Es wurde höchste Zeit | Handwerkskammer Frankfurt (Oder) Region Ostbrandenburg

Zu Besuch im Handwerk Es wurde höchste Zeit

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Gebäudereinigerhandwerk Seit Dezember hat die unterschiedliche Bezahlung von Reinigungskräften in Ost und West ein Ende. 30 Jahre nach der Wende sind die Gebäudereiniger die erste große Dienstleistungsbranche, die die Lohnangleichung in vollem Umfang vollzieht.[/vc_column_text][vc_single_image image=“122220″ img_size=“large“][vc_column_text]Karsten Lange (56) ist Gebäudereinigungsmeister. Seit 1999 führt er in Schwedt ein erfolgreiches Reinigungsserviceunternehmen mit 60 Miterbeiterinnen und Mitarbeitern. …

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Gebäudereinigerhandwerk Seit Dezember hat die unterschiedliche Bezahlung von Reinigungskräften in Ost und West ein Ende. 30 Jahre nach der Wende sind die Gebäudereiniger die erste große Dienstleistungsbranche, die die Lohnangleichung in vollem Umfang vollzieht.[/vc_column_text][vc_single_image image=“122220″ img_size=“large“][vc_column_text]Karsten Lange (56) ist Gebäudereinigungsmeister. Seit 1999 führt er in Schwedt ein erfolgreiches Reinigungsserviceunternehmen mit 60 Miterbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir sprachen mit ihm über die neuen Tariflöhne und die Herausforderungen für die Branche in Corona-Zeiten.

DHB:  Herr Lange, ist der neue Tariflohn für Ihr Unternehmen eine gute Nachricht?

Karsten Lange: Ich zahle schon lange mehr als den jetzt geltenden Mindestlohn von 11,11 Euro bei den Gebäude- und 14,10 Euro bei den Glas- und Fassadenreinigern. Bei der heutigen Arbeitskräftesituation müssen sie als Firma attraktiv sein. Eine vernünftige Bezahlung gehört dazu.

DHB: Also keine negativen Auswirkungen?

Karsten Lange: Nein. Es war schon lange nicht mehr einzusehen, warum Beschäftige im Osten immer noch weniger Geld erhalten als im Westen. Ein Maurer mauert die Mauern hier genauso wie dort. Ein Gebäudereiniger macht seine Arbeit hier nicht anders als dort. Ich sehe es so: Es wurde höchste Zeit!

DHB: Sie müssen die erhöhten Kosten aber an die Kunden weitergeben. Haben Sie nicht Sorge, Aufträge zu verlieren?

Karsten Lange: Merkwürdigerweise ist das nicht der Fall. Dass alle bereit waren, die leicht erhöhten Preise zu bezahlen, zeigt das. Es zeigt aber auch, dass wir die notwendige Qualität liefern. Da heißt es für unsere Kunden wohl eher: keine Experimente mit unbekannten Anbietern.

DHB: Stellt die Pandemie Ihr Unternehmen vor besondere Herausforderungen?

Karsten Lange: Sicher, etwa, wenn wir Einrichtungen nach Corona-Fällen reinigen müssen. Dann heißt es auch für uns, in Vollschutzanzügen zu arbeiten. Oder wenn mehrfach am Tag Handläufe desinfiziert werden müssen. Dann muss das so geschehen, dass sie danach garantiert virenfrei sind. Das sind natürlich Aufgaben, mit denen wir früher nicht so zu tun hatten.

DHB: Haben Sie Corona-Hilfen in Anspruch nehmen müssen.?

Karsten Lange: Ja. Zum einen wurden Einrichtungen geschlossen. Aufträge blieben aus. Zum anderen schloss Polen die Grenze, so dass unsere polnischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr an ihren Arbeitsplatz kamen.

DHB: Wie haben Sie reagiert?

Karsten Lange: Wir haben ihnen ihren Lohn weitergezahlt. Sie haben von ihrer eigenen Regierung ja keinerlei Unterstützung erhalten. Und natürlich haben wir die Corona-Hilfen der Handwerkskammer genutzt und den polnischen Mitarbeitern die Prämie ausgezahlt, dafür das sie in Deutschland geblieben sind. Mir war es in dieser Situation viel wichtiger meine Mitarbeiter zu halten, als Gewinn zu machen.

DHB: Ist es denn so schwierig, neue Mitarbeiter zu bekommen?

Karsten Lange: Mitarbeiter zu finden ist das schwierigste überhaupt. Deshalb sind meine Mitarbeiter für mich das wichtigste Kapital. Ich bin wirklich sehr froh, nur eine geringe Fluktuation und seit ungefähr 15 Jahren einen gleichbleibenden Mitarbeiterstamm zu haben.

DHB: Gilt das auch für Auszubildende?

Karsten Lange: Ja. Hinzukommt hier aber noch eine weitere Schwierigkeit. Die überbetriebliche Ausbildung für Gebäudereiniger findet in Großräschen statt. Die Berufsschule wiederum ist in Cottbus. Hier sind die Hürden von vornherein so groß, dass mancher überlegt, gleich einen anderen Beruf zu erlernen.

DHB: Was macht ein modernes Reinigungsunternehmen von heute aus?

Karsten Lange: Heute muss man digital aufgestellt und präsent sein. Man muss viele Facetten der Reinigung realisieren können – vom Einfamilienhaus über den Bürotrakt bis zur Gebäudefassade und dem Winterräumdienst bis zum Parkettschleifen und der Farbgestaltung von Fußböden. Es bedarf genauer Kenntnis der eingesetzten Schleif- und Reinigungsmittel, einer permanenten Fortbildung…

DHB: Klingt nach permanenten Investitionsbedarf?

Karsten Lange: Sicher. Selbst 2020 haben wir trotz Corona in moderne Reinigungsmaschinen investiert. Das Bild von einer Frau mit Kittelschürze und Schrubber ist schon lange passé. Gebäudereinigung hat heute mit viel Hightech zu tun.

DHB: Zum Beispiel?

Karsten Lange: Nehmen wir etwa die sogenannte Osmose-Technik. Hier wird das Wasser ionisiert, was dazu führt, dass man bei der Fensterreinigung streifenfrei und ohne Leiter mittels Stangensystem in größeren Höhen arbeiten kann.

DHB:  Es gibt sogar schon Desinfektionsroboter. Bei Ihnen auch?

Karsten Lange: Die Anschaffung solcher Roboter macht bei großen Flächen wie etwa Flugplätzen Sinn. Auch Büroflure oder ähnliches werden sicher in nicht allzuferner Zukunft mit Robotern gereinigt werden können. Im Moment jedoch sind unsere Arbeitsbereiche dafür zu kleinflächig, als dass sich eine solche Investition lohnen würde. Ich werde auch in den nächsten Jahren sicher keine Roboter losschicken, um den Teppich eines Büros zu saugen oder die Papierkörbe zu leeren. Die klassische Gebäudereinigung wird immer Menschen brauchen. Interview Mirko Schwanitz[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-map-marker“]Reinigungsservice Karsten Lange
Ehm-Welk-Straße 83

16303 Schwedt/Oder[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-globe“]

www.reinigungsservice-lange.de

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03332 83 49 50

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