvierte er nach dreieinhalb Jahren Lehrzeit mit Erfolg und stieg dann in den väterlichen Betrieb ein. „Und dann war auch relativ schnell klar, dass nur eine Facharbeiterausbildung nicht ausreichen würde, um die Werkstatt leiten und mich später einmal auf die Übernahme des Unternehmens vorbereiten zu können“, erinnert sich Benjamin. Die Entscheidung, noch eine Meisterausbildung aufzusatteln, fiel ebenfalls sehr schnell. 2010 absolvierte er in Vollzeit einen halbjährigen Meisterlehrgang, 2013 hielt er seinen Meistertitel in den Händen. „Die erste Woche an der Meisterschule war eine Katastrophe. Ich saß da und fragte mich: Was wollen die hier eigentlich von mir. Ich fragte mich: Was tue ich mir hier eigentlich an. Ich sagte mir: Das schaffst du nie. Und ich sagte mir nach einigen bangen Tagen: Das schaffst du doch.“ In der ersten Zeit pendelte Benjamin Gürtler noch von Zuhause und der Ausbildungsstätte in Hennickendorf bei Strausberg. „Doch ich merkte sehr schnell, dass das nicht geht. Es ging nur, mich entweder voll und ganz um die Meisterausbildung zu kümmern oder es sein zu lassen“, erinnert er sich. So bezog er mit anderen Meisterschülern eine WG in der Nähe von Hennickendorf und ließ sich nur noch an den Wochenenden in Templin blicken. Der Meisterbrief mit der Bestätigung eines erfolgreichen Abschlusses, der jetzt im Büro des Unternehmens an der Wand hängt zeugt davon, dass auch das eine richtige Entscheidung war.

Jetzt arbeitet Benjamin auf Augenhöhe mit seinem Vater. „Er vertraut mir immer mehr Bereiche an, er vertraut mir bei meinen Autoankäufen, dass sie Sinn und Verstand haben. „Und mit Benjamins Wissen darum, welche Autotypen und –marken bei jungen Leuten angesagt sind, haben wir uns auch eine neue Kundschaft erschlossen“, berichtet seine Mutter. Der Lebensplan von Benjamin Gürtler, der mit  Ende 20 zu den jüngsten Meistern seiner Branche zählt, ist also klar: Übernahme und Weiterführung des Betriebes, bis dann eines Tages die nächste Generation bereit steht.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_column_text]

Autohandel Gürtler

Hindenburger Str. 5,
17268 Templin

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[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Matthias Kandula hat Nervenstärke bewiesen und auf seiner Kündigung bestanden. „Ich hatte eine Meisterausbildung abgeschlossen und wollte auch als Meister bezahlt werden. Ich hatte es mehrfach angesprochen, es führte kein Weg dorthin, dann habe ich mich nach etwas anderem umgesehen und gekündigt. Drei Tage vor Ablauf der Kündigungsfrist kam der Chef dann zu mir und machte mir ein Angebot. Jetzt bin ich hier als Meister angestellt. Für die Instandhaltung“, berichtet er. Das war im November 2013. Wenige Monate vorher hatte er seinen Brief als Meister des Elektrohandwerks erhalten – nach einer zweijährigen Ausbildung. Heute ist er immer noch bei der Stahlbaufirma am Rande des Oderbruchs tätig. Dabei hält er sich alle Optionen offen. „Vielleicht studiere ich ja auch noch mal“, sagt der Jungmeister. „Das macht aber erst Sinn, wenn ich mich wirklich selbstständig machen will“, fügt er hinzu. Momentan will er das nicht. Denn ihm gefällt seine Arbeit. Als Elektromeister hat er jetzt eine ganze Instandsetzungstruppe unter sich. Der Maschinenpark ist alt – „wir haben hier noch richtige russische Drehmaschinen“ – da gibt es immer etwas zu reparieren. „Und das macht Spaß, weil man hier noch alles selbst machen kann. Bei den neuen Maschinen tauscht man nur eine Platine aus. Und das war es. Hier bei uns ist noch richtiges echtes Handwerk gefragt“, versichert er.

