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[vc_row][vc_column width=“2/3″ offset=“vc_col-lg-offset-2″][vc_row_inner][vc_column_inner width=“2/3″][vc_column_text]Seit geraumer Zeit forscht Richard Rath von der BTU Cottbus an einer Definition des Begriffes „Gute Arbeit“. Gesucht werden Handwerker*innen, die bereit sind, ihm einige Fragen zu beantworten.

2019 beschloss das Brandenburger Bündnis für Gute Arbeit das Aktionsprogramm „Zukunft des Handwerks“. Vor diesem Hintergrund will die Wissenschaft den Begriff „Gute Arbeit“ genauer definieren.

Denn: Alle Berufseinsteiger wünschen sich eine „gute Arbeit“. Alle Arbeitnehmer hätten sie gerne. Und alle Arbeitgeber möchten sie anbieten. Doch: was ist eigentlich eine „gute Arbeit“? Wann verdient ein Job dieses Prädikat? Und welche Anforderungen muss er erfüllen, damit er mit diesem Begriff „geadelt“ wird? Seit einiger Zeit forscht Richard Rath von der BTU Cottbus an einer wissenschaftlichen Definition des Begriffs. Klar ist im Moment nur eines: Noch ist vieles unklar! Sie können ihm helfen, diese Unklarheiten zu beseitigen!

In einem zwei- bis dreistündigen Workshop möchte Richard Rath Handwerkerinnen und Handwerker zu ihren Erfahrungen befragen, welche Erfahrungen „Guter Arbeit“ konnten Sie bisher sammeln? Was wünschen Sie sich für eine solche Arbeit?

Wer an der zukünftigen Definition der „Guten Arbeit“ mitarbeiten möchte: Richard Roth freut sich über Ihre Kontaktaufnahme unter Richard.Rath@b-tu.de oder 0176 247 82 785.[/vc_column_text][/vc_column_inner][vc_column_inner width=“1/3″][vc_column_text][cq_vc_employee name=“thieme“][vc_message]Weitere Informationen[/vc_message][/vc_column_text][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“2/3″ offset=“vc_col-lg-offset-2″][vc_row_inner][vc_column_inner width=“2/3″][vc_column_text]Das Brandenburger Kabinett hat am 24.08.2021 mit nur wenigen Änderungen die Corona-Umgangsverordnung aktualisiert sowie deren Verlängerung um vier Wochen festgelegt. Sie tritt am 28. August 2021 in Kraft und gilt zunächst bis einschließlich 24. September 2021.

Geltung der 3G-Regel bei Inzidenz über 20 im Bereich Kosmetik und Bartpflege

In Landkreisen und kreisfreien Städten, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Tagen den Schwellenwert von 20 überschreitet, gilt die 3G-Regel (Zutritt nur für Geimpfte, Genesene oder Getestete) insbesondere im Bereich der Inanspruchnahme körpernaher Dienstleitungen, wenn die besondere Eigenart der Dienstleistung das Tragen einer medizinischen Maske nicht zulässt (zum Beispiel Bartrasur oder Gesichtskosmetik; Ausnahme: Testpflicht gilt generell nicht im Gesundheitsbereich bei der Erbringung medizinischer, therapeutischer oder pflegerischer Leistungen),

Ausnahmen von der Testpflicht ab 28. August 2021

Die Pflicht zur Vorlage eines Testnachweises gilt nicht für

– Kinder bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr,

– Schülerinnen und Schüler, die im Rahmen eines verbindlichen Schutzkonzeptes der von ihnen besuchten Schule regelmäßig, mindestens an zwei verschiedenen Tagen pro Woche, auf das Vorliegen einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus getestet werden; als Nachweis ist auch eine von einem Sorgeberechtigten unterzeichnete Bescheinigung über das negative Ergebnis eines ohne fachliche Aufsicht durchgeführten PoC-Antigen-Tests zur Eigenanwendung (Selbsttest) ausreichend,

– geimpfte Personen,

– genesene Personen.

Anforderungen an Testnachweise

Testnachweise müssen den bundesrechtlichen Anforderungen entsprechen (§ 2 Nummer 7 COVID-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmenverordnung). Das bedeutet, immer, wenn ein Nachweis hinsichtlich des Nichtvorliegens einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 verlangt wird, gilt in Brandenburg folgendes:

– Der Test darf maximal 24 Stunden zurückliegen.

– Der Testnachweis muss in deutscher, englischer, französischer, italienischer oder spanischer Sprache in verkörperter oder digitaler Form vorgelegt werden.

– Die zugrundeliegende Testung muss durch eine sogenannte In-vitro-Diagnostika erfolgt sein, zum Beispiel ein PoC-Antigen-Schnelltest durch geschultes Personal (etwa ein kostenfreier Bürgertest in einer Teststelle), im Rahmen einer betrieblichen Testung im Sinne des Arbeitsschutzes durch Personal, das die dafür erforderliche Ausbildung oder Kenntnis und Erfahrung besitzt, oder vor Ort unter Aufsicht ein Antigen-Selbsttest (sogenannter Laientest).

Weitere Informationen

https://www.brandenburg.de/sixcms/detail.php?gsid=bb1.c.714169.de[/vc_column_text][/vc_column_inner][vc_column_inner width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schliebe“][cq_vc_employee name=“götze“][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“3/4″][vc_column_text]Mit dem Förderprogramm nach der „Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur für elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge (reine Batterieelektrofahrzeuge, von außen aufladbare Hybridelektrofahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge)“ (Richtlinie KsNI) sollen die Treibhausgasemissionen durch den Einsatz von alternativen Antrieben und Kraftstoffen im straßengebundenen Güterverkehr gesenkt werden. Der Bund gewährt hierzu Zuschüsse:

Die konkreten Regelungen entnehmen Sie bitte der Richtlinie KsNI und dem aktuellen Förderaufruf.

Die Anträge stehen Ihnen ab sofort im eService-Portal zum Download zur Verfügung. Die Einreichung der Anträge ist in ausschließlich elektronischer Form über das eService-Portal ab dem 16.08.2021 um 09:00 Uhr möglich.

[/vc_column_text][vc_single_image image=“125229″ img_size=“medium“][vc_column_text]Bitte beachten Sie, dass im 1. Förderaufruf aufgrund eines Notifizierungsvorbehalts der Europäischen Kommission gemäß Nummer 1.2 der Richtlinie KsNI keine Antragsstellung für die Förderung von Tankinfrastruktur für Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw nach § 2 Nummer 4 des Elektromobilitätsgesetztes (EMoG) gemäß Nummer 2.7.2. der Richtlinie KsNI vorgesehen ist.

Weiterführende Antworten auf Ihre Fragen erhalten Sie unter FAQs.

Ein Rechtsanspruch auf Gewährung einer Förderung besteht nicht. Das Bundesamt für Güterverkehr entscheidet aufgrund pflichtgemäßen Ermessens im Rahmen der verfügbaren Haushaltmittel.

Quelle: bag.bund.de[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/4″][cq_vc_employee name=“thieme“][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“3/4″][vc_column_text]Das ist eine Hommage an die Ursprünglichkeit des Fußballerlebnisses in Köpenick. Klar, jeder gewachsene Verein hat seine eigenen Lieder, von denen etliche im Laufe der Jahrzehnte sogar auf Platten erschienen sind. Nun kommt noch eine Platte dazu: „Eisern Union“.

Die Fakten

Fußballsound of Köpenick: 33 1/3 Umdrehungen, Top-Klang, Rotes Vinyl im Klapp-Cover.

Idee: entstanden bei einem Bier in einer Köpenicker Kneipe

Realisierung: In der Geisterspielzeit

Längst hat sich auch über die Stadtgrenzen hinaus herumgesprochen, dass Atmosphäre und Anfeuerungskultur im Stadion An der Alten Försterei speziell sind: Stehen und Singen statt Sitzen und Torjingles hören. 2003 entstand sogar eine neue Variante des Stadiongesangs – das Weihnachtssingen. Es wurde inzwischen von vielen Vereinen bundesweit übernommen.

Nunmehr liegt, pünktlich zum Saisonstart, das erste Vinylalbum vor, das einem ostdeutschen Fußballverein gewidmet ist. Weil in der DDR Vinylknappheit herrschte, gab es dort kein Kontingent für solche Art Volksmusik. Nach dem Mauerfall wiederum begann der Siegeszug von CD und MP3. „Eisern Union“ ist überdies die erste Langspielplatte zu Ehren eines Berliner Fußballvereins und in der Geschichte der Fußballbegleitmusik überhaupt der erst achte Vinyl-Sampler, der einem Klub dieses Landes huldigt.

