Der Boah-Effekt | Handwerkskammer Frankfurt (Oder) Region Ostbrandenburg

Zu Besuch im Handwerk Der Boah-Effekt

Manz-Landtechnik GmbH Fürstenwerder: Aus einem einstigen Kreisbetrieb für Landtechnik wurde ein hocheffizientes Unternehmen, ein Top-Ausbildungsbetrieb. Der Preis der Bürgschaftsbanken des Landes Brandenburg unterstreicht: die Entwicklung der Firma ist ungewöhnlich – nicht nur für die Uckermark.

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Landmaschinen: Aus einem einstigen Kreisbetrieb für Landtechnik wurde ein hocheffizientes Unternehmen, ein Top-Ausbildungsbetrieb. Der Preis der Bürgschaftsbanken des Landes Brandenburg unterstreicht: die Entwicklung der Manz-Landtechnik GmbH ist ungewöhnlich – nicht nur für die Uckermark.[/vc_column_text][vc_single_image image=“124117″ img_size=“large“][vc_column_text]DHB: Herr Manz, ich komme ins ländliche Fürstenwerder und falle aus allen Wolken. Ihr hochmoderner Unternehmenssitz wirkt, als wäre ein UFO auf dem Feld gelandet?

Andy Manz (lacht): War auch ein hartes Stück Arbeit, die Landung hier zu bewerkstelligen. Aber mein Vater hatte nach der Wende hier gleich nebenan die Werkstatt des früheren Kreisbetriebes für Landtechnik übernommen, sich dann mit seiner Qualitätsarbeit bei den Bauern der Umgebung einen Namen gemacht. Bald ließen auch Kommunen ihre Technik bei ihm reparieren.

DHB: Und sie wollten in seine Fußstapfen treten?

Andy Manz: Na ja. Wie so viele junge Leute aus der Uckermark bin ich erstmal fortgegangen. Dass ich eines Tages zurückkehren würde, war nicht klar.

DHB: Wo sind Sie hingegangen? Was haben Sie gemacht?

Andy Manz: Ich ging nach Mannheim. Studierte. Wurde Maschinenbauingenieur. Stieg dann bei John Deere im Kundendienst ein. Später war ich Geschäftsführer einer Firma mit 100 Mitarbeiterin und einem Umsatz von 40 bis 45 Mio Euro im Jahr und verdiente gut.

DHB: Warum sind Sie nicht geblieben?

Andy Manz (zögert): Heimweh. Familienverbundenheit. Tradition. Die Frage des Vaters, was aus der Firma werden solle, die der Großvater 1958 gegründet hat – als Hufschmiede. Sicher war auch Abenteuerlust dabei.

DHB: Abenteuerlust?

Andy Manz: Mal was wirklich Eigenes zu machen. Ein Unternehmen nach eigenen Vorstellungen zu entwickeln. Und allen zu zeigen: Man kann auch in der Uckermark Perspektiven für junge Leute und modernste Arbeitsplätze kreieren. Ein Traktor ist heute kein Traktor mehr. Das ist ein Raumschiff mit großen Rädern! Also Oberschüler und Abiturienten, kommt zu uns, werdet „Weltraumtechniker“ in einem Betrieb für Landtechnik!

DHB: Als sie zurückkamen…

Andy Manz: … fing ich in zwei kleinen Räumen an Landmaschinen zu ‚verbimmeln`. Nach Feierabend arbeitete ich an meinem Traum, wie die Firma einmal aussehen sollte.

DHB: Ein Traum, der dann manchen Bankberater überforderte…

Andy Manz (lacht): Verständlicherweise. Da kommt einer, breitet ein 120-Seiten-Konzept für die Entwicklung einer kleinen Autowerkstatt zu einer großen mittelständischen Firma aus und sagt: dafür brauche ich Kredite im zweistelligen Millionenbereich. Die dachten wahrscheinlich, die sind bei „versteckte Kamera“.

DHB: Und? Haben Sie den Kredit bekommen?

Andy Manz: Natürlich nicht. Das Risiko war denen zu groß. Ich habe dann etwas gemacht, was es in der Uckermark so wohl noch nie gab. Ich habe ein Konsortium von neun Banken überzeugt, das Wagnis mit mir einzugehen.

DHB: Wie?

Andy Manz: Ich habe das Unternehmen meines Vaters analysiert und mir den Markt in der Region genau angeschaut. Dann die Entwicklungen in der Landwirtschaft und ihre Bedürfnisse hier in der Region. Ich habe überlegt, vor welche Herausforderungen der Klimawandel die Bauern stellt und was das für die Landtechnik bedeutet. Das alles habe ich in eine Excel-Tabelle gepackt und Berechnungen angestellt.[/vc_column_text][vc_media_grid style=“lazy“ grid_id=“vc_gid:1619594630489-fab5d130-acf4-7″ include=“124118,124119,124120,124121,124123,124124,124122″][vc_column_text]DHB: Und was ist rausgekommen?