Schon als Kind habe er Elektriker werden wollen. „Mein Großvater war Elektroingenieur, mein Vater hatte auf der Werft gearbeitet. Ich habe zu meiner Mutter mal gesagt, wenn ich groß bin, werde ich Elektriker und Werftarbeiter. Und im Prinzip bin ich es ja auch geworden.“ Nur dass der Betrieb, in dem er arbeitet, nun keine Schiffe mehr produziert, sondern vor allem Stahlbrücken. Einige davon stehen in der Region herum und überspannen beispielsweise die Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße.

Die Zielstrebigkeit, die er brauchte, um eine Meisterausbildung durchzustehen, hatte er als Jugendlicher nicht. Das Gymnasium brach er ohne Abitur ab. „In dem Alter hatte ich jede Menge Flausen im Kopf. Außerdem wollte ich schnell Geld verdienen. Später habe ich das bedauert“, sagt er. Und korrigiert. Schließlich öffnet ein Meistertitel auch die Hochschultüren. Zwei Jahre dauerte die Meisterausbildung, „ich hatte Teil eins und zwei sowie Teil drei und vier parallel absolviert“, erklärt der Jungmeister. Das hieß für ihn, Mittwochs, Freitags und Samstags die Schulbank zu drücken. Eine große Belastung. „Mittendrin gab es schon mal Phasen, wo ich mir gesagt habe, wozu machst Du das eigentlich. Schmeiß es doch einfach hin. Aber nein, das wollte ich schaffen“, erinnert er sich. Und er hatte es geschafft. Der Betrieb hatte ihn damals unterstützt, Beispielsweise durfte er an den Schultagen früher Feierabend machen, ohne dass ihm ein finanzieller Nachteil dadurch entstanden wäre.

Ab und an hat er überlegt, die Region zu verlassen und ganz woanders neu anzufangen. „Doch wie gesagt, mir gefällt mein Job“, überlegt er. Und er hat neben der Elektrik noch eine andere große Leidenschaft, die ihn in der Region hält: Der Fußball. Er ist Fußballtrainer, hat den Trainer-Schein gemacht und trainiert die Kindermannschaft in Oderberg und die Männermannschaft in Britz. Das will er nicht so ohne weiteres aufgeben. Und so bleibt er erst einmal da. „Ich halte mir die Zukunft aber offen“, sagt er. Und die besten Voraussetzungen, sich neu zu orientieren, die hat er. Unter anderem mit einem Meisterbrief in der Tasche.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-newspaper-o“]

