Keine leichte Entscheidung | Handwerkskammer Frankfurt (Oder) Region Ostbrandenburg

Zu Besuch im Handwerk Keine leichte Entscheidung

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Betriebsübernahme: Mit 48 Jahren übernahm der gelernte Maschinen-und Anlagenmonteur Reno Lange die Kunstschmiede seines Vaters. In der Lebensplanung der Familie war das nicht vorgesehen, seine Frau anfangs nicht begeistert. Gab er doch dafür einen gut dotierten Job bei einem großen Konzern auf. Ein Interview von: Mirko Schwanitz[/vc_column_text][vc_single_image image=“122991″ img_size=“large“ add_caption=“yes“][vc_column_text]DHB: Herr Lange, hätten sie …

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Betriebsübernahme: Mit 48 Jahren übernahm der gelernte Maschinen-und Anlagenmonteur Reno Lange die Kunstschmiede seines Vaters. In der Lebensplanung der Familie war das nicht vorgesehen, seine Frau anfangs nicht begeistert. Gab er doch dafür einen gut dotierten Job bei einem großen Konzern auf. Ein Interview von: Mirko Schwanitz[/vc_column_text][vc_single_image image=“122991″ img_size=“large“ add_caption=“yes“][vc_column_text]DHB: Herr Lange, hätten sie sich einmal träumen lassen, Chef einer Kunstschmiede zu sein?

Reno Lange: Hätten Sie mich das vor fünf Jahren gefragt, hätte ich wahrscheinlich den Kopf geschüttelt.

DHB: Wieso?

Reno Lange: Sehen Sie, ich habe 1989, noch vor dem Mauerfall, zwei Fluchtversuche unternommen. Bei dem ersten wurde ich gefasst. Zum Glück lieferten die Ungarn mich nicht aus, sondern ließen mich laufen. Erst der zweite Versuch klappte, da hatten die Ungarn den Zaun schon geöffnet. Ich bin davon ausgegangen, meine Heimat nie wieder zu sehen. Also nein, die Übernahme der Werkstatt meines Vaters war nicht einmal ein Gedanke in meinem Kopf.

DHB: Sie hätten zurückkehren können.

Reno Lange: Kurze Zeit später ja. Aber in dem Moment, 1989, konnte keiner wissen, wie sich die Geschichte entwickeln würde. Ich hatte damals von meiner Mutter Abschied genommen. Sie wusste es. Dem Vater wagte ich es nicht zu sagen.

DHB: Sie haben Maschinen- und Anlagenmonteur gelernt?

Reno Lange: Ja. 1988 habe ich ausgelernt. Danach aber bis zu meiner Flucht bei meinem Vater in der Werkstatt gearbeitet.[/vc_column_text][vc_media_grid style=“lazy“ element_width=“3″ grid_id=“vc_gid:1614760479289-37f22003-47b9-6″ include=“122994,122992,122993,122998,122995,122996,122997,122999″][vc_column_text]

„Als Firmennachfolger war ich schon ‚abgeschrieben“

DHB: Die Maueröffnung erlebten Sie bereits im Westen.

Reno Lange: Ja. Ich habe dort relativ schnell in einem Metallbetrieb Arbeit bekommen und bin dann durch Zufall beim Zigaretten-Konzern Philipp Morris gelandet, wo ich zunächst für die Anlagenwartung mitverantwortlich war. Später habe ich dort als Team- und Schichtleiter auch Erfahrungen in der Personalführung gesammelt und wirklich gutes Geld verdient.

DHB: Dann kam plötzlich ihr Vater und bat Sie, über eine Firmenübernahme nachzudenken?

Reno Lange: Was einem sehr unglücklichen Umstand zu verdanken war. Eigentlich hatte er mich oder meinen Bruder bereits als Firmennachfolger ‚abgeschrieben‘ und einen seiner Gesellen zum Nachfolger aufgebaut. Alles war geplant. Die Zukunft der Firma klar.

DHB: Was passierte dann?

Reno Lange: Der ‚Nachfolger‘ meines Vaters musste eines Tages zu einem Auftrag. Er steigt aus dem Auto, fällt um und ist tot – Herzinfarkt. Und nun stand die Firma trotz aller Mühen wieder ohne Nachfolger da.

DHB: Wie ging es dann weiter?

Reno Lange: Das war 2015. Wir haben uns dann mit meinen Eltern zusammengesetzt. Es war eine schwierige Entscheidung. Mein Bruder wollte oder konnte nicht. Und auch für meine Frau war es nicht einfach. Schließlich hat man als Angestellter regelmäßig Urlaub, geregelte Arbeitszeiten. Sie ahnte jedoch intuitiv genau, was es bedeutet einen Handwerksbetrieb zu führen. Wenn der Stahl noch heißt ist, kann man nicht um 16 Uhr den Hammer fallen lassen.

DHB: Sie hätten „nein“ sagen können?

Reno Lange: Hätte ich das wirklich? Ich weiß nicht. Da war der Reiz, eine eigene Firma zu führen. Und die Erinnerung an den Spaß, den wir damals hatten, als ich nach meiner Lehre in der Werkstatt arbeitete. Die Kreativität und Herausforderung gepaart mit wirklich uraltem Wissen, die diese Arbeit braucht, reizte mich. Die Firma hat einen exzellenten Ruf bei namhaften Kunden. Das Kaufhaus des Westens gehörte ebenso dazu wie renommierte Architekturbüros, Banken, Stadtverwaltungen. Und ein gutes Auskommen bot die Firma auch. Und dann war da auch noch die Verantwortung für die Mitarbeiter.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-map-marker“]Kunstschmiede Reno Lange
Fredersdorfer Chaussee 38E

15370 Fredersdorf Vogelsdorf[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-globe“]www.kunstschmiede-lange.de[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-phone“]

033439 6098

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