Andy Manz: Nach 800 Stunden Arbeit eine Unternehmensentwicklungsplanung, die für jedes einzelne Handlungsfeld beschreibt, wo wir hinwollen und welcher Finanzbedarf sich daraus ergibt. Am Ende stand auf Grundlage einer Excel-Tabelle ein Tool mit dessen Hilfe es uns möglich ist, von der Anschaffung der kleinen Schraube bis hin zu Unternehmensführung genau zu planen und Marktentwicklungen frühzeitig zu erkennen.

DHB: Also gewissermaßen das Cockpit des UFOs, in dem wir gerade sitzen?

Andy Manz: Wenn ich in ihrem Bild bleiben soll, dann würde ich sagen: die Software fürs Cockpit.

DHB: Und damit haben Sie die Banken abgeklappert?

Andy Manz (schüttelt den Kopf): Sie werden es nicht glauben. Ich habe die Vertreter der neun Banken hierher eingeladen und alle sind gekommen. Die waren begeistert und sagten, das sich neun Bankenvertreter in einer Kleinstadt irgendwo im Nirgendwo treffen, habe es noch nicht gegeben. Mein Konzept und meine Vorgehensweise führten dann wohl zur Entscheidung für den Preis der Bürgschaftsbanken.

DHB: Wie ging es dann los?

Andy Manz: Ich kam 2016 zurück. Ich übernahm die Firma vom Vater und wurde dabei von den Experten der Handwerkskammer gut beraten. Es war auch für sie eine Herausforderung, denn es handelte sich um eine Betriebsübergabe, verbunden mit einer riesigen Investition und komplett neuen Geschäftsfeldern.

DHB: Wie sah das Unternehmen aus, das Sie übernahmen?

Andy Manz: 2017 hatten wir eine Bilanzsumme von 432 000 Euro. Und obwohl der Markt bis 2019 am Boden lag, schafften wir ein Wachstum. 2020 lag unsere Bilanzsumme bei 6,1 Mio. Als ich einstieg hatte der Betrieb 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, heute sind es schon 37. Ende 2021 soll die Mitarbeiterzahl auf 40 wachsen. Dazu kommen dann drei Auszubildende.

DHB: Die Uckermärker sind bescheidene Leute. Fragt man Ihren Vater nicht manchmal: Ist dein Filius jetzt größenwahnsinnig geworden?

Andy Manz (lacht): Kann schon sein. Aber meine Eltern vertrauen mir. Beide arbeiten als Angestellte im Betrieb und stärken mir den Rücken. Klar erscheint vielen unser „UFO“ hier auf dem Feld groß. Aber große Maschinen brauchen nun mal große Werkstätten. Wir haben ein hypermodernes Hochregallager, eine computergesteuerte Materialwirtschaft. Wenn Sie heute den Nachwuchs für ihr Unternehmen begeistern wollen, brauchen sie ein modernes Arbeitsumfeld, den Boah-Effekt. Und den haben Sie bei uns nicht nur unten in der Werkstatt, sondern auch oben in den Sozialräumen.[/vc_column_text][vc_row_inner css=“.vc_custom_1619595528742{padding-top: 1em !important;padding-bottom: 0.5em !important;background-color: #d1e3f6 !important;border-radius: 1px !important;}“][vc_column_inner width=“1/3″][vc_single_image image=“124125″ img_size=“large“][/vc_column_inner][vc_column_inner width=“2/3″][vc_column_text]Andy Manz schloss in Mannheim mit dem Bachelor in Maschinenbau ab und machte danach seinen Master of Business Administration mit Spezialisierung auf Agrarbusiness und Management. Er begann seine berufliche Laufbahn als Produktspezialist für Erntemaschinen bei John Deere. Danach arbeitete er bei einem mittelständischen Agrarunternehmen, zunächst als Verkaufsleiter, dann als Geschäftsführer.[/vc_column_text][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-map-marker“]Manz Landtechnik GmbH
Parmer Weg 3, OT Fürstenwerder
17291 Nordwestuckermark[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-globe“]manz-landtechnik.kubotahaendler.de[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-phone“]039859 63060 [/vc_message][vc_column_text]Logo: Zu Besuch im Handwerk[/vc_column_text][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_single_image image=“124114″ img_size=“large“ onclick=“custom_link“ link=“/deutsches-handwerksblatt-hwk-frankfurt-oder-region-ostbrandenburg/“ css=“.vc_custom_1619590970957{margin-bottom: 0px !important;padding-top: 2em !important;padding-bottom: 0px !important;}“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-arrow-circle-right“]Erschienen im Deutschen Handwerksblatt 04-2021[/vc_message][/vc_column_inner][/vc_row_inner][/vc_column][/vc_row]