Neue Stempel braucht das Land | Handwerkskammer Frankfurt (Oder) Region Ostbrandenburg

Zu Besuch im Handwerk Neue Stempel braucht das Land

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Flexografenhandwerk: Frank Büttner hörte auf seinen Vater – und wurde Maschinenschlosser. Doch dann sattelte er um und wurde Stempelmacher. Seitdem kämpft er gegen das angestaubte Image seines Berufs und engagiert sich als stellvertretender Vorsitzender der Bundesinnung. Jetzt feierte er sein 25-jähriges Meisterjubiläum. Von Mirko Schwanitz[/vc_column_text][vc_single_image image=“123122″ img_size=“large“ add_caption=“yes“][vc_column_text]Stempel Büttner – rot und groß prangt …

[vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_column_text]Flexografenhandwerk: Frank Büttner hörte auf seinen Vater – und wurde Maschinenschlosser. Doch dann sattelte er um und wurde Stempelmacher. Seitdem kämpft er gegen das angestaubte Image seines Berufs und engagiert sich als stellvertretender Vorsitzender der Bundesinnung. Jetzt feierte er sein 25-jähriges Meisterjubiläum. Von Mirko Schwanitz[/vc_column_text][vc_single_image image=“123122″ img_size=“large“ add_caption=“yes“][vc_column_text]Stempel Büttner – rot und groß prangt der Firmenschriftzug über dem Eingang. In Prenzlau ist das Geschäft Frank Büttners eine Institution. Die Pandemie hat auch den Flexografenmeister kalt erwischt. „Unsere vier Mitarbeiter mussten wir schweren Herzens in Kurzarbeit schicken. Im Moment halte ich mit meiner Frau und meinem Sohn die Stellung.“ Es ist still im Haus.[/vc_column_text][vc_single_image image=“123123″ img_size=“large“ add_caption=“yes“][vc_column_text]In der Stille riecht es noch immer ein bißchen wie früher. Nach Gummi und Farbe, nach Leim und Lösungsmitteln. Stempelmacher – das klingt nach längst vergangenen Zeiten, nach Amtsstube und Poststation. Man denkt an Stempelkarusselle und Färbekissen. „Klar, machen wir auch noch. Aber wir Flexografen sind längst moderne Dienstleister im grafischen Handwerk“, erklärt Frank Büttner.[/vc_column_text][vc_single_image image=“123124″ img_size=“large“ add_caption=“yes“][vc_column_text]

„Ich hatte den richtigen Riecher“

Frank Büttners Gedanken wandern in die Vergangenheit. „Vaters Rat folgend wurde ich Maschinenschlosser und Industriemeister. Aber als ich eines Tages bei Freunden eine kleine Druck-Werkstatt sah, packte es mich irgendwie.“ Doch umzusatteln war unmöglich. „Das Stempelmacher-Handwerk war eines der meistüberwachten Handwerk in der DDR. Nicht jeder sollte Stempel machen können. Weswegen es gerademal zwei Handvoll zugelassene Stempelmacher gab.“

Aber dann kam die Wende. Und Frank Büttner griff zum Telefonhörer. „Ich rief einfach bei der Bundesinnung für das Flexografenhandwerk an und sagte, dass ich mich für das Handwerk interessiere. Die waren baff: Unser erster Anruf aus dem Osten! Aber sie freuten sich. Ich durfte Betriebe besuchen, erfuhr, wie das Geschäft funktionierte. Natürlich ließ ich nicht durchblicken, dass ich null Ahnung hatte.“ Als er zurückkam, beantragte er den Gewerbeschein. Er nahm eine Hypothek auf, investierte in die ersten Maschinen. Dass er von früheren Kollegen belächelt wird, nimmt er hin. „Die hielten mich alle für ein bißchen verrückt.“ Im Juli 1990 gründete er seine Firma – zusammen mit seinem Bruder. „Er leitete unsere damalige Filiale in Berlin, im Prenzlauer Berg. Beide hatten den richtigen Riecher: Das wiedervereinte Land brauchte neue Stempel. Viele Stempel![/vc_column_text][vc_media_grid grid_id=“vc_gid:1615299398688-1f1c6f49-769b-1″ include=“123125,123126,123127″][vc_column_text]