Mit „Eisern Union“ wurde die Vereinslieder-Scheibe nicht neu erfunden, aber eine kleine Weltneuheit beinhaltet sie vielleicht doch. Es ist vermutlich die erste Platte, auf der die Atmosphäre eines „Geisterspiels“ in Vinyl konserviert ist. Wenn auch nur ein bisschen, weil Geisterspiele als ultimatives Nichts der Fankultur keiner Huldigung wert sind. Deshalb ist das Outro der LP zwar Gimmick, aber auch Gegenüberstellung zweier Fußballzeiten: Der Ruf „Eisern Union“ einer kleinen Fanschar, der am 27. Juni 2020 beim Bundesligaspiel Union gegen Düsseldorf vom Wald ins leere Stadion schallte, geht direkt über ins „Eisern Union“ aus 20.000 Kehlen im ausverkauften Stadion 2015.[/vc_column_text][vc_single_image image=“125232″ img_size=“medium“][vc_column_text]Die Titelliste:

01  Unioner, schön dass ihr da seid  Erik Lautenschläger feat. Christian Arbeit (2020)

02  Grüße von Knorkator   Stumpen (2020)

03  Köpenick Romano (2015)

04  Stimmung in der Alten Försterei  Achim Mentzel

05   Und niemals vergessen   A.G.F.A.

06   FCU The Breakers (Neueinspielung 2020)

07   Wofür leben wir  Coolhansen (Neueinspielung 2020)

08   Eisernet Lied!!!    Sporti (2011)

09   Eisern Union   Nina Hagen (1998)

10   Eisern Union Polkaholix (1967/2008)

11   Union Frank Schöbel (1993)

12   Die Farben von Berlin  Erik von der Gegengerade (2016)

13   Wir sind Union   Krispin (2013)

14   Union  Iron Henning (1995)

15   Eisern Union  Alte Försterei-Fans draußen und drinnen (2020/2015)

Und hier kann man kieken und koofen:

rockball.de/shop[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/4″][cq_vc_employee name=“thieme“][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“3/4″][vc_column_text]Handwerkskammer Koblenz und weitere Schlüsselressorts bündeln Krisenmanagement in Deutschlands größtem Wiederaufbau-Projekt

Koblenz/AHRTAL. Damit Hilfsangebote des Handwerks passgenau an Betroffene der Flutkatastrophe im Ahrtal vermittelt werden, ist die neue Internetplattform www.baut-mit-auf.de freigeschaltet. Hier werden alle Leistungen des helfenden Handwerks präzise und übersichtlich vorgestellt, Betroffene können nach den erforderlichen Gewerken ganz einfach filtern.

„Nach der ersten Blaulichtphase haben sich nun Vertreter wichtiger Schlüsselressorts an einen Tisch gesetzt und Möglichkeiten einer optimalen und durchorganisierten Hilfestellung besprochen“, erklären Ralf Hellrich und Kurt Krautscheid, Hauptgeschäftsführer und Präsident der Handwerkskammer (HwK) Koblenz für das Organisationsteam. Beteiligt sind unter anderem die Krisenstäbe der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Handwerksorganisationen, insbesondere Kreishandwerkerschaften und Innungen, das Technische Hilfswerk (THW), Energieversorger sowie regionale Unternehmen. Entstanden ist so ein Netzwerk, das in alle Bereiche handwerklicher Leistungen und ihrer organisatorischen Zuordnung hineinreicht.

Aktuell stehen Versorgungsleistungen ganz oben auf der Agenda. So müssen die Haushalte wie auch die Betriebe entlang der Ahr wieder an Stromnetze angeschlossen werden. Hier arbeiten Energieversorger und Elektrohandwerk Hand in Hand und kommen zügig voran. Parallel werden betroffene Gebäude getrocknet, müssen neue Türen und Fenster wie auch Heizungen erhalten.

„Der Bedarf ändert sich also von Tag zu Tag und wir müssen den dynamischen Aufbauprozess kontrolliert und effektiv steuern“, erklären die Initiatoren die Herausforderungen der nächsten Wochen und Monate.

Die Hilfsbereitschaft des bundesweiten Handwerks ist enorm „und bei uns gehen täglich Hunderte Nachfragen ein. Das zu koordinieren, ist die Schlüsselaufgabe.“[/vc_column_text][vc_single_image image=“125212″ img_size=“medium“][vc_column_text]Im ersten Schritt können sich Betriebe auf der neuen Plattform registrieren. Diese werden für die Betroffenen nach Gewerk in einer Art „Marktplatz“ veröffentlicht. So kann dann der direkte Kontakt zu den Handwerkern erfolgen. Die Plattform wächst ständig weiter und es wird bereits an einer eigenen App gearbeitet, mit der im zweiten Schritt der Wiederaufbau von einzelnen Objekten – privat wie gewerblich – organisiert werden kann. Für besonders hart Betroffene wird es im nächsten Schritt ein „Paten-Projekt“ geben.

Weitere Infos gibt die Pressestelle der Handwerkskammer Koblenz: joerg.diester@hwk-koblenz.de, Tel. 0261/ 398 161

Beim Wiederaufbau nach der Hochwasserkatstrophe im Ahrtal spielt das Handwerk eine Schlüsselrolle. Die Hilfsbereitschaft ist enorm und wird ab sofort über die Internetplattform  www.baut-mit-auf.de koordiniert.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/4″][cq_vc_employee name=“thieme“][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Als vorbildliches Ausbildungsunternehmen setzte die Mark-A. Krüger Bauunternehmung GmbH schon früh gegen den Trend auf festangestellte und selbst ausgebildete Mitarbeiter [/vc_column_text][vc_single_image image=“125149″ img_size=“large“][vc_column_text]DHB: Herr Krüger, wir sitzen hier in Bernau im Krügerhaus. Dar Name prangt auch draußen auf dem Putz.

Mark-André Krüger: Mein Bruder und ich haben das Gebäude 2007 erworben. Es war völlig heruntergekommen. Heute ist es ein Schmuckstück. Schlicht, mit sehr zurückgenommener historische Putzfarbe und einem in ganz Bernau bekannten Café. Der Vorschlag, dem Haus einen Namen zu geben, kam nicht von uns, sondern von einer Mitarbeiterin. Wir haben lange überlegt, ob wir das machen sollen. Haben uns dann aber doch dafür entschieden, weil so ein Name auch ein Fixpunkt für die Stadt wird: Treffen wir uns im Krügerhaus auf einen Kaffee? Jeder Bernauer weiß inzwischen, wo er dann hin muss. Dass der Name etwas mit uns zu tun hat, wissen hingegen nur wenige.

DHB: Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie an dem Schriftzug heute vorbeigehen?

Mark-André Krüger: Eigentlich sehe ich ihn gar nicht mehr. Und wenn doch, dann denke ich oft daran, wie ich angefangen habe.

DHB: Wie haben Sie denn angefangen?

Mark-André Krüger: Ganz klassisch. Als Maurer. Mein Großvater war auch schon Maurer. Meine berufliche Laufbahn startete ich dann beim BMK Fürstenwalde. 1994 ging ich zur Bauunternehmung Bail in Berlin-Reinickendorf. Bis 2000 war ich dort Bauleiter und lernte alle Höhen und Tiefen des Berliner Baumarktes kennen. Dann wurde mir die Geschäftsführung einer Außenstelle in Wriezen angeboten. 2004 übernahm ich das Unternehmen. Also: Häuser bauen zu können, fand ich schon von Jugend an faszinierend. Häuser konstruieren zu können, sogar noch mehr.

„Wir stellten uns gegen den allgemeinen Trend“

DHB: Weswegen sie ein Ingenieurstudium auf die Maurerausbildung gesattelt haben…

Mark-André Krüger: Ja. Ohne das hätte ich die Geschäftsführung der Außenstelle der Bail Bauunternehmung GmbH in Wriezen sicher nicht angetragen bekommen. Wie gesagt, 2004 übernahm ich dieses Unternehmen. 2005 wurde es Mark-A. Krüger Bauunternehmung GmbH umbenannt. Damals startete ich mit 16 Mitarbeitern.

DHB: Denen sie dann eine neue Unternehmensphilosophie verkündet haben…

Mark-André Krüger: Die haben ziemlich ungläubig geguckt, als ich mich vor ihnen aufbaute und von meinen Zielen sprach. Manche schüttelten sogar ungläubig den Kopf.

DHB: Hatten die Mitarbeiter denn einen Anlass, ungläubig zu sein?

Mark-André Krüger: Durchaus. Das war eine Zeit, in der viele Baufirmen auf Subunternehmer setzten und auf den Baustellen Kolonnen auch zu Dumping-Löhnen beschäftigt wurden. Und da stelle ich mich hin und erzähle, dass wir in Zukunft auf festangestellte Mitarbeiter setzen und eine eigene Corporate Identity z.B. mit moderner einheitlicher Arbeitskleidung schaffen und in Zukunft auch selbst ausbilden wollen.

DHB: Wäre doch ein Anlass, sich zu freuen?

Mark-André Krüger: Klar. Aber damals dachten einige wahrscheinlich: Daran geht das Unternehmen pleite. Damit könne es am Markt nicht bestehen. Die Baukonjunktur war zu dieser Zeit so, dass viele nicht an eine Zukunft mit festangestellten Mitarbeitern glaubten.

DHB: Es kam anders.

Kathrin Krüger: Es war zweifellos mutig. Und gegen den allgemeinen Trend. Aber irgendwie spürten wir, dass eine Firmenkultur, die auf gute Mitarbeiter setzt, sie ordentlich behandelt und bezahlt, und keine Jeder-ist-ersetzbar-Politik des Heuerns und Feuerns betreibt, sich langfristig auszahlen wird. Natürlich muss man einen langen Atem haben…

Mark-André Krüger: Apropos langer Atem. Damals hatte ich mir vorgenommen, so zu wirtschaften, dass ich für jeden meiner Mitarbeiter immer zwei Monatsgehälter auf dem Konto habe. Heute sind es pro Mitarbeiter wesentlich mehr.

„Mund zu Mund Propaganda ist ein bewährtes Mittel bei der Azubi-Suche“

DHB: Wann merkten sie, dass Ihre Firmenphilosophie aufzugehen begann?

Mark-André Krüger: Als wir genau deswegen Folgeaufträge bekamen. Unsere Leute waren sichtbar. Es waren immer dieselben. Sie sprachen deutsch. Man konnte sich mit ihnen verständigen und sie lieferten Qualität. Das alles ist heutzutage auf Großbaustellen leider nicht mehr selbstverständlich.

DHB: Haben Sie von Beginn an ausgebildet?

Mark-André Krüger: Die Bereitschaft war von Beginn an vorhanden. Aber eine wirkliche Strategie hatten wir anfangs nicht…

Kathrin Krüger:  … aber eine Idee. Wir wollten intern ein Firmenklima zu schaffen, das qualifizierte Mitarbeiter zum Bleiben animiert und junge Leute anzieht. Es sollte sich rumsprechen, dass wir ein gut bezahlender Arbeitgeber sind, der sich um seine Leute kümmert. Besonders um die Auszubildenden.

