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Der Verursacher eines Produktmangels soll für diesen auch einstehen müssen – das ist die zentrale Forderung des Handwerks bei der anstehenden Überarbeitung des Mängelgewährleistungsrechts hinsichtlich der Ein- und Ausbaukosten. Stein des Anstoßes: Nach gegenwärtiger Rechtslage bekommt ein Handwerker die Kosten für den Ausbau des mangelhaften und den Einbau eines neuen Produktes nicht erstattet. Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks: „Der Verbraucher muss ein mangelhaftes Produkt ersetzt bekommen. Doch die Verlagerung der Haftungsverantwortung des Herstellers auf den Handwerker benachteiligt diesen völlig unangemessen.“

In der Veranstaltung „Wer trägt die Kosten mangelhafter Baumaterialien?“ am 24. Februar 2015 beklagt das Handwerk: In der Praxis sind der Zeitaufwand und die daraus resultierenden Arbeitskosten oftmals viel höher als der Wert des Produktes. Das geht bisher zu Lasten der Handwerksbetriebe. Die Große Koalition hat den dringenden Handlungsbedarf erkannt und eine entsprechende Vereinbarung zur Reform des Mängelgewährleistungsrechts im Koalitionsvertrag verankert.

Schwannecke: „Wir begrüßen es ausdrücklich, dass das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) eine wissenschaftliche Expertengruppe beauftragt hat, Lösungswege zu eruieren. Die Ergebnisse der Fachtagung müssen zügig in eine Korrektur des Gesetzeswortlauts münden.“

 

Den Bundesländern fehlt die Bereitschaft, in Energiewende und Klimaschutz zu investieren, kritisiert ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke in einem Interview mit den Ruhrnachrichten am 27. Februar. Er plädiert für Investitionsanreize für mehr Energieeffizienz, ohne den bestehenden Bonus auf Handwerkerleistungen dagegen aufzurechnen.
Das Handwerk habe zehntausende Fachleute mit dem notwendigen Fachwissen ausgebildet. Verliert dieses Marktsegment an Attraktivität, wird der Nachwuchs seine Zeit und sein Geld in lohnendere Spezialisierungen investieren.
Das Vorhaben war ursprünglich fester Bestandteil des Programms der Bundesregierung. Nach wie vor zählt die Gebäudesanierung zu einer der wichtigsten unerschlossenen Quellen für Energieeinsparungen.
Das vollständige Interview finden Sie hier 

 

In Eberswalde und Umgebung werden die leckersten Torten gesucht. Hobbybäcker sind aufgerufen mitzubacken! Die Tortenkreationen werden am kommenden Sonnabend, den 14. März von 10.00 bis 17.00 Uhr beim Genusshandwerker Markt im Paul-Wunderlich- Haus einer Jury und den Besuchern präsentiert.

Die Privatbäckerei Wiese lädt zusammen mit regionalen Akteuren verschiedener Branchen wiederum zu einer Hausmesse ein. In den vergangenen fünf Jahren war es  vor allem Leistungsschau rund um das Thema Hochzeit. Wichtig war jedoch immer, interessierte Besucher vor Ort zu beraten und auf die regionalen Angebote und Möglichkeiten aufmerksam zu machen.

In diesem Jahr wird die Hausmesse also zum Genusshandwerker Markt
mit neuen Akteuren, die ihre Leistungen und Produkte präsentieren. Alles dreht sich um die Herstellung und Herkunft von Lebensmitteln. Jeder Besucher kann sich vor Ort bei authentischen Erzeugern, die mit Herzblut ihre Produkte herstellen und/oder vertreiben, informieren, beraten und vielleicht auch am Ende zum Kauf verleiten lassen.

Übrigens werden die besten drei Torten prämiert. Außerdem wird die Gewinnertorte zeitweilig ins Sortiment vom Kaffeehaus Gustav aufgenommen und so einem breiten Genießerpublikum zugänglich gemacht.
 

