Da beschloss ich, Kapitalist zu werden | Handwerkskammer Frankfurt (Oder) Region Ostbrandenburg

Handwerker-Portraits Da beschloss ich, Kapitalist zu werden

Burkhard Dahlick / ODERGLAS & GFT / Müllrose

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Wendezeit-Gründer: 02. Januar 1990 legte der Müllroser Glasermeister Burkhard Dahlick den Grundstein für eine selbstständige Existenz. Für ihn stand fest: Ich werde Kapitalist!

 

In der Wendezeit schlug die Stunde der Unangepassten und der Querdenker. Viele von ihnen machten wahr, was der brave DDR-Bürger bis dahin nicht für möglich gehalten hätte. Einer von ihnen war der heutige Müllroser Glasermeister und Geschäftsführer der Glaserei Fassaden Technik GmbH, Burkhard Dahlick, der gleichzeitig auch Geschäftsführer und Gesellschafter der Oderglas GmbH ist.

Als junger Industriemeister leitete er im Frankfurter Halbleiterwerk die Abteilung Gasbereitstellung. Da er den Grundsatz „Arbeitszeit ist Leistungszeit“ ganz wörtlich nahm und verlangte, dass seine Mitarbeiter nur an Gewerkschaftsversammlungen außerhalb der Arbeitszeit teilnehmen sollten, bekam er als Nichtgewerkschaftsmitglied Ärger mit der Leitung des Betriebes. Schließlich kündigte er selbst und verabschiedete sich mit den Worten: „Ich werde Kapitalist!“ Er erkundigte sich bei der Handwerkskammer, in welchem Gewerk er sich anmelden könne. Freunde hatten ihm einen Schlüsseldienst schmackhaft gemacht. Doch sein Antrag wurde abgelehnt, weil es mit der Firma Grohnau in Frankfurt schon einen solchen Betrieb gab.

Halb im Scherz riet ihm ein anderer Bekannter: „Burkhard, du hast doch sowieso schon ’ne Scheibe, werde doch Glaser.“ Tatsächlich war dieses Gewerk in Frankfurt und Umgebung ein Engpass in der sozialistischen Mangelwirtschaft und eine Gewerbeanmeldung aussichtsreich. Also ging Burkhard Dahlick ab 1987 in die Glaserlehre.

Ein Jahr vor der Wende machte sich der Unbeirrbare in seiner Garage selbstständig und holte den geforderten Meisterabschluss nach Feierabend nach. Er eröffnete in Müllrose ein Ladengeschäft und Filialen in Frankfurt und Eisenhüttenstadt. Und er stellte die ersten Mitarbeiter ein, in der Hochkonjunktur beschäftigte er insgesamt 16 Glaser.

Konnte Burkhard Dahlick sein Material bis zur Wende noch von der Frankfurter Baustoffversorgung beziehen, war er nach deren Schließung gezwungen, in Westberlin einzukaufen. „Nur große Bestellmengen wurden geliefert, alles andere musste man sich selber holen. Das war umständlich“, meint der Meister zurückblickend. Inzwischen hatte der Selfmademan im Laufe von drei Jahren allein – bis auf die Elektrik – sein Haus gebaut. Und er kam auf die Idee sein eigener Lieferant zu werden. So entstanden als erste Gebäude des neuen Gewerbeparkes Müllrose, den er ins Leben rief, die Bauten von „Oderglas“. Zusammen mit einem Partner aus dem Altbundesgebiet, der das nötige Know-how mitbrachte, zog Dahlick eine moderne Produktion hochwertiger Bau- und Fassadengläser auf, von der heute Glasereien, Fensterbauer, Tischlereien und Metallbauer deutschlandweit und auch in Polen profitieren.

Gebogene Scheibenelemente für das Ramada-Hotel Berlin und Wärme-, Schall- und Sonnenschutz sowie Sicherheitsaspekte berücksichtigende Gläser aus Müllrose prägen z.B. die Neubauten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und das Hackesche Quartier in Berlin. Alarmgebende Gläser wurden für den Landtag in Potsdam geliefert. Das Bundesministerium für Umwelt wurde mit bis zu 1 Tonne schwerem großformatigen Sicherheitsglas ausgerüstet.

Der über 60-jährige Glasermeister hat sein Ziel erreicht. An seiner beruflichen Weichenstellung bereut er nur eines: „Die Entscheidung hätte 20 Jahre eher fallen müssen.“ Er könne sich nichts anderes vorstellen als die Selbstständigkeit. „Allerdings schwimmt man nicht nur in der Schokoladensoße. Arbeitstage von zehn bis vierzehn Stunden und Arbeit am Wochenende sind nichts Seltenes.“ Und nicht nur einmal drohte seinem Unternehmen die Insolvenz, weil Zahlungen von Kunden ausblieben. Solche existentiellen Situationen belasten nicht nur ihn, sondern die ganze Familie. Zum Ausgleich gönnt sich der erfolgreiche Unternehmer, der sein Wissen und seine Erfahrungen auch als Stadtverordneter der CDU-Fraktion einbringt, einen Wagen der gehobenen Klasse und jedes Jahr einen Urlaub in dem Land, das für ihn zu seiner zweiten Heimat geworden ist: Brasilien.

Mehr zur Firma lesen Sie auch im Internet unter: www.glaserei-gft.de und www.oderglas.de[/vc_column_text][vcfastgallery_mosaic fgm_height=“500″ fg_secondary_color=“#ffffff“ pp_time=“5000″ images=“67244,67245,67246″][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_column_text]ODERGLAS GmbH

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