DHB: Hat das funktioniert?

Mark-André Krüger:  Als ich die Firma als geschäftsführender Gesellschafter übernahm, war die Situation auf dem Ausbildungsmarkt noch nicht so schwierig wie heute. Die Idee, auf Empfehlungen und Mund-zu-Mund-Propaganda zu setzen, hat sich – zumindest bei uns – bewährt.

Kathrin Krüger: Wir nahmen eine Zeit lang auch an Berufsmessen teil, stellten aber fest, dass da überhaupt kein Rücklauf war. Weil wir aber wussten, dass die Situation noch schwieriger werden würde, haben wir mit Andreas Gersdorf in unserem Unternehmen früh einen Ausbildungsbeauftragten eingesetzt.

„Wir ahnten nicht, was wir unserem Ausbilder zumuteten“

DHB: Herr Gersdorf, welche Qualifizierungen bringen Sie für diese Arbeit mit?

Andreas Gersdorf: Ich habe eine Ausbildung zum Mauer und Fliesenleger mit der Qualifikation Geprüfter Polier im Bereich Hochbau. Mit diesem Abschluss kann ich mich auch als Industriemeister bezeichnen. Außerdem war ich bereits als Ausbilder im einstigen Ausbildungszentrum der Handwerkskammer in Wriezen tätig. Danach bin ich in das Unternehmen eingestiegen, in dem Herr Krüger bereits Geschäftsführer war und führte zunächst eine Poliertätigkeit aus.

Mark-André Krüger: Wir merkten, dass nicht nur die Gewinnung von Auszubildenden schwieriger, sondern auch, dass ihre Betreuung immer aufwändiger wurde. Unser Anspruch ist es, uns von anderen Bauunternehmen zu unterscheiden. Deswegen führte auch kein Weg daran vorbei, intern einen deutlichen Qualitätssprung bei der Ausbildung anzustreben. Uns wurde klar, wenn wir da nicht mehr Anstrengungen unternehmen, würden wir in ein paar Jahren Probleme bekommen. Wir sahen uns also im eigenen Unternehmen um. Wer kam für eine solch wichtige Aufgabe in Frage?

Kathrin Krüger: Für uns war es natürlich ein mehrfacher Glücksfall, dass wir mit Herrn Gersdorf einen Praktiker in der Firma mit Ausbildererfahrung hatten. Aber ich gestehe, wir ahnten damals nicht, was wir ihm da zumuteten…

DHB: Was hat man ihnen denn zugemutet, Herr Gersdorf?

Andreas Gersdorf:  Das ich neben meiner Arbeit als Arbeitsschutzbeauftragter und Leiter des Firmenfuhrparks bald alles sein würde: Ausbilder, Kummerkasten, Seelsorger, Problemlöser, Formularausfüller und Nachwuchssuchender. Außerdem arbeite ich eng mit den Schulen zusammen und halte den Kontakt mit den Ausbildern dort.

DHB: Welche Funktion nimmt denn die meiste Zeit in Anspruch?

Andreas Gersdorf: Ganz klar die des Seelsorgers. Wir haben es auf dem Bau oft mit jungen Leuten zu tun, die nicht immer aus geordneten Verhältnissen kommen, die von ihren Eltern oder der Schule nicht immer auf das richtige Gleis gesetzt wurden. Denen niemand gesagt hat, dass man für sein Einkommen manchmal früh aufstehen und schwere Steine schleppen muss. Die erst auf der Baustelle begreifen, dass man mit einer Spiele-App keine Häuser bauen kann.

Kathrin Krüger: … und die manchmal durch private Ereignisse völlig aus der Bahn geworfen werden. Dem einen ist die Freundin abhandengekommen. Bei dem anderen stimmt irgendetwas im Elternhaus nicht. Wir versuchen, uns um jeden einzelnen zu kümmern, ihm Stabilität zu geben.

Mark-André Krüger: Wir haben sogar schon mal einen Azubi eine Weile privat betreut…

Andreas Gersdorf: Es ist definitiv so, dass mit Ausnahme der dualen Studenten, die wir auch in der Ausbildung haben, viele der 17 Lehrlinge, die wir bisher im Unternehmen hatten, sehr intensiv betreut werden mussten. Und zur Wahrheit gehört auch, dass am Ende nur wenige von ihnen im Unternehmen geblieben sind.

„Wenn einen Azubi etwas bedrückt, geht bei mir die Rundumleuchte an“

DHB: Frustriert sie das?

Andreas Gersdorf: Ich würde lügen, wenn ich jetzt nein sagen würde. Natürlich tut es das. Aber was ist im Sinne des Unternehmens die Alternative. Der Fachkräftemarkt ist leergefegt. Gerade in der Baubranche gleicht die Suche nach zuverlässigen Mitarbeitern der nach dem sprichwörtlichen Goldstaub. Und daher denke ich, dass das Heranbilden von Nachwuchs und das gleichzeitige ‚Heranbinden‘ an die Firma eine absolut wichtige Zukunftsaufgabe ist. Dafür gibt es sehr positive Beispiele. So konnten wir in diesem Jahr zum Beispiel eine Bauleiterposition für ein ambitioniertes Projekt in Berlin mit einem jungen Mann besetzen, der bei uns als Azubi begann, dann erfolgreich die Polierschule durchlaufen und sich auf der Abendschule zum Bautechniker fortgebildet hat.

DHB: Wie macht man das, gleichzeitig Verantwortlicher für Arbeitsschutz, Leiter des Firmenfuhrparks, Ausbilder und als solcher auch noch Seelsorger zu sein? Wie funktioniert so etwas in der Praxis?

Andreas Gersdorf:  Wichtig ist die Vernetzung mit allen Mitarbeitern, die mit den Lehrlingen auf den Baustellen sind. Die haben immer ein Auge auf unsere Azubis. Sobald die der Meinung sind, dass die jungen Leute irgendwas bedrückt, geht bei mir die ‚Rundumleuchte‘ an. Dann düse ich los und versuche sofort mit den jungen Leuten ins Gespräch zu kommen. Was ist los? Wie können wir dir helfen? Ich fahre auch zu den Schulen und pflege dort Kontakt mit den Ausbildern.

DHB: Welche Perspektiven haben denn junge Leute in Ihrem Unternehmen?

Mark-André Krüger: Unser Unternehmen ist als Holding organisiert. Unter dieser arbeiten zwei leistungsfähige Bauunternehmen für den Rohbau und den Schlüsselfertigbereich. Unser Jahresumsatz lag 2020 über 62 Mio Euro. Wir haben heute etwa 100 Mitarbeiter. Gleichzeitig haben wir in unserem Unternehmen auch noch andere Bereiche. Etwa unseren Immobilienbereich mit Projektentwicklung und Verwaltung. Oder den Bereich Arbeitsvorbereitung, die Kalkulationsabteilung, aber auch unseren Logistikstandort im Gewerbegebiet Bernau-Rehberge.  Es gibt innerhalb der Unternehmensgruppe also vielfältige Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln. Wer sich weiterbilden oder innerhalb des Unternehmens neu orientieren möchte, der hat unsere volle Unterstützung.

Kathrin Krüger: Das ist uns wichtig. Die Potentiale unserer Mitarbeiter zu erkennen und zu fördern. Manche erkennen selbst nicht, was in ihnen steckt. Solche Mitarbeiter fühlen sich zuweilen unterfordert. Und das kann zu Unzufriedenheit führen und soweit gehen, dass die Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Und genau das wollen wir ja nicht. Man muss jeden Mitarbeiter im Blick haben.

Mark-André Krüger: Und so kann es passieren, dass wir einem Mitarbeiter sagen: Willst du nicht mal etwas anderes machen? Wir glauben, das könnte dir viel mehr liegen. Da bist du besser aufgehoben.

DHB: Was würde Ihnen die Arbeit mit den Lehrlingen erleichtern?

Kathrin Krüger: Ein signifikanter Abbau der Bürokratie. Leichter verständliche, in wesentlichen Punkten verbesserte, vor allem aber weniger Formulare. Sowohl für die Lehrlingsausbildung als auch für die Ausbildung von dualen Studenten. Ich meine, wir sind gut ausgebildet. Es kann doch nicht sein, dass selbst wir nicht verstehen, wie man die Formulare ausfüllen muss. Oder feststellen, dass die Formulare, den konkreten Fall eines einzustellenden Lehrlings nicht abbilden. Hier wünschen wir uns mehr Praxisnähe und weniger auszufüllendes Papier.

DHB: Worüber haben Sie sich in letzter Zeit besonders gefreut?

Kathrin Krüger: Über unseren Lehrling Ben Bernhardt. Der hatte bei einem internen Leistungswettbewerb des Berufsförderungswerkes Berlin und Brandenburg bei den Betonbauern mit einer komplizierten Verschalung den zweiten Platz erhalten. Sowas freut uns riesig.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-map-marker“]Mark-A. Krüger
Bauunternehmung GmbH
Mühlenstraße 4-6
16321 Bernau bei Berlin[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-globe“]www.ma-krueger-bau.de[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-phone“]03 38 39 86 0[/vc_message][vc_column_text]Logo: Zu Besuch im Handwerk[/vc_column_text][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_single_image image=“125283″ img_size=“large“ onclick=“custom_link“ link=“/deutsches-handwerksblatt-hwk-frankfurt-oder-region-ostbrandenburg/“ css=“.vc_custom_1629887028655{margin-bottom: 0px !important;padding-top: 2em !important;padding-bottom: 0px !important;}“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-arrow-circle-right“]Erschienen im Deutschen Handwerksblatt 07/08-2021[/vc_message][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Eine Ausbildungsmesse änderte ihr Leben. Rebecca Franke (22) will Friseurmeisterin werden. Im folgenden Interview spricht die 22jährige Gesellin über Barbies, Feuer unterm Hintern und darüber, warum Einfühlungsvermögen genauso wichtig ist wie eine scharfe Schere.

