Die Roten aus dem Osten | Handwerkskammer Frankfurt (Oder) Region Ostbrandenburg

Allgemein Die Roten aus dem Osten

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text] METALLBAU: Die Arbeitslosigkeit als Chance begreifen. Für Ulf Tauschke ist das keine Floskel, sondern gelebte Biografie. Heute beschäftigt der Metallbaumeister 32 Leute, hat sich mit Qualitätsarbeit einen Namen gemacht und sagt auch zu Kunstprojekten nicht Nein. [/vc_column_text][vc_single_image image=“116286″ img_size=“large“][vc_column_text] „Eine schöne Halle ist das geworden“, murmelt Ulf Tauschke. Gerade inspiziert der 54jährige Metallbaumeister aus …

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METALLBAU: Die Arbeitslosigkeit als Chance begreifen. Für Ulf Tauschke ist das keine Floskel, sondern gelebte Biografie. Heute beschäftigt der Metallbaumeister 32 Leute, hat sich mit Qualitätsarbeit einen Namen gemacht und sagt auch zu Kunstprojekten nicht Nein.

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„Eine schöne Halle ist das geworden“, murmelt Ulf Tauschke. Gerade inspiziert der 54jährige Metallbaumeister aus Steinbeck eine seiner Baustellen in Altranft. Das Ulf Tauschke Industriehallen bauen würde, war nicht abzusehen – damals, als er im EKO Eisenhüttenstadt Anlagenmechaniker lernte und dann, heimatverbunden wie er war, in einer Traditionsschlosserei in Bad Freienwalde anfing. Mit der Wende verlor er seinen Job. „Ich war der erste Arbeitslose von Bad Freienwalde“, witzelt er. „Aber ich hab’s als Chance begriffen. Als der Einigungsvertrag geschlossen wurde, war ich schon bei einer Kerpener Firma.“

„Wie bekloppt ist das denn?“

Dort lebte er ein Jahr lang in einem Pensionszimmer, montierte Regalsysteme.  Freundin Steffi, damals Erzieherin, zog hinterher. „Die Kerpener Firma expandierte. Im Osten wurden neue Supermärkte, Werkhallen gebaut. Plötzlich pendelten wir von West nach Ost. Irgendwann dachten wir, wie bekloppt ist das denn? Warum arbeiten wir nicht als Sub-Unternehmer in der eigenen Heimat?“

1991 kehrten sie zurück und fingen neu an. „Mit einer kleinen Einraum-Wohnung, einem Keller und einem alten Passat Kombi“, erinnert sich Steffi Tauschke. „Ulf bekam von der Kerpener Firma Aufträge. Der Osten brauchte neue Supermärkte, Industriehallen, vieles musste neu aufgebaut werden. Ulf montierte in Baumärkten Regalsysteme und ich kümmerte mich in der kleinen Wohnung um die Buchhaltung.“ Parallel absolviert Ulf Tauschke die Meisterschule in Aachen. „Da war ich der erste Ossi unter all den Söhnen von etablierten mittelständischen Firmen. Aber alle begegneten mir mit Neugier und Respekt.“ Und Steffi? Arbeitete zunächst bei einem Handelsvertreter, später als Händlerin für Kindersachen auf Wochenmärkten. „Meine geschäftliche Feuertaufe“, nennt sie die Zeit heute. Auf die sattelte sie bald eine Ausbildung als „Fachkauffrau des Handwerks“. Als sich herausstellte, dass die Kerpener Firma mit den Tauschkes nicht wie besprochen in eine gemeinsame Firma investieren würde, gründen die beiden 1994 ihre eigene Firma. Erst wurde eine Scheune angemietet, später zogen sie in das renovierte Futterhaus einer DDR-Schweinemastanlage. Die erste schwere Technik und die erste neue Produktionshalle bezahlten sie aus dem Ersparten.