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[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Annette Werner ist bereits seit über 40 Jahren Kosmetikerin und ihren Salon in der Hauptstraße von Gusow kennt im Ort jeder. Am 2. November 1990 öffnete Sie Tür und Tor für zahlreiche Kunden. 1975 begann die heutige Kosmetikerin in der PGH „Modischer Chic“ zu lernen. In den Außenstellen der PGH in Seelow, Gusow und Falkenhagen sammelte sie ihre Erfahrungen und blieb insgesamt 15 Jahre. „Betriebe wie der VEB Statron hatten Sozialräume eingerichtet, darunter auch für die Kosmetik“, erinnert sie sich. Zu DDR-Zeiten ging fast jede Frau zur Kosmetik, schätzt Annette Werner ein. Damals  kostete eine Behandlung höchstens 8,50 Mark. 3,60 Mark zahlte die Frau für die Fußpflege. Heute könne der Preis für eine kosmetische Behandlung schon einmal 29 Euro betragen. Die Fußpflege kostet noch einmal 14 Euro. „Das können sich in unserer strukturschwachen Gegend nicht mehr viele Frauen leisten“, meint sie. Schon fünf Jahre vor der Wende wollte sie sich selbstständig machen, Räume hätte sie kriegen können, doch der Vorsitzende der PGH war strikt dagegen. Im Februar 1990 fuhr sie mit einer Bekannten nach Berlin, um sich im Westteil einen modernen Kosmetiksalon anzusehen. „Meine Bekannte traute sich erst gar nicht reinzugehen. Ich musste sie überreden, wir überwanden uns schließlich und die Inhaberin erwies sich als ganz nett. Sie beantwortete all unsere Fragen und sagte uns auch, wo man welche Produkte erhalten kann.“ Nunmehr war sie fest entschlossen sich selbstständig zu machen. Ihre Eltern schenkten ihr den Blumengarten neben ihrem Haus, damit sie sich einen eigenen Salon anbauen konnte. Zum Jahresende wollte Annette Werner bei ihrer PGH kündigen. Doch ihr damaliger Chef kam ihr zuvor und sprach die Kündigung bereits für Ende Oktober aus. Doch er traf sie damit nur wenig, denn viele Kunden konnte sie in ihren neuen Salon übernehmen. „Mein Kundenbuch war rappelvoll“, sagt sie. Von Anfang an arbeitet sie allein. Seit über 20 Jahren ist die Kosmetikerin mehrmals in der Woche im AWO Seniorenzentrum „Anne Frank“ in Seelow tätig. „Viele ältere Damen legen noch Wert auf ihr Äußeres und sind dankbar für die Behandlung. Sie trägt zu ihrem Wohlbefinden bei“, so die Kosmetikerin. „In meinem Salon bin ich nur noch einmal in der Woche tätig“, sagt sie. „Meinen Beruf hat übrigens meine Mutter für mich ausgesucht“, verrät sie. Sie arbeitete im Büro der PGH „Modischer Chic“ und hatte erfahren, dass ein Lehrling gesucht wurde. Zur gleichen Zeit hatte ich auch eine Zusage für eine Ausbildung als Kindergärtnerin, weil ich Kinder sehr mag. Ich entschied mich letztlich doch für die Kosmetik und habe es nicht bereut.“ Im September 1990 nahm sie das Meisterstudium auf, absolvierte die allgemein-theoretischen Kurse. Doch dann traten die bundeseinheitlichen Vorschriften für das Handwerk in Kraft, die für die Kosmetikerin keinen Meister mehr vorsahen. „Das Studium war dennoch nicht umsonst. Ich habe viel gelernt und von den Teilnehmern aus anderen Gewerken viel erfahren“, sagt sie. Ihre praktische Ausbildung vor 1990 schätzt sie als recht umfassend und gründlich ein. „Da gab es z.B. das vierwöchige Hautpraktikum unter Anleitung von Hautärzten.“ Noch heute kann sie Krankheitsbilder der Haut bewerten und danach ihre Behandlung abstimmen.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_column_text]

Werner A. Kosmetikstudio

Hauptstr. 54 15306 Gusow-Platkow – Gusow 03346/844544[/vc_column_text][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-newspaper-o“]

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[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Der Elektromeister Ulrich Virkus aus dem Frankfurter Ortsteil Lossow gehört zu den selbstständigen Handwerkern, die ihr eigener Arbeitnehmer sind. Doch das war nicht immer so.

Von 1975 bis 1983 war er auf den Baustellen und in der Werkstatt der PGH Elan tätig.

In dieser Zeit machte er seinen Handwerksmeisterabschluss, der Voraussetzung für den späteren Schritt in die Selbständigkeit werden sollte.

Danach arbeitete er bis zur Wende im Spezialbau Potsdam. „ Wir erneuerten die Elektroinstallation in den Kasernen der Sowjetarmee. Wir sanierten auch komplette Gebäude. Die alten Installationen waren noch vom vorherigen Hausherren, der Wehrmacht . Bei den Übergaben der fertig gestellten Arbeiten hatten wir es oft mit einem äußerst genauen Inspektor der Ketsch zu tun, der jeden Dübel abzählte. Da war Mogeln nicht drin“, so der Handwerksmeister.