 [/vc_column_text][vc_single_image image=“125156″ img_size=“large“][vc_column_text]DHB: Frau Franke, manche Friseurin erzählte mir Barbie-Puppen seien für ihre Berufswahl verantwortlich. Wie war’s bei Ihnen?

Rebecca Franke: Genauso. Da können einige Leute noch so viel lästern. In den Barbies steckt eine Menge pädagogisches Potential.

DHB: Die Puppen wurden angegriffen, weil viele Mädchen eine Figur wie Barbie haben wollten, was aber in der Realität nur durch plastische Chirurgie zu erreichen wäre…

Rebecca Franke: Glauben Sie ernsthaft, dass sich kleine Mädchen darüber Gedanken machen. Nein, mich faszinierten immer nur die Haare. Was habe ich die malträtiert, gekämmt, gestylt, sogar gewaschen und gefönt.

DHB: Gefärbt auch?

Rebecca Franke: Klar. Aber nur Strähnchen. Ich hatte herausgefunden, dass sich Textmarker dafür hervorragend eignen.

DHB: Das heißt, die Barbies sind Schuld daran, dass Sie heute Friseurin sind.

Rebecca Franke (lacht): Könnte sein, dass damals etwas in mir geweckt wurde. Wenn, dann habe ich es jedenfalls erst spät wiederentdeckt.

DHB: Wieso?

Rebecca Franke: Wenn ich ehrlich bin, habe ich lange überhaupt nicht darüber nachgedacht, was ich einmal werden wollte. Und auch die Schulpraktika in der neunten Klasse und die Zukunftstage haben nichts bei mir klingeln lassen.

DHB: Wann klingelte es denn?

Rebecca Franke: Bei einer Ausbildungsmesse in Fürstenwalde. Handwerker hatten da ihre Stände aufgebaut. Ganz hinten in der Ecke gab es einen Friseur. Meine Beine blieben dort wie von selbst stehen und ich konnte meine Augen nicht mehr abwenden. Ich sah den Kamm durch schimmerndes Haar gleiten und glaubte das Klappern der Schere zu hören. Um mich herum war plötzlich alles wie ausgeschaltet.

„Ich hatte kein realistisches Bild von dem, was mich erwartete“

DHB: Haben Sie den Friseur angesprochen?

Rebecca Franke: Ich war damals ein anderer Mensch. Introvertiert. Ein scheues Reh, das im Urlaub lieber andere nach dem Weg fragen ließ. Kommunikation war überhaupt nicht meine Stärke. Ich komme aus einem kleinen Dorf. Also nein, ich hab mich das einfach nicht getraut.

DHB: Wie ging es weiter?

Rebecca Franke: Ich habe Dr. Google gefragt und ziemlich viel über den Beruf gelesen. Ich war 16 und hatte zum ersten Mal das Gefühl, das ist es, was ich will. Und als ich dann las, dass der Beruf viel mehr Facetten hat als Waschen, Schneiden, Färben, war mir dann schnell klar, dass ich das versuchen wollte.

DHB: Welche Facetten kannten sie nicht?

Rebecca Franke: Nun ja, dass es innerhalb des Berufsbildes viele Facetten gibt. Man kann sich spezialisieren auf Visagistik, auch auf Make up, man kann vieles machen in Richtung Theater- oder Filmfrisuren. Und nicht zuletzt kann man sich auch auf Perücken für Menschen mit Krebs oder Haarausfall spezialisieren, um ihnen zu helfen. Ich habe beim googeln das erste Mal verstanden, dass das nicht nur Handwerk, sondern wirklich eine Kunst ist.

DHB: Sie besuchten das Scholl-Gymnasium in Fürstenwalde. Sie hätten auch studieren können….

Rebecca Franke: Merkwürdigerweise hat mich das nie gereizt. Wenn mir etwas früh klar war, dann das: ich will nicht studieren. Aber einen Beruf, der kreativ ist. Schon als Kind habe ich gern gemalt, gebastelt, mich im stillen Kämmerlein mit Farben beschäftigt.

DHB: Waren Sie mit dem Wunsch einer Berufsausbildung eigentlich eine Außenseiterin in der Klasse?

Rebecca Franke: Mit dem Berufswunsch ja, aber nicht als Mensch. Für mich und meine Klassenkameradinnen und Klassenkameraden war eigentlich immer klar, jeder soll das machen, was möchte. Da gab es keine Kommentare. Rebecca will Friseurin werden – cool. Da hat sich keiner für etwas Besseres gehalten, nur weil er zum Studium angenommen wurde und ich „nur“ für eine Berufsausbildung.

DHB: Wie war denn die Ausbildung?

Rebecca Franke: Ich merkte ziemlich schnell, das wird eine echte Herausforderung. Und das wurde es dann auch. Noch heute denke ich darüber nach, warum von 22 Azubis, die mit mir begannen, 16 die Ausbildung abbrachen?

DHB: Und? Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?

Rebecca Franke: Ich glaube, wir hatten alle kein realistisches Bild von dem, was uns erwartete. Und wenn man kein realistisches Bild von Berufen hat, sondern vielleicht ein Klischee, eine veraltete Vorstellung, oder ein unrealistisches, weil einem bei der Berufsberatung nur von den Glanzseiten erzählt wurde, dann wählt man in der Schule vielleicht Fächer ab, die man später dann doch braucht. Ich z.B. hatte Chemie abgewählt und stand plötzlich vor dutzenden Haarfärbemitteln, Tönungen, Spülungen, Haartypen und sagte mir: So ein Mist! Ich hätte Chemie nicht abwählen sollen.[/vc_column_text][vc_single_image image=“125275″ img_size=“large“][vc_column_text]

„Ich musste lernen, kein scheues Reh mehr zu sein“

DHB: Aber wie ließe sich da etwas ändern?

Rebecca Franke: Also wenn ich im Bildungssystem etwas zu sagen hätte, würde ich eine ganze Menge sehr speziellen Stoff in den höheren Klassen ins erste Studienjahr packen und die gewonnene Zeit für berufsorientierenden Unterricht nutzen – und zwar durchgehend von der Grundschule bis zum Gymnasium.

DHB: Und die praktische Ausbildung selber?

Rebecca Franke: Ja wie soll ich das sagen. Wir jungen Leute müssen nach der Schule natürlich auch auf Betriebe treffen, in denen Ausbildung nicht irgendwie nebenbei läuft. Ich stellte im zweiten Lehrjahr plötzlich fest, dass mir vieles nicht beigebracht worden war, was ich eigentlich schon hätte können müssen. Weil ich Sorge hatte, mit meinem Ausbildungsbetrieb die Prüfung nicht zu schaffen, wechselte ich den Salon von Barbara Hieske in Fürstenwalde.

DHB: Und in dem wurde es besser?

Rebecca Franke: Der Unterschied war fundamental.

DHB: Inwiefern?

Rebecca Franke: Ich spürte sofort, dass sie sich Zeit nimmt. Dass sie analysierte, was ich alles noch nicht konnte. Und das sie mir immer wieder mal einen „Tritt“ gab, wenn ich unmotiviert wirkte. Manchmal wirkt das Wunder. Ich spürte einfach: Dieser Frau ist nicht egal, was aus mir wird. Die will mir weitergeben, was sie kann. Das ist das eine.

DHB: Und das andere?

Rebecca Franke: Ich sagte ja, dass ich sehr lange ein scheues Reh war, ein stummes Fischchen. Frau Hieske schaffte es irgendwie, mir die Scheu zu nehmen auf Menschen zuzugehen. Sie brachte mir bei, dass auch Einfühlungsvermögen und der Mund wichtige Werkzeuge sind.

DHB: Noch etwas?

Rebecca Franke: So gut eine Ausbilderin auch ist, sie muss am Ende doch auf Lehrlinge treffen, die lernen wollen. Ich sag mal, wer lernen will, darf nicht auf die Uhr schauen. Wenn beides zusammentrifft, dann wird der Beruf wirklich zur Leidenschaft, wie bei mir.

„Meine größte Herausforderung des ersten Gesellinnenjahres? Die Hoffnung nicht verlieren!“

DHB: Hatten sie Bammel vor der Gesellenprüfung?

Rebecca Franke: Na klar, nach dem Abi ist das die zweitwichtigste Prüfung in meinem Leben gewesen. Aber ich glaube, wäre ich in meinem alten Ausbildungsbetrieb geblieben, hätte ich nicht nur Lampenfieber gehabt, sondern Angst. Das ist ein Unterschied. Das eine motiviert, das andere lähmt.

DHB: Wie haben sie abgeschlossen?

Rebecca Franke: Mit ausreichend Punkten, um das Meister-BAföG in Anspruch nehmen zu können. Das will ich auch nutzen.

DHB: Was war die größte Herausforderung des ersten Gesellinnenjahres?

Rebecca Franke: Nicht die Hoffnung zu verlieren. Ich würde gerne von den Herausforderungen meines ersten Gesellinnenjahres erzählen, von meiner gelungensten Frisur, dem besten Make up, dem schönsten Dank. Doch nach der Gesellenprüfung schlug das Corona-Virus zu. In einem Jahr, in dem Gesellinnen in normalen Zeiten erste wichtige Berufserfahrungen sammeln, saß ich die meiste Zeit mit Kurzarbeitergeld zu Hause.

DHB: Gab es einen Zeitpunkt, an dem Sie überlegten, ob sie den richtigen Beruf gewählt haben?