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Die Ulf Tauschke Metallbau GmbH hat sich inzwischen in ganz Deutschland einen Namen mit dem Bau maßgeschneiderter Lager- und Industriehallen gemacht. „Unsere Monteure kennt man auf den Baustellen nicht nur wegen ihrer Qualitätsarbeit. Sondern auch wegen ihrer roten Arbeitsklamotten. Wenn ein Auftraggeber unsere Truppe sucht, wird schon mal gefragt: Wo sind die Roten aus dem Osten“, lacht Steffi Tauschke. „Wir haben früh unsere Nische gefunden“, ergänzt Ulf. „Und auch deshalb die Corona-Krise bisher gut überstanden. Bis heute arbeiten wir auch für meinen ersten Auftraggeber – damals im Kerpen.“

„Metallbau ist cool“

Metallbau ist nach wie vor harte Arbeit. Die Hände riechen nach Metall. Beim Schweißen fliegen die Funken. Wie finden die beiden motivierte Fachkräfte oder Lehrlinge? „Metallbau ist auch Handwerk 4.0“, meint Ulf. „Du arbeitest mit hochpräzisen Maschinen, brauchst Vorstellungsvermögen.“ Längst hat sich Ulf Tauschke auch in Sachen Konstruktion und Engineering weitergebildet. Was früher extern gemacht wurde, findet heute als Wertschöpfung in der Firma statt.  Man müsse nur verstehen, diese schwere Arbeit zu einer coolen Sache zu machen, beschreiben die Tauschkes ihr Erfolgsrezept. Heute beschäftigen sie 30 Mitarbeiter und bilden zwei Lehrlinge aus.

 „Die Maschine da“, sagt Steffi Tauschke bei einem Rundgang übers Firmengelände, haben die Mitarbeiter sich selber ausgesucht. Sie zeigt auf einen Entgrater, der aussieht, wie eine überdimensionierte Waschmaschine. Das ist den Tauschkes wichtig: gute Arbeitsbedingungen für ihre Leute. Schließlich findet man auf dem Land nicht leicht gutes Personal. Keine Frage, dass die Anfahrten zu den Baustellen hier selbstverständlich Arbeitszeit sind, dass Spesen und Lohn immer pünktlich gezahlt werden. Bei vielen Stunden ist ein Lohn von 2.300 Euro Netto durchaus üblich. Von den 30 Mitarbeiterin sind zehn bereits seit 20 Jahren im Team. Gemeinsam erwirtschaften sie einen Umsatz von rund 2,4 Millionen Euro im Jahr.

Um die Zukunft scheinen sich die beiden im Moment keine großen Sorgen zu machen, denn es gibt nicht viele Mitbewerber auf dem Markt. Zu viele Stahlbaufirmen haben die Krise im Jahr 2009 nicht überlebt. „Ulf ist eher der Pessimist. Ich die Optimistin. So bleiben wir immer schön geerdet“, lacht Steffi Tauschke. Inzwischen sei es aber so, dass so viel Arbeit da sei, dass mancher Kunde sogar im Voraus bezahlt. „Da“, sagt sie, „soll bald die vierte Halle hin.“

Filigran können die Männer von Ulf Tauschke auch. Vor kurzem realisierten sie gemeinsam mit dem Bildhauer Axel Anklam ein preisgekröntes, „Meadow“ genanntes Projekt. Bei „Meadow“, was so viel wie Wiese oder Gras bedeutet, handelt es sich um einen Zaun. Nicht irgendeinen Zaun. Er soll vor der Polizeiinspektion Landau für Sicherheit sorgen, eventuelle Fluchten verhindern. Das tut er auch. Doch man muss schon zweimal hinschauen. Der schwere Stahl wirkt, wie eine hohe, sich im Wind wiegende Gräserwand. Statt stählerne Zurückweisung entfaltet das Kunstwerk eine sommerlich-heitere Anmutung. Das muss man erst mal hinkriegen – auch als Metallbauer.  Mirko Schwanitz

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Stahlbau & Montagen
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