„Tolle Entwicklung, Herr Said!“ | Handwerkskammer Frankfurt (Oder) Region Ostbrandenburg

Allgemein „Tolle Entwicklung, Herr Said!“

[vc_row][vc_column width=“3/4″][vc_column_text]Ein Betonbauer will nicht gegen die Mafia kämpfen, ein junger Klimatechniker nicht in der syrischen Armee. Dann kämpften beide in Deutschland – um ihre Berufsanerkennung. Die Expertin des Netzwerks für Qualifikationsanalyse, Natallia Malinouskaya-Franke, stand ihnen zur Seite. Mit Erfolg![/vc_column_text][vc_single_image image=“102661″ img_size=“medium“][vc_column_text]Shkoder. Albanien. Agim Alijas neunjährige Tochter kommt verstört nach Hause. Gerade hatten Kriminelle vor …

[vc_row][vc_column width=“3/4″][vc_column_text]Ein Betonbauer will nicht gegen die Mafia kämpfen, ein junger Klimatechniker nicht in der syrischen Armee. Dann kämpften beide in Deutschland – um ihre Berufsanerkennung. Die Expertin des Netzwerks für Qualifikationsanalyse, Natallia Malinouskaya-Franke, stand ihnen zur Seite. Mit Erfolg![/vc_column_text][vc_single_image image=“102661″ img_size=“medium“][vc_column_text]Shkoder. Albanien. Agim Alijas neunjährige Tochter kommt verstört nach Hause. Gerade hatten Kriminelle vor ihr einen Menschen hingerichtet. Auf offener Straße. Am helllichten Tag. Mit Maschinenpistolen. „Die Kleine war traumatisiert“, erinnert sich Agim Alija. Fast noch schlimmer aber war die Angst: was würde die albanische Mafia mit der kleinen Augenzeugin machen? „Von einem Tag auf den anderen waren wir nicht mehr sicher. Als sich der Zustand meiner Tochter verschlechterte, packten meine Frau und ich die Koffer.“ Weg hier, nur weg!

2014 landen sie in Deutschland. In Beeskow findet er Arbeit in seinem Beruf als Betonbauer. „Die Kinder gehen in die Schule, der Tochter geht es besser“, lächelt Herr Alija in der Handwerkskammer in Frankfurt (Oder). 2019 traf er hier Natallia Malinouskaya-Franke vom Netzwerk für Qualifikationsanalyse zum ersten Mal. Und wollte wissen: „Kann ich meine albanische Ausbildung anerkennen lassen?“ Seine Hoffnung: „Vielleicht werde ich dann bezahlt wie meine deutschen Kollegen.“ Nun ist die Expertin gefragt.[/vc_column_text][vc_column_text]Gleicher Lohn für gleiche Arbeit? Fehlanzeige…

Sie muss herausfinden, ob die albanische Berufsausbildung mit der der Betonbauerausbildung in Deutschland vergleichbar ist. Die Antwort aus Tirana ist entmutigend. Unterlagen zu Agim Alijas Berufsgang existieren nicht mehr. Doch Natallia Malinouskaya-Franke hat noch ein As im Ärmel. „Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung kann das ‚Netzwerk für Qualifikationsanalyse‘ in solchen Fällen die Kenntnisse des Antragstellers maßgeschneidert testen lassen. Am Ende steht der erträumte ‚Gleichstellungsbescheid‘. Wer den hat, erhält seine Berufsanerkennung.“[/vc_column_text][vc_single_image image=“102663″ img_size=“medium“][vc_column_text]Im Kompetenzzentrum für nachhaltiges Bauen in Cottbus bekam Agim Alija eine komplizierte Aufgabe. Und beeindruckte die Prüfer. Fünf Jahre nach seiner Ankunft in Deutschland präsentierte er seinem Chef stolz die „Gleichwertigkeitsurkunde“. Und? „Er hat sich bedankt“, sagt Agim Alija diplomatisch.  Zur Einsicht gelangt, ihm gleichen Lohn für gleiche Arbeit zu zahlen, ist sein Arbeitgeber bis heute allerdings nicht.

Hassan Saids Weg nach Deutschland war beschwerlicher. „Bei uns in Syrien ist es so: Bist du mit der Ausbildung fertig, musst du zur Armee. Musst du zur Armee, musst du in den Krieg. Deshalb bin ich geflohen.“ Mit Hilfe eines korrupten Offiziers schafft Hassan es in die Türkei. Und von dort mit der 13 Meter langen Luxusyacht eines am Menschenschmuggel verdienenden türkischen Geschäftsmannes bis an die Küste vor Sizilien. „40 Menschen im Rumpf. Kaum Luft zum Atmen“, erinnert sich Hassan an die Überfahrt. Vor Syracus werden sie einfach ins Wasser gestoßen. „Zum Glück ist niemand ertrunken.“ Als er in Deutschland ankommt, hat die Familie 10 000 Euro Schulden.[/vc_column_text][vc_column_text]„Die Prüfer staunten nicht schlecht“

Hassan arbeitet: Auf dem Bau. Als Hilfsarbeiter. In Restaurants. Manchmal bekommt er 50 Euro am Tag. Manchmal gar nichts. „In Syrien habe ich eine Berufsschule für Klimatechniker absolviert. Das Arbeitsamt schickte mich deshalb eines Tages nach Erkner zur Berliner Wartungs- und Kundendienst GmbH.“ Die stellte den jungen Mann sofort ein. „Es dauerte einige Zeit bis er begriff, dass es Ablaufpläne gibt und DIN-Normen“, erinnert sich Geschäftsführer Heinrich Meyer. Auch Hassan Said stand eines Tages mit der Frage nach seiner Berufsanerkennung vor Expertin Natallia Malinouskaya-Franke. Die beantragt auch für ihn einen Test – an der Schule für Klimatechnik im sächsischen Reichenbach. „Herr Said meisterte alle Aufgaben mit Bravour“, erzählt Natallia Malinouskaya-Franke. Und sein Chef, Heinrich Meyer, bescheinigt: „Hassan hat eine tolle Entwicklung genommen.[/vc_column_text][vc_single_image image=“102664″ img_size=“medium“][vc_column_text]Jetzt will er sogar seinen Meister machen. Er hat schon gefragt, ob wir ihm das bezahlen. Klar, hab ich gesagt, wenn er sich verpflichtet nach der Meisterschule mindestens vier Jahre bei uns zu bleiben.“ Hassan Said überlegt noch. Denn: Am liebsten würde er sich selbstständig machen. Die Schulden seiner Familie übrigens, hat er längst zurückgezahlt.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/4″][cq_vc_employee name=“schwanitz“][cq_vc_employee name=“Malinouskaya-Franke“][vc_column_text]Logo_Zu_Besuch_im_Handwerk_onlineanwendungen[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]