Rebecca Franke: Nein, nie. Aber Sorgen habe ich mir schon gemacht. Man konnte ja nicht einmal einen Teilzeitjob annehmen, weil man nie wusste, wann dürfen wir wieder aufmachen? Unter welchen Umständen? Ich kann ja nicht zu einem Arbeitgeber gehen und sagen: Stell mich mal ein, aber wenn der Salon in einer Woche wieder aufmachen darf, musst du mich wieder gehen lassen…

DHB: Das heißt, Sie können erst jetzt voll durchstarten?

Rebecca Franke: So ist es. Und ich freue mich total, jeden Tag in den Salon zu kommen. Frau Hieske hat es geschafft, eine familiäre Atmosphäre zu schaffen. Sie weiß, dass ich weiß, dass ich noch viel lernen muss. Und die Regelungen des Meister-BAfögGs setzen unseren Gesellenjahrgang ja auch unter Druck. Man muss die Förderung innerhalb von zwei Jahren in Anspruch nehmen. Ein Jahr ist nun nach der Gesellinnenprüfung vorbei, aber man hat gar nicht so richtig Erfahrungen sammeln können. Ich hoffe, dass hier vielleicht noch mal darüber nachgedacht wird, die Frist zu verlängern.

DHB: Was ist der Plan?

Rebecca Franke: Ganz klar: Eine Meisterin werden, mich irgendwann selbstständig machen

DHB: Was ist eigentlich aus Ihren Barbies geworden?

Rebecca Franke (lacht): Die werd ich nach erfolgreicher Meisterprüfung vom Dachboden holen und mich daran erinnern, wie alles angefangen hat….[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-map-marker“]Haarfantasien Barbara Hieske
Dr.-Wilhelm-Külz-Straße 57
15517 Fürstenwalde/Spree[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-globe“]www.hieske-haarfantasien.de [/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-phone“]03361 30 20 29[/vc_message][vc_column_text]Logo: Zu Besuch im Handwerk[/vc_column_text][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_single_image image=“125283″ img_size=“large“ onclick=“custom_link“ link=“/deutsches-handwerksblatt-hwk-frankfurt-oder-region-ostbrandenburg/“ css=“.vc_custom_1629886892727{margin-bottom: 0px !important;padding-top: 2em !important;padding-bottom: 0px !important;}“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-arrow-circle-right“]Erschienen im Deutschen Handwerksblatt 07/08-2021[/vc_message][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Seit 2002 ist der Meister im Maler- und Lackierhandwerk Peer Gossert Ausbilder. Bei den Lacken und Farben haben sich seitdem Revolutionen vollzogen. Im folgenden Interview spricht er über Lösungen und Lösungsmittel, gute und weniger gute Lehrlinge.

 [/vc_column_text][vc_single_image image=“125163″ img_size=“large“][vc_column_text]DHB: Herr Gossert, als ich meinem Enkel neulich erzählte, das ich zu einem Lackierlehrer fahre, sagte er: Au fein, frag ihn doch bitte einmal, was ein Lackaffe ist?

Peer Gossert: (lacht) Also wenn wir das Wort ‚Lackaffe‘ benutzen, dann meinen wir einen, der das Lackieren richtig drauf hat. So einen richtigen Fachmann halt. Wir meinen also definitiv nicht den arroganten und eitlen Angeber, für den der Volksmund diesen Begriff geprägt hat.

DHB: Ist es eigentlich einfacher Kindern etwas zu erklären, oder jungen Erwachsenen?

Peer Gossert: Nicht unbedingt. Aber die einfachste und bildhafte Erklärung ist sicher immer die beste. Wenn mich ihr Enkel also fragen würde, warum ein wasserbasierter Autolack bei Regen nicht abgewaschen wird, müsste ich mir schon echt was überlegen. Die dahintersteckenden chemischen Prozesse sind naturgemäß nicht so einfach zu erklären.

DHB: Wer Lackiererin oder Lackierer werden möchte, sollte also unbedingt ein wenig von Chemie verstehen?

Peer Gossert: Ein bißchen Physik wäre auch vorteilhaft.

DHB: Wie war das in Ihrer Jugend. Haben Sie sich für Physik und Chemie interessiert?

Peer Gossert: Wie jeder Jugendliche eher mäßig. Mich interessierten aber Autos, Fahrzeuge. Ich wollte KFZ-Mechaniker werden. Da kommst Du nicht umhin, Dich für Physik interessieren zu müssen. Kraftübertragung, Drehmoment.

DHB: Sie hätten auch Friseur werden können. Ihre Eltern hatten einen eigenen Salon in Buckow.

Peer Gossert: Das stimmt. Aber irgendwie konnte ich mich dafür nicht begeistern. Klar hätten sie es gern gesehen, wenn ich übernommen hätte. Aber das war nicht mein Ding. Und meine Eltern haben mich nicht unter Druck gesetzt.

DHB: Sie hatten Glück, bekamen eine Lehrstelle als KFZ-Mechaniker.

Peer Gossert: Das können Sie laut sagen. Ich war wirklich glücklich als ich im Kraftfahrzeuginstandsetzungsbetrieb (KIB) in Rehfelde eine Lehrstelle bekam. Als KFZ-Mechaniker warst Du in der DDR ja wer. In der Lehre reparierten wir dortallerdings vor allem LKW. Nach der Lehre aber kam ich dann in eine PGH. Über zehn Jahre schraubte ich dort, baute Karosserien neu auf. 1987 machte ich dann dort auch meinen Meister für Kfz-Instandsetzung
„Ich sah in der Wende vor allem die Möglichkeiten“

DHB: Und wie kamen Sie zum Lack?

Peer Gossert: Na ja. Wir haben ja nicht nur geschraubt. In der DDR musste ein Auto laufen, laufen, laufen. Und als Gebrauchtes kostete es meistens mehr als ein neues. Das kann sich heute keiner der Jugendlichen mehr vorstellen. Also haben wir auch gespachtelt was das Zeug hielt. Da war’s zum Lackieren nicht mehr weit.

DHB: Sie haben sich Lackieren also als Autodidakt beigebracht?

Peer Gossert: Lackiertermine waren in der DDR rar. Da waren schon im Januar alle Termine fürs Jahr vergeben. Es blieb nicht aus, dass da auch privat Anfragen kamen: Kanns’te mal. Machs’te mal. Also hab ich dann in meiner Freizeit in meiner Garage angefangen.

DHB: … und offenbar Feuer gefangen.

Peer Gossert: So kann man das sagen. Ich weiß gar nicht, was es war, das mich an der Lackiererei so faszinierte. Heute glaube ich, dass es dieser kreative Moment ist. Die Arbeit mit den Farben, den Nuancen, den Formen, sich vorher im Kopf ein Bild zu machen und das dann Realität werden zu lassen.

DHB: Aber nach drei Jahren änderte sich die Welt der Lacke und Farben auf einen Schlag…

Peer Gossert (lacht): Die ganze Welt änderte sich. Die Mauer fiel. Und während aus dem Westen eine völlig neue Farbenwelle über die Noch-DDR schwappte wurde die PGH umstrukturiert. Plötzlich war ich einer von 32 Gesellschaftern. Ein Theater, das für manchen im Drama endete. Auch ich hätte mich eher ausbezahlen lassen sollen.

DHB: Warum?

Peer Gossert: Aus der PGH wurde eine Gesellschaft, die später in unruhiges Fahrwasser geriet. Wir dachten, es wäre gut Vertragshändler einer großen Automarke zu werden. Die aber wollte keine 32 Gesellschafter. Anteile wurden übertragen, um ihren Wert gestritten. Unschöne Szenen. Freundschaften gingen in die Brüche. Die Unsicherheit war groß. Hinzu kam: Jetzt wollten alle neue Westautos. Keiner ließ mehr eine Karosserie aufbauen. Karosseriebauer waren nicht mehr gefragt. Es waren unruhige Zeiten.

DHB: Und Sie? Wie haben Sie diesen Umbruch erlebt?

Peer Gossert: Vor allem als Füllhorn der Möglichkeiten. Ich war 30 und Brandenburger durch und durch. Viele junge spielten damals schnell mit dem Gedanken wegzugehen, damit man nicht vom Teppich flog, der einem gerade unter den Füßen weggezogen wurde. Das konnte ich mir nicht vorstellen. In dieser Phase wurde ich vom Autohaus Minnich gefragt, ob ich bei ihnen nicht die neue Lackierabteilung aufbauen will.
„Als ich anfing, betrug der Anteil der Lösungsmittel noch 60 Prozent“

DHB: Aber Sie waren doch kein gelernter Lackierer?

Peer Gossert: Nein. Aber es war eine sichere Perspektive in dieser unsicheren Zeit. Also machte ich die zweite Meisterprüfung. Das war echt eine harte Nuss. Denn es erfolgte parallel zur Arbeit. Und alles war neu. Plötzlich waren da ja Lacke, Farben und Lösungsmittel, die wir in der DDR nicht kannten oder die für uns unerreichbar waren.[/vc_column_text][vc_media_grid grid_id=“vc_gid:1629886361752-989bb878-0544-7″ include=“125279,125280,125281″][vc_column_text]DHB: 1994 machten sie den Meister im Maler- und Lackierhandwerk. Und schon 1995 engagierten Sie sich in der Meisterprüfungskommission dieses Gewerks. Warum?

Peer Gossert: Schon damals wollte ich was verändern, in der Ausbildung ein Gleichgewicht herstellen. In der Meisterausbildung hatte ich das Gefühl, dass man die Fertigkeiten des Malers damals höher gewichtete, als die fachspezifischen Kompetenzen des Lackierers. Inzwischen ist die Balance besser.

DHB: Sie haben schon zeitig in Ihrem Berufsleben mit Lehrlingen zu tun gehabt und als Meister auch ausgebildet. Warum entschlossen Sie sich dann ganz in die Ausbildung zu gehen?

