Kommunikation energieeffizienter machen | Handwerkskammer Frankfurt (Oder) Region Ostbrandenburg

Beratung Kommunikation energieeffizienter machen

Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) beherrschen zunehmend unseren beruflichen und privaten Alltag, und sie verbrauchen insgesamt immer mehr Energie und Ressourcen. Obwohl die Potenziale zur Energieeinsparung beim Alltagsgut Computer besonders groß sind, fehlen auf der CeBIT 2012 Computer, die ihren ökologisch-technischen Vorsprung durch einen Blauen Engel mit dem Zusatz „schützt das Klima“ kenntlich machen. Das …

Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) beherrschen zunehmend unseren beruflichen und privaten Alltag, und sie verbrauchen insgesamt immer mehr Energie und Ressourcen. Obwohl die Potenziale zur Energieeinsparung beim Alltagsgut Computer besonders groß sind, fehlen auf der CeBIT 2012 Computer, die ihren ökologisch-technischen Vorsprung durch einen Blauen Engel mit dem Zusatz „schützt das Klima“ kenntlich machen. Das erschwert es, energieeffiziente Desktop PCs, Notebooks und Bildschirme zu erkennen. Wenn alle darauf umsteigen, können pro Jahr zwischen fünf und sieben Terawattstunden Strom eingespart werden. Das entspricht der Stromerzeugung von etwa zwei mittelgroßen Kohlekraftwerken. So könnten Emissionen von drei bis fünf Millionen Tonnen CO2 pro Jahr vermieden werden.

Diese Zahlen sind das Ergebnis einer vom Bundesumweltministerium geförderten Arbeit des Öko-Instituts, bei der es Kriterien für das Umweltzeichen Blauer Engel mit dem Zusatz „schützt das Klima“ entwickelt hat. Mit diesem Zeichen können die Hersteller von Arbeitsplatzcomputern, Laptops oder Monitoren besonders energieeffiziente und umweltfreundliche Geräte auszeichnen lassen. Der Experte für umweltfreundliche IKT des Öko-Instituts, Siddharth Prakash, stellt mit Bedauern fest: „Noch gibt es keinen einzigen Hersteller, der sich um den Blauen Engel mit seinen aktuell geltenden Anforderungen beworben hat. Es wäre wünschenswert, dass sich die Industrie stärker für den Umwelt- und Klimaschutz stark macht und Geräte auf den Markt bringt, die energiesparend, langlebig und schadstoffarm sind.“

Energiesparen am Arbeitsplatz

Mit dem Umweltzeichen ausgezeichnete Desktop PCs verbrauchen zwischen 50 und 75 Prozent weniger Energie als marktübliche Computer. Geht man von einem Bestand von 45 Millionen Arbeitsplatzrechnern in Deutschland aus – 32 Millionen in den privaten Haushalten und 13 Millionen im Bürobereich – ergeben sich Energieeinsparungen zwischen 2,9 und 4,5 Terawattstunden (TWH) Energie, wenn die Verbraucher gezielt gekennzeichnete Geräte kaufen.
Bei den tragbaren Computern sind die Einsparpotenziale mit 60 Prozent in einer vergleichbaren Größenordnung. Pro Gerät können Verbraucherinnen und Verbraucher jährlich zwischen 20 und 30 Kilowattstunden sparen. Bei insgesamt 47 Millionen Laptops in Deutschland (19 Millionen in den privaten Haushalten und 28 Millionen im Bürobereich) können etwa 0,94 bis 1,4 TWh eingespart werden.
Effektivere Computerbildschirme brauchen rund 40 Prozent weniger Energie. Hochgerechnet auf den Gesamtbestand in Deutschland ergibt sich ein Einsparpotenzial von circa einer TWh pro Jahr.
Mit der Bedeutung des IT-Bereichs wachsen Energiebedarf und zugleich auch die Einsparmöglichkeiten; eine klare Kennzeichnung sparsamer Produkte hilft Betrieben und Privatleuten, die optimale Ausstattung zu finden.

Forschung für effizientere IKT

Auch wenn sie immer effizienter werden, brauchen moderne IKT insgesamt immer mehr Energie und Ressourcen. Einschließlich Infrastrukturen und Endgeräte hat die IKT im Jahr 2010 etwa 55 bis 60 TWh Strom verbraucht, über 10 Prozent des deutschen Gesamtstrombedarfs, Tendenz steigend. Hier setzt das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit seinem (2011 gestarteten) Programm „Energieeffiziente IKT für Mittelstand, Verwaltung und Wohnen – IT2Green“ an. Es fördert mit rund 30 Millionen Euro zehn Verbundprojekte, die systemübergreifende Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz von IKT erforschen, entwickeln und erproben. Das Technologieprogramm wird vom 6. bis zum 10. März auf der CeBIT am Messestand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie in Halle 26 (Stand G50) präsentiert.