„Der Meisterbrief? Funktioniert besser als früher!“

Ob er sich an einen Stempel ganz besonders erinnere. Er sinnt kurz nach. Na ja, es ist schon etwas besonderes wenn man Stempel für die Puhdys, ZDF Moderator Theo Koll oder Frau Dr. Merkel fertigt, damals als sie Umweltministerin wurde.“ Auch andere Umweltminister setzten danach auf Qualitätsprodukte der Firma aus Prenzlau. Früh unterschreibt Frank Büttner den ersten Arbeitsvertrag. „Im März 1991, für meine Frau.“ Sie habe damals noch beim Konsum gearbeitet, erzählt Karin Büttner. Es sei klar gewesen, dass die Genossenschaft viele entlassen würde. „Aber arbeitslos werden? Oder in eine ABM-Maßnahme gesteckt werden? Das wollte ich nicht.“ Angst vor der Zukunft? „Nee, hatten wir nicht“, blicken die beiden zurück. Natürlich gab es Probleme. Etwa, als die erste Maschine nicht rechtzeitig geliefert wurde und die junge Firma plötzlich mit Aufträgen da stand, die sie nicht erfüllen konnte. „Da half mir das Netzwerk der Bundesinnung. Kollegen in Berlin übernahmen die Produktion. Und ich erfuhr erstmals wahre Handwerkersolidarität. Die war auch notwendig, denn das Geschäft lief sofort auf Hochtouren. Und schon bald waren wir 12 Mitarbeiter.“

„Alle Ämter wurden umstrukturiert. Alle Bundesbehörden. Und dann der Clou – die Reform der Postleitzahlen. „Die Fexografenbetriebe haben in Millionenstückzahlen produziert.“ Während das Geschäft boomt, holt er seine Ausbildung nach. Im Januar 1996 macht er seinen Meisterbrief. „Das war mir wichtig. Ich wollte zeigen: Ich habe mein Handwerk gelernt. Und meine Erfahrung ist: Nachdem in unserem Handwerk der Meister nicht mehr zwingende Voraussetzung für eine Gewerbezulassung ist, hat mein Meisterbrief für viele Kunden an Bedeutung gewonnen. Er funktioniert wie ein Qualitätssiegel.“[/vc_column_text][vc_single_image image=“123128″ img_size=“large“ add_caption=“yes“][vc_column_text]

Betriebsübergabe frühzeitig geklärt

Dennoch muss er sich immer weiterbilden. Denn seine Berufswelt hat sich rasant verändert. „Als ich anfing, gab es noch nicht einmal Emails. Ich aber setzte sofort auf moderne Technik, auf Lichtsatz. Mann, damals waren die Disketten noch so groß wie Handtaschen“, lacht er. „Und bei den ersten Computerprogrammen, sah man erst am Ende, ob man alles richtiggemacht hatte.“

Es scheint so, als habe Frank Büttner alles richtiggemacht. Davon zeugen nicht nur die modernen Maschinen in der oberen Etage. Zwar machen Stempel und Gravuren noch immer einen Großteil der Auftragsvolumens aus. Aber längst gestaltet die Firma heute auch Plakate, Broschüren und Schilder. „Gerade fertigen wir Schilder für’s Geoforschungszentrum Potsdam“, sagt Frank Büttner. Längst hat er die Firma umstrukturiert und auf die neuen Herausforderungen vorbereitet. Die Firma ist schlanker geworden, hat nur noch sechs Mitarbeiter, darunter auch Frank Büttners Sohn, Guido. Der hält bereits ein Ende des Staffelstabs in der Hand. Der gelernte Fliesenleger hat sich schon vor langer Zeit entschieden, beim Vater einzusteigen und die Firma später einmal zu übernehmen. „Ich bin der Handwerkskammer sehr dankbar. Die haben die Übergabe mit exzellentem fachlichen Rat begleitet. Schon heute hält mein Sohn die Hälfte der Anteile. Alles ist geklärt und vorbereitet. Ich muss den Stab eigentlich nur noch loslassen. Aber ein paar Jahre will ich schon noch arbeiten“, zwinkert der 62-Jährige.

Von Beginn an und auch aus Dankbarkeit engagiert sich Frank Büttner selbst in der Bundesinnung des Flexografenhandwerks, die sich inzwischen mit der Bundesinnung des Siebdruckerhandwerks zur Bundesinnung Print- und Digitalmedienhandwerk zusammengeschlossen hat. Als stellvertretender Bundesinnungsobermeister will er dort dazu beitragen, das sich möglichst viele junge Menschen, für sein Handwerk interessieren. Denn immer noch gibt es sie. Die Ausbildung zum Mediengestalter mit Schwerpunkt Flexografie.[/vc_column_text][vc_single_image image=“123130″ img_size=“large“ add_caption=“yes“][/vc_column][vc_column width=“1/3″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-map-marker“]Büttner Stempel und Schilder GmbH
Neustadt 18

D-17291 Prenzlau[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-globe“]www.buettner-gmbh.de[/vc_message][vc_message icon_fontawesome=“fa fa-phone“]

03984 5132

[/vc_message][vc_column_text]Logo: Zu Besuch im Handwerk[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]