Peer Gossert: Schon während der Meisterausbildung war ich gefragt worden, ob ich mir vorstellen könne, als Ausbilder zu arbeiten. Aber damals hatte ich das Gefühl, noch nicht genügend Lackiererfahrung zu haben. Nach weiteren sieben Jahren Praxiserfahrung im Lackierhandwerk glaubte ich, genug zu können und zu wissen, um diesen Schritt zu gehen.

DHB: Wie viele andere Branchen hat das Maler- und Lackierhandwerk in diesen Jahren eine Revolution erlebt. Wenn ich vor einem Regal im Baumarkt stehe bin ich erschlagen von der Fülle an Farben und Lacken…

Peer Gossert: Die größte Revolution war sicher die umwelttechnische Entwicklung wasserbasierter Lacke. Da musste man immer mit der Zeit gehen. Als ich vor 30 Jahren mit dem Lackieren anfing betrug der Anteil der Lösungsmittel in Lacken noch bis zu 60 Prozent. Heute sind es vielleicht acht bis zwölf Prozent. Als Maler und Lackierer lernst du nie aus. Du brauchst ein Gespür für Ästhetik, für den Untergrund, den Einsatzort. All das ist wichtig. Bei uns im Ausbildungszentrum haben wir konsequent auf Lacke und Farben umgestellt, die allen Anforderungen des Umweltschutzes genügen. Das war mir von Beginn an wichtig, dass wir da up-to-date sind. Und das wollen wir den jungen Leuten auch vermitteln.
„Wir müssen erklären, warum deutsche Handwerker weltweit geschätzt sind“

DHB: Sie sind jetzt seit fast 20 Jahren Ausbilder. Was fasziniert Sie bis heute an diesem Job?

Peer Gossert: Das ich Werdegänge verfolgen kann. Erst hast Du einen Lehrling vor dir. Und irgendwann später sitzt er dann als Meisterschüler vor Dir. Du siehst, wie diese jungen Menschen sich entwickelt, die eigene Firmen haben, Firmen die funktionieren. Manchmal sind das Entwicklungen, die du selbst so vielleicht gar nicht für möglich gehalten hast. Doch dieser junge Mann oder diese junge Frau sind dabeigeblieben. Und du weißt, du hast deinen Anteil daran. Das ist ein Gefühl, das sich schwer in Worte fassen lässt.

DHB: Stolz?

Peer Gossert: Ja, vielleicht. Aber ich glaube, es ist noch mehr als das.

DHB: Was?

Peer Gossert (überlegt lange): Es geht ja nicht nur darum, einen oder zwei gute Lackierer auszubilden. Ich frage mich immer, was machen wir hier als Ausbilder eigentlich? Und dann frage ich mich, wieso ist es eigentlich noch immer so, dassdeutsche Handwerker überall auf der Welt gefragt sind?

DHB: Und was ist Ihre Antwort?

Peer Gossert: Wenn es um Handwerkerehre und Handwerkerstolz geht, dann dürfen wir nicht nur Fachwissen vermitteln, sondern müssen den jungen Leuten auch erklären, wie das deutsche Handwerk zu diesem Ruf gekommen ist. Ich bin fest davon überzeugt, dass es neben den Tugenden wie Fleiß und Zuverlässigkeit dafür nur eine weitere Erklärung gibt: Es ist die einzigartige Form der praxisbezoMark-André Krügergenen dualen Ausbildung in Deutschland. Wenn wir da die Axt ansetzen würden, wäre es schnell vorbei mit unserem Ruf in der Welt.

DHB: Will denn jemand die Axt ansetzen? Und an was?

Peer Gossert: Zumindest habe ich immer wieder mal das Gefühl, dass versucht wird, Lehrinhalte aufzuweichen mit dem Ziel, sie an den Zeitgeist anzupassen oder den jungen Leuten die Ausbildung zu erleichtern. Ich glaube, es ist unsere Verantwortung als Ausbilder, Wege zu finden, auch komplizierte Dinge verständlich zu erklären, spannend zu machen und möglichst viele für die Neuerungen in ihrem Handwerk zu begeistern.

DHB: Wie machen Sie das?

Peer Gossert: Es fängt damit an, dass man in der Ausbildung die Voraussetzungen schaffen muss, stets auf dem neuesten Stand der Technik zu sein. Vielleicht besser als mancher Betrieb. Das weckt Neugierde auf die Ausbildung. Wir sind da Gott sei Dank gut aufgestellt. Wir haben hier in Hennickendorf geradezu aufgerüstet. Wir haben in eine neue Mischbank investiert, neue Farbtonmesstechnik angeschafft, komplett auf wasserbasierte Lacke umgestellt. Wir haben einen der modernsten Lackiersimulatoren. Mit ihm hat man mit 0% Emission! vielfältige Möglichkeiten das Lackieren zu trainieren. Alles, was das Umwelt know-how hergibt erlebt die „Greta-Generation“ bei uns in der Ausbildung.
„Immer öfter begegne ich Lehrlingen, denen es schwerfällt eigenes Unvermögen zu erkennen“

DHB: Wann fühlt man sich als Ausbilder machtlos?

Peer Gossert: Wenn Lehrlinge nicht die Mindestvoraussetzungen mitbringen und ich gezwungen bin Grundzusammenhänge zu erklären. Dann wird es schwer. Und ich gestehe, dass ich mich oft frage, was läuft da vor der Berufsausbildung in unseren Schulen schief.

DHB: Welche Veränderungen an den Generationen sind für Sie die auffälligsten?

Peer Gossert: Es fällt mir schwer mit Verallgemeinerungen zu arbeiten. Sagen wir mal so, es gibt immer weniger „Langstreckenläufer“. Dafür begegne ich immer öfter Auszubildenden, denen es schwerfällt, das eigene Unvermögen zu erkennen, die aber gleichzeitig mehr Lob für wenig Leistung einfordern.

DHB: Woran liegt das?

Peer Gossert: In einem gewissen Maß auch mit an den Ausbildungsbetrieben. Es gibt Ausbildungsbetriebe und Betriebe mit Ausbildung.

DHB: Wie darf ich das Verstehen?

Peer Gossert: Sagen wir mal so. Bei der einen Sorte hat man verstanden, welche Verantwortung man übernimmt, wenn man ausbildet. Das Auszubildende eben keine zusätzlichen Arbeitskräfte sind, mit denen man Lücken stopft. Von der anderen Sorte kommen dann Auszubildende, von denen ich dann höre: so wie sie mir das hier zeigen, hat mir das noch keiner gezeigt. Ich hatte Auszubildende im 3. Lehrjahr, die hatten noch nie eine Fahrzeugtür komplett lackiert. Zur dualen Ausbildung gehört eben nicht nur die Ausbildungseinrichtung, sondern auch der Betrieb. Ich wundere mich immer wieder, dass es bei dem heutigen Lehrlingsmangel noch Betriebe gibt, die so fahrlässig mit ihrem Fachkräftenachwuchs umgehen.

DHB: Was ist für Sie ein guter Azubi?

Peer Gossert: Junge Leute, die aufmerksam sind und mit Bedacht und Umsicht Aufgaben lösen können.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_single_image image=“125283″ img_size=“large“ onclick=“custom_link“ link=“/deutsches-handwerksblatt-hwk-frankfurt-oder-region-ostbrandenburg/“ css=“.vc_custom_1629886816934{margin-bottom: 0px !important;padding-top: 2em !important;padding-bottom: 0px !important;}“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-arrow-circle-right“]Erschienen im Deutschen Handwerksblatt 07/08-2021[/vc_message][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Vor 60 Jahren gründete Kai Jacobis Vater die Jacko-Werft in Dolgenbrodt. Warum er sein erstes Schiff komplett aus Schrott bauen musste, wieso er mit seinem Unternehmen nach Philadelphia zog, welche Pläne er hat und wie man ihn am neuen Standort empfangen hat, darüber geben Kai Jacobi und sein Mitgesellschafter, Marcus Börne Auskunft.[/vc_column_text][vc_single_image image=“125142″ img_size=“large“][vc_column_text]DHB: Herr Jacobi, vor mehr als einem halben Jahrhundert gründete ihr Vater die Jacko-Werft in Dolgenbrodt. Warum der Umzug ins beschauliche Philadelphia?

Kai Jacobi (lacht): Weil der Name gut bei amerikanischen Kunden ankommt. Nein, natürlich war das nicht der Grund. Dolgenbrodt liegt an der Dahme. Das Gelände, auf dem die Werft meines Vaters lag, war nur gepachtet. Schon bei der letzten Verlängerung gab es Probleme. Es war abzusehen, dass der Druck von Investoren auf den Grundstücksbesitzer dort wachsen würde. Ich wollte nicht eines Tages ohne Betriebsgelände dastehen.

DHB: Und haben dann dieses Gelände hier gefunden?

Kai Jacobi: Nicht ich, sondern mein Mitgesellschafter Marcus Börner. Ich wollte nicht alleine den Neuanfang wagen, denn das Gelände ist recht groß. Dafür aber auch das Entwicklungspotential. Es war nicht ganz einfach, dieses Gelände in Philadelphia zu erwerben. Denn nachdem die Treuhand das Grundstück veräußert hatte gab es diverse Eigentümer. Wir haben es   von einem englischen Investor mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten erworben.

DHB: Und der hat alles hier verfallen lassen?

Marcus Börner: Für eine Werft ist es natürlich wichtig, ein Grundstück mit Wasserzugang und einer Verbindung zum bundesdeutschen Wasserstraßensystem zu haben. Ich komme aus der Gegend und kannte das Areal. Es ist das Gelände des einstigen Kreisbetriebes für Landtechnik. Es gab also ein paar Hallen, einige Nebengebäude und ein völlig verfallenes Gutshaus. Aber das Grundstück lag am Storkower Kanal und bot genug Platz für den Neubau und die Reparatur von Yachten und Hausbooten. Und das war genau das, was die Jacko-Werft seit nunmehr mehr als 60 Jahren erfolgreich macht.