Von Januar bis Oktober 1990 nahm er eine neue Herausforderung in Baden-Würtemberg an. „Betrieb und Unterkunft lagen direkt an der Grenze zur Schweiz. Von unserem Fenster aus konnte man über den Rhein in die Schweiz sehen. Der Arbeitgeber wollte uns behalten und baute sogar zwei Mehrfamilienhäuser für uns“, denkt Virkus dankbar an diese Zeit zurück.

„Ich entschied mich jedoch, in die Heimat zurückzukehren, denn ich hatte Anfang der 80er Jahre in Lossow ein Haus gebaut, das ich nicht aufgeben wollte.“ Er hatte es zu 70 Prozent selbst gebaut, darunter auch viele Maurerarbeiten, nur mit der Heizung z.B. hatte er einen früheren Kollegen betraut. Am 1. Oktober 1990 begann er sein Gewerbe. Er richtete im Keller seines Hauses die Werkstatt ein und wandelte die Garage in ein Handlager um. In einem ehemaligen Kollegen vom früheren Spezialbau fand er den Arbeitnehmer, der bis 2006 an seiner Seite blieb.

Was sich junge Handwerksmeister heute sicher nur schwer vorstellen können: Der Existenzgründer startete ohne Telefon- und Faxanschluss, von Internet gar nicht zu reden.

„Immer wenn ich telefonieren oder eine Materialbestellung aufgeben musste, war ich gezwungen in ein Telekommunikationshaus zu fahren, das für Selbstständige rechts neben dem Gebäude der Hauptpost im Stadtzentrum eingerichtet wurde. Hier ging es nicht ohne lange Wartezeiten ab.“ Der Elektromeister schrieb eine Petition an den Deutschen Bundestag über diesen Zustand. „Bald wurden behelfsmäßige Leitungsmasten in Lossow aufgestellt und ich bekam einen Telefonanschluss“, so Ulrich Virkus.

Nie hat der Meister den Arbeitgeber hervorgekehrt. „Ich habe immer mitgearbeitet“, sagt er. An sehr vielen Eigenheimen, die seit 1990 entstanden sind, hat er seinen Anteil. „Es waren auch Mehrfamilienhäuser dabei mit bis zu 38 Wohnungen, die komplett installiert werden mussten. Dafür habe ich befristet drei Mitarbeiter eingestellt“, sagt er.

Eine feste Partnerschaft mit Bauträgerfirmen lehnt er ab. „Das schafft Abhängigkeit. Einzelne Aufträge sind mir lieber“, sagt er. Hauptsächlich ist er in Frankfurt (Oder) und in der Region unterwegs. Für einzelne Aufträge fuhr er auch bis nach Berlin.

Seit 2006 ist er als Alleinkämpfer unterwegs und betreut einen kleinen Kundenstamm. Auch Auftraggeber aus Handelseinrichtungen gehören dazu. Der einzige Lehrling, den er ausgebildet hat, war sein Sohn Frank. Nach diversen Erfahrungen in der Arbeitswelt beschloss dieser, nicht in die Fußstapfen des Vaters zu treten sondern stattdessen einen leichteren und lukrativeren Job anzunehmen.

Wenn der knapp 60-jährige Elektromeister auf seine Selbstständigkeit zurückblickt, ist er im Großen und Ganzen zufrieden. „Nur in den ersten Jahren habe ich mir kaum Urlaub gegönnt, höchstens mal eine Woche“, sagt er. „Gerade für die Kinder war das nicht so schön.“[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_column_text]

Elektroinstallation Virkus Ulrich Lossow

Burgwallstr. 9B
15236 Frankfurt (Oder) – Lossow
0335/545769

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[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Klaus Kulicke, den Hausfleischer aus Wuschewier, können die neuen Hiobsbotschaften aus dem Lager der Fleischanalysten nicht beeindrucken. Seine Kunden werden weiterhin seine Wurst und sein Fleisch essen, das er traditionell jede Woche frisch herstellt, davon ist er überzeugt.