20 polnische Lehrlinge aus der technischen Berufsschule in Sandomierz bilden sich derzeit bis zum 21. März im Bildungszentrum der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg in Hennickendorf, speziell im Bereich Kraftfahrzeugtechnik, weiter.
Die Jugendlichen – übrigens 19 Jungen und ein Mädchen – sind zwischen 17 und 19 Jahren alt.

„Sie lernen in den zwei Wochen die Elektrik in Fahrzeugen mit entsprechenden Messungen und verschiedene Motoren (Motormanagement) kennen. Es geht vor allem um praktische Übungen, da die Ausbildung in Polen überwiegend in der Berufsschule und im Theorieunterricht stattfindet“, erläutert Madlen Mosig, Projektmanagerin bei der Handwerkskammer. Wichtigstes Ziel des  Erasmus-Projektes sei die Verbesserung der beruflichen Kompetenzen  der Jugendlichen. Sie sammeln neue Erfahrungen und können damit ihre eigene berufliche Perspektive durch zusätzliche  Referenzen, sowie sprachliche und kulturelle Kompetenzen erweitern.

Am Ende des zweiwöchigen Seminars bekommt jeder Teilnehmer ein Zertifikat und einen Europass. Da die meisten der jungen Polen zum ersten Mal in Deutschland sind, geht es am Wochenende nach Berlin, Alexanderplatz, Brandenburger Tor, Checkpoint Charly, Madame Tussauds besichtigen und vielleicht ins Tropical Island nach Brandt.

Das Projekt wird durch das Programm für Bildung, Jugend und Sport   „Erasmus+“ der Europäischen Union gefördert.

Um ihr Wissen im Bereich regenerativer Energien und der Energieeffizienz zu erweitern, informieren sich derzeit zehn polnische Fachkräfte im Bildungszentrum der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg über neueste technische
Entwicklungen im Elektrotechnikerhandwerk.
„Im Rahmen eines Projektes, welches in Zusammenarbeit zwischen dem Berufsförderungswerk des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburg sowie den Handwerkskammern Zielona Gora und Frankfurt (Oder) gemeinsam organisiert und durchgeführt wird, bilden sich die polnischen Handwerker drei Tage bei uns weiter“, berichtet Sven Kaczkowski, Leiter des Bildungszentrums der Frankfurter Handwerkskammer.
Durch Vorträge und praktische Übungen eignen sich die Teilnehmer aktuelles Wissen zum Thema „Regenerative Energien“ an. Das beinhaltet zum Beispiel die Windenergie, Photovoltaik, aber auch die moderne Steuerung der Haustechnik.

Bereits in der nächsten Woche werden sich weitere polnische Fachleute im Bildungszentrum der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) am Standort Hennickendorf im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk weiterbilden. Im Focus stehen unter anderem moderne Heizungsanlagen, Wärmepumpen, Blockheizkraftwerke und Solarthermie.

Der Oderlandpokal 2015 ist Geschichte. Die neue und alte Pokalsiegerin heißt Jessica Wagner, ist aus Bad Freienwalde und lernt den Beruf der Friseurin im zweiten Lehrjahr.

34 Friseurlehrlinge, aber auch Gesellen im Friseurhandwerk zeigten bei der 22. Leistungsschau des Friseurhandwerks ihr Können und was die moderne Dame oder der modebewusste Herr in dieser Saison so “trägt“. Viele trendige und flotte Frisuren und originell geschminkte Modelle gab es zu bestaunen und wie diese mit viel Geschick und Geduld sowie mit Kamm, Fön und Schminke aufs Modell gezaubert werden. Mit dabei waren auch in diesem Jahr 16 Teilnehmerinnen aus Polen. Einige von ihnen  kamen  aus der Berufsschule in Gorzow, wo derzeit 100 Friseure ausgebildet werden. In ganz Ostbrandenburg gibt es nur über 90 Auszubildende im Friseurberuf, etwa ein Fünftel war beim diesjährigen Oderlandpokal dabei.

Im Teamwettbewerb zeigten die Starter viel Kreativität beim Thema „Märchenwelten“. Die Schneekönigin, Cinderella und die Schöne und das Biest wurden „erschaffen“ und überzeugten die Jury.