DHB: Herr Jacobi, die Werft feiert in diesem Jahr genau dieses Jubiläum. Wie hat den alles angefangen?

Kai Jacobi: Mein Vater war Stahl-Bootsbaumeister. Kurz vor dem Mauerbau war der Besitzer einer Yachtwerft aus Dolgenbrodt in den Westen geflohen und hatte fast alles mitgenommen. Maschinen, sogar Material. Mein Vater hat sich dann um das Gelände beworben und den Zuschlag bekommen.

DHB: Das war mutig. Die DDR hatte mit Privatfirmen nicht viel am Hut…

Kai Jacobi: Sie brauchte aber 1961 noch Fachleute auch in dieser Branche. Die meisten waren geflohen. Und auf den Binnenwasserstraßen waren je noch genug alte Kähne unterwegs, die repariert werden mussten. Holzbootbauer gab es einige, aber Stahlbootbauer wie mein Vater waren rar. Er hielt sich zunächst mit der Reparatur von Fischerbooten über Wasser.[/vc_column_text][vc_single_image image=“125143″ img_size=“large“][vc_column_text]

„Mit 18 baute ich mein erstes Boot – komplett aus Schrott“

DHB: Und wechselte dann in den Yachtbau?

Kai Jacobi: Das kam nach und nach und automatisch. Denn natürlich hatten viele kleine Yachten und Boote den Krieg überlebt, wechselten ihre Besitzer und hatten Reparaturen dringend nötig. Außerdem gab es immer Funktionäre, gut verdienende Künstler und Handwerker, die sich schon damals ein Boot leisten konnten. Oder sogar einen Neubau in Auftrag gaben. Hauptsächlich wurden Rümpfe des Konstruktionsbüros Manfred Ernst hergestellt, zusätzlich hat mein Vater zwei Rümpfe nach eigenen Entwürfen gebaut. 280 Schiffe wurden bis zur Wende auf der Werft meines Vaters hergestellt.

DHB: Sie sind also zwischen Booten aufgewachsen?

Kai Jacobi: Ich durfte überall hin, sah beim Spachteln zu, beim Schweißen, beim Bleche zuschneiden. Schon früh zeigte mir mein Vater, wie man ein Schiff konstruiert und wie man eines baut. Der Geruch heißen Metalls, das Geräusch von Blechsägen, die Freude beim Stapellauf, die Dankbarkeit der Kunden – ich bin damit großgeworden.

DHB: Haben dann aber den väterlichen Betrieb verlassen?

Kai Jacobi: Zunächst erst einmal nur für die Lehrzeit. Ich ging nach Rostock, um den Beruf des Stahl-Schiffbauers mit Abitur von der Pike auf zu erlernen. Ich wollte natürlich auch wissen, wie das ist, mal so ein richtig großes Schiff zu bauen. Ich erinnere mich noch an meine Gänsehaut, als ich beim ersten Stapellauf eines Hochseeschiffs dabei war. Damals hatte ich auch noch ein Schiffbau-Studium im Hinterkopf.

DHB: Das sie dann aber nicht gemacht haben.

Kai Jacobi: Nein. Es war auch nicht klar, ob ich überhaupt zum Studium zugelassen worden wäre. Meiner Schwester jedenfalls war das Studium als „Kapitalistenkind“ verwehrt worden. Nach der Lehre bin ich zurück auf die Werft des Vaters. Dort baute ich mit 18 mein erstes eigenes Boot – komplett aus Schrott.

DHB: Aus Schrott?

Kai Jacobi: Die DDR war wirtschaftlich am Ende. Es fehlte an allem. Es gab keine Bleche, keinen Stahl. Für die Reling meines Bootes besorgte ich mir Nirosta-Stahlrohre, die in einem Lausitzer Kraftwerk ausgemustert worden waren. Außerdem hatte jeder Betrieb in der DDR ein Schrottkontingent zu erfüllen. Was dazu führte, dass Betriebe auch nagelneues Metall, das nicht sofort gebraucht wurde, zu Schrott umdeklarierten. Als Handwerker in der DDR musstest du unheimlich gut vernetzt sein, um rechtzeitig zu erfahren, wo welches Material zu holen war.

DHB: Wie überlebte die Werft die Wende? Plötzlich konnte man auf dem Gebrauchtboote-Markt jedes Schiff erwerben…

Kai Jacobi: Die Wende erlebte sich schon in Westberlin. Ich war über Ungarn abgehauen und hatte auf einer Westberliner Werft in Spandau angeheuert. Mit Schmerzen sah ich von Weitem, wie meinem Vater von einem Tag auf den anderen alle Aufträge wegbrachen. Ein Auftrag der Marina Lanke rettete das Unternehmen. Mein Vater durfte die Charter-Flotte für die Marina bauen. Damit konnte er zwar keinen großen Gewinn machen, musste aber wenigstens den Betrieb nicht schließen.[/vc_column_text][vc_single_image image=“125277″ img_size=“large“][vc_column_text]

Yachtbau und Tourismus auf einem Gelände – das wäre neu in der Region

DHB: Und wann sind sie wieder in den väterlichen Betrieb zurückgekehrt?

Kai Jacobi: Als klar war, dass mein Vater, mein Gehalt bezahlen konnte. Nach und nach ging es dann wieder aufwärts, vor allem mit Einsetzen des boomenden Hausboote-Marktes. Da war Stahlschiffsbau für den Unterbau wieder sehr gefragt. Und so viele Unternehmen gibt es da in der Region nicht.

DHB: 2016 zogen Sie dann mit Ihrer Werft und einem „halben“ Mitarbeiter nach Philadelphia?

Kai Jacobi: Ja. Und inzwischen sind wir bereits auf 12 Mitarbeiter gewachsen. Es könnten bereits mehr sein. Aber der ausgedünnte, oder sollte ich sagen nichtexistente Fachkräftemarkt, setzt dem Wachstum Grenzen. Und zwingt auch die Werft, sich gewissermaßen neu zu erfinden.

DHB: Wie meinen Sie das?

Marcus Börner: In Brandenburg versierte und gut ausgebildete Metallbauer zu finden gleicht der berühmten Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Nach Stahlbootsbauern brauchen sie gar nicht erst zu suchen. Die gibt’s vielleicht noch an der Küste. Aber nicht hier. Wenn Sie aber nur einen oder zwei versierte Stahlschiffsbauer in der Firma haben, müssen sie überlegen, ob sie mit Stahlyachtbau weitermachen können. Oder ob sie sich anderweitig spezialisieren müssen.

DHB: Es werden also keine kompletten Yachten mehr gebaut?

Marcus Börner: Nur in Kooperation mit anderen Partnern des Handwerks. In den letzten Jahren haben wir die Digitalisierung vorangetrieben und uns auf Katamaran- und Trimaranunterbauten spezialisiert. Auf Wunsch bauen wir aber auch Einrumpfschiffskörper. Bei den Aufbauten können wir dank der Digitalisierung heute sehr gut mit Partnern kooperieren. In der Regel ist es heute so, dass Firmen bei uns die Rümpfe bestellen.

Kai Jacobi: Aber natürlich möchten wir das Segment Stahlbauyacht- und Motorenreparatur weiter ausbauen. Dazu haben wir die Fachleute – und auch das Gelände.

DHB: Die Jackowerft hat für das Gelände des einstigen Kreisbetriebes für Landtechnik auch ein bisher einzigartiges Konzept vorgelegt.

Marcus Börner: Schauen Sie sich um. Das Gelände ist riesig. Es muss entwickelt werden, denn seit der Wende ist hier nicht allzuviel geschehen. Doch was tun mit den Hallen, den Flächen, den verfallenen Nebengebäuden? All das muss man einer der Landschaft angepassten Metamorphose unterziehen, es also aus dem Dornröschenschlaf erwecken.

DHB: Dornröschen wurde von einem Prinzen wachgeküsst. Es ist aber was es ist – ein Märchen…

Marcus Börner: Damit die Entwicklung dieses Areals Wirklichkeit werden kann, müssen viele Partner an einem Strang ziehen. Die Pläne jedenfalls sind da.

DHB: Wie sehen die aus?

Marcus Börner: Wir wollen unsere Tätigkeit als Yachtbau- und Yachtreparaturserviceunternehmen mit einer touristischen Komponente verbinden. Ein kleiner Hafen für vier bis sechs Boote soll entstehen. Er würde uns das bequemere Einsetzen gebauter bzw. reparierter Schiffe ermöglichen. Auf einer großen Wiese hinter den Betriebshallen, möchten wir einen Wasserwanderer-Rastplatz und Caravan-Stellplatz gestalten. Dafür soll ein altes Nebengebäude, in dem sich der alte Sanitärtrakt des KFL befindet, komplett saniert werden. So entstünde ein mögliches Nebeneinander zwischen Tourismus und Wirtschaft. Ähnlich einer gläsernen Bäckerei oder Molkerei, könnten dann Gäste bei uns beobachten, wie das eine oder andere Schiff entsteht oder repariert wird, soweit es sich im Außenbereich und nicht in den Hallen befindet.

Ein Betriebsgelände, das auf geheimnisvolle Weise von den Karten verschwand

DHB: Sie sind mit diesen Plänen hergekommen, haben sie 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt. Was hat sich seitdem getan?

Kai Jacobi: Als wir das Gelände kauften, gab es eine Stellungnahme des zuständigen Bauamtsleiters, dass auf dem Betrieb einer Schiffswerft auf diesem Gelände nichts entgegensteht. Tatsächlich gab es hier vor uns bereits längere Zeit einen Metallbaubetrieb, der z.B. Container herstellte. Die zuständige Stadt Storkow macht es uns allerdings nicht gerade einfach, dieses Gebiet zu entwickeln.