„Das ist typische Hausmannskost mit Meersalz und natürlichen Gewürzen. Und alles ist ohne Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker hergestellt. Daher sollte es im Gegensatz zu mit Chemie behandelten Industrieprodukten auch bald verzehrt werden“, sagt der über 60-Jährige Unternehmer, der am 1. November 1990 sein Geschäft zusammen mit seiner Frau Edeltraud auf seinem eigenen Grundstück eröffnet hat.

Sein Handwerk hat Klaus Kulicke in der Fleischerei Göldner im nahen Letschin erlernt. Die letzten Jahre vor der Wende arbeitete er in der LPG als Maurer. Aber als Hausschlachter war er schon lange Zeit neben seiner Arbeit unterwegs. Suchte er bis dahin die Leute mit seinem Handwerkzeug auf, so kommen sie schon lange mit ihren Schweinen zu ihm.

Dass die Wurst von Fleischer Kulicke hervorragend schmeckt, hat sich bis nach Berlin, Bernau und Strausberg herumgesprochen. Jeden Donnerstag beliefert er in Frankfurt (Oder) und Umgebung 15 Bäckergeschäfte mit seiner frischen aber auch mit konservierter Wurst, wo sie von den Kunden dankbar zu Brot und Brötchen gekauft werden.

Klaus Kulicke folgt diszipliniert einem festen Programm. Von Montag bis Mittwoch stellt er die Wurst her, wobei ihm sein Sohn Mathias, der wie der Vater Maurer und Fleischer gelernt hat, zur Seite steht. Oft verarbeitet der Fleischer auch Wildfleisch aus den heimischen Wäldern. Für die Vorweihnachtszeit bietet er küchenfertige Weihnachtsgänse und Enten aus Freilandhaltung sowie Flugenten zum bevorstehenden Fest an. Er lässt sein Geschäft nur einmal im Jahr für einen dreitägigen Urlaub allein. „Dann werde ich kribbelig und muss zurück“, sagt er.

Von Donnerstag bis Freitag von 9-18 Uhr und sonnabends von 8 bis 11 Uhr steht Edeltraud Kulicke im Hofladen und bedient die zahlreichen Kunden. „Es gibt nicht mehr viele Fleischereien, die alles selbst machen“, sagt sie. Entsprechend groß ist der Andrang.

Wer meint, nach der anstrengenden Arbeitswoche käme für die Fleischerfamilie ein geruhsames Wochenende, der hat sich getäuscht. Jedes Wochenende steht der Partyservice auf dem Programm. „Über einen Mangel an Arbeit können wir uns nicht beklagen“, resümiert die Ehefrau Edeltraud Kulicke, die in ihrer Rolle aufgeht und allen ihren Kunden in nah und fern für ihr Vertrauen und ihre Treue dankt.

Zweimal im Jahr lädt die Hausfleischerei zum Schlachtefest ein. Dann wird auf ihrem großen Parkplatz ein Festzelt aufgestellt, für die Kinder gibt es Ponyreiten und eine Hüpfburg. Beim Fest Anfang Oktober 2015 wurden mehr als 1000 Besucher gezählt. „Die Organisation der Schlachtefeste wäre ohne die Hilfe unserer Kinder, Geschwister und unserer Bekannten nicht denkbar“, sagt Edeltraud Kulicke.

Ihr Sohn Mathias hat sich indessen einen eigenen Veranstaltungsservice aufgebaut und sich vor Jahren ebenfalls selbstständig gemacht. Er organisiert  Hochzeiten, Dorf- und Stadtfeste. In wenigen Jahren wird er sich entscheiden müssen: Für die Fleischerei seines Vaters oder für den eigenen Veranstaltungsservice.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_column_text]

Fleischerei Klaus Kulicke

Dorfstraße 6
15320 Neutrebbin OT Wuschewier
033474-4573

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