DHB: Inwiefern?

Marcus Börner:  Der Teufel steckt im Detail. Nach dem Kauf des Geländes von einem in den Vereinigten Arabischen Emiraten lebenden englischen Investor, stellten wir einen Bauantrag für eine neue Halle. Plötzlich stellte sich heraus, dass unser Gelände hier planungsrechtlich gar nicht existiert.

DHB: Wie das?

Marcus Börner: Das Gelände, so erklärte man uns, sei bei der Landesplanung Berlin-Brandenburg schlicht „vergessen“ worden. Auf den Karten ist es als unbebaut eingezeichnet, eine Nutzung ist nicht ausgewiesen. Die Bauanfrage wurde mit der Begründung abgelehnt: „Ihr Gelände ist in unseren Karten nicht enthalten.“ Aber natürlich wusste jeder, der mit dieser Antwort an uns zu tun hatte, dass das Gelände immer bebaut war, denn hier war der Kreisbetrieb für Landtechnik. Und um diesen Betrieb hat sich dann der Ort Philadelphia entwickelt.

DHB: Und wie ging es seitdem weiter?

Kai Jacobi: Sehen Sie, wir haben in den Jahren, seitdem wir hier sind, 12 Arbeitsplätze geschaffen und volle Auftragsbücher. Gleichzeitig aber haben wir das Gefühl, dass wir uns hier in einer Art Ping-Pong-Spiel befinden. Die zuständige Gemeindeverwaltung verlangte von uns, dass wir uns zunächst mit dem Ortsbeirat von Philadelphia über die Entwicklungspläne für das Gelände verständigen. Der Ortsbeirat verweigerte uns aber eine Vorstellung der Entwicklungspläne, um so eine öffentliche Stellungnahme zu umgehen.

Marcus Börner: Unsere einzige Möglichkeit, hier einen Schritt voranzukommen, war dann eine öffentliche Präsentation. Es war die einzige Möglichkeit für uns, den Ortsbeirat zu einer Stellungnahme zu bewegen. Die war leider negativ.

Kai Jacobi: Und damit war die Sache dann auch für den Stadtverordnetenversammlung von Storkow erledigt. Wir dürfen bisher weder die für das Wachstum unserer Firma notwendige Produktionshalle errichten, noch eine beantragte zweite Zufahrt auf unser Betriebsgelände errichten. Diese Straße, die schon seit Jahrzehnten öffentlich genutzt wird, ist laut Aussagen der Gemeinde aber keine „öffentlich gewidmete“ Straße, weswegen man uns auch hier den Bau einer neuen Halle untersagte. Der wäre aber notwendig, um einen Teil des Betriebsgeländes für die touristische Nutzung zu erschließen.

DHB: Vielleicht haben sie Sorgen, dass die Lärmbelastungen, die auf einer Schiffswerft entstehen einer touristischen Nutzung abträglich sind?

Marcus Börner: Wir sind uns dieser Sorgen bewusst. Aber wir sind keine Großwerft. Es wurden bereits Lärmschutzgutachten beauftragt, und über 50 öffentliche Messungen initiiert. Die Ergebnisse lagen immer unter den zulässigen Grenzwerten.

Kai Jacobi:  Wir schöpften Hoffnung. Denn die Stadt teilte uns daraufhin mit, dass sie einen städtischen Bebauungsplan erstellen wolle und fragte an, ob die Firma die damit verbundenen Kosten von ca. 28 000 Euro übernehmen würde.

„Wir wollen um diesen Standort kämpfen“

DHB: Und? Haben Sie?

Marcus Börner: Wir waren grundsätzlich bereit dazu, wollten aber zunächst den Entwurf sehen, damit wir wissen, was wir da bezahlen. Wir bekamen den Entwurf und was wir dort sahen, verschlug uns die Sprache.

DHB: Wieso?

Marcus Börner: In dem Entwurf waren die zulässigen Lärmemissionen willkürlich unter die gesetzlichen Werte gesetzt. Und zwar so, dass unsere Firma quasi für ihre eigene Betriebsschließung mit 28 000 Euro zahlen sollte.

DHB: Wie geht es nun weiter?

Marcus Börner: Ein Nachbar initiierte freundlicherweise eine „Kleine Anfrage“ im Landtag. Das könnte uns helfen, denn plötzlich wird alles noch einmal sehr genau geprüft. Und wir hoffen, dass das Ergebnis dazu führt, dass die Gemeinde endlich ihrer gesetzlichen Planungsverpflichtung nachkommt.

DHB: Wie soll sich die Werft unter solchen Umständen entwickeln?

Kai Jacobi: Unser Betrieb ist auf 12 Mitarbeiter gewachsen. Und wenn der Fachkräftemarkt nicht so ausgedünnt wäre, dass wir teilweise schon auf teure Werkvertragsarbeiter zurückgreifen müssten, wäre unser Team vermutlich noch etwas größer.

Marcus Börner: Wir entwickeln uns also trotz aller Probleme kontinuierlich. Bevor die Werft von Dolgenbrodt hierher zog, wurden dort 280 Schiffe gebaut. Wir wollen hier aber keine kompletten Schiffe mehr bauen, sondern uns auf Rumpfstahlbau spezialisieren und beim Ausbau mit anderen Firmen kooperieren.

DHB: Wie hat sich der Umsatz entwickelt?

Marcus Börner: Trotz Corona kratzten wir im vergangenen Jahr an der Millionen-Marke. Auch in diesem Jahr sieht es gut aus. Wir wachsen dank Digitalisierung und Innovation.

DHB: Wie sieht das genau aus?

Marcus Börner: Dank der Digitalisierung können wir besser mit Partnern kooperieren. Außerdem haben wir eine Rumpfsystem entwickelt, das es ermöglicht, Rümpfe erst vor Ort zusammenzusetzen. Das heißt, es braucht keine teuren Lasttransporte von Schiffen mehr. Dank dieser Innovation haben wir inzwischen Anfragen aus der ganzen Bundesrepublik, aus dem Ruhrgebiet etwa oder dem Münsterland. Und erst vor kurzem haben wir in der Lausitz ein Konferenzschiff auf einer Trimaran-Rumpfbasis und einem Gesamtgewicht von ca. 43 Tonnen übergeben.

DHB: Klingt, als würden sie gern in Philadelphia bleiben.

Marcus Börner: Ja, wir wollen um diesen Standort kämpfen.

[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-map-marker“]JACKO Schiffbau und Yachtservice GmbH
Am Park 1
15859 Storkow OT Philadelphia[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-globe“]www.jacko-schiffbau.de[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-phone“]033678 444 644[/vc_message][vc_column_text]Logo: Zu Besuch im Handwerk[/vc_column_text][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_single_image image=“125283″ img_size=“large“ onclick=“custom_link“ link=“/deutsches-handwerksblatt-hwk-frankfurt-oder-region-ostbrandenburg/“ css=“.vc_custom_1629886942991{margin-bottom: 0px !important;padding-top: 2em !important;padding-bottom: 0px !important;}“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-arrow-circle-right“]Erschienen im Deutschen Handwerksblatt 07/08-2021[/vc_message][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][/vc_row]

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Am 1. August 2021 tritt das Transparenzregister- und Finanzinformationsgesetz Geldwäsche (TraFinG Gw) in Kraft. Das hat zur Konsequenz, dass alle Gesellschaften verpflichtet sind, Angaben zu ihren wirtschaftlich Berechtigten an das Transparenzregister zu melden.
[/vc_column_text][vc_single_image image=“125077″ img_size=“large“][vc_column_text]Die Meldepflicht besteht auch, wenn sich die Angaben bereits aus anderen elektronischen Registern (zum Beispiel dem Handels-, Partnerschafts-, Genossenschafts- oder Vereinsregister) ergeben.

Die bisherige Mitteilungsfiktion des § 20 Abs.2 GwG entfällt ab August, weil das bisher als Auffangregister geführte Transparenzregister zu einem Vollregister umgestaltet wird. Es soll die geplante Vernetzung aller europäischen Transparenzregister ermöglichen.

Für Handwerksbetriebe, die wegen dieses Wegfalls erstmalig meldepflichtig sind, gelten diese gestaffelten Übergangsregelungen:

AG, SE oder KGaA bis 31. März 2022
GmbH, Genossenschaft, Europäische Genossenschaft oder Partnerschaft bis 30. Juni 2022
in allen anderen Fällen bis 31. Dezember 2022

[/vc_column_text][vc_column_text css=“.vc_custom_1627997564942{padding-top: 1.5em !important;padding-right: 1.5em !important;padding-bottom: 1.5em !important;padding-left: 1.5em !important;background-color: #d1e3f6 !important;border-radius: 3px !important;}“]

Über das Transparenzregister

Das Transparenzregister wurde in Deutschland 2017 zur Umsetzung der Vierten EU-Geldwäsche-Richtlinie eingeführt. Um Geldwäsche einzudämmen und Terrorismusfinanzierungen aufzudecken, werden Inhaber, Gesellschafter und Teilhaber von Gesellschaften in einem elektronischen Register erfasst und ausgewiesen.

Das Register enthält insbesondere Eintragungen zu den sogenannten „wirtschaftlich Berechtigten“ von Gesellschaften – also im Grundsatz allen natürlichen Personen, die mittelbar oder unmittelbar mehr als 25 Prozent der Kapitalanteile halten oder mehr als 25 Prozent der Stimmrechte kontrollieren.

Erfasst werden die Daten aller Gesellschaften (mit Ausnahme der Gesellschaften bürgerlichen Rechts und der Vereine). Ausnahmen für Kleinbetriebe bestehen nicht.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“thieme“][vc_message]Informationen des Bundesverwaltungsamts zum bisherigen Rechtsstand (Stand: 9.Februar 2021)[/vc_message][/vc_column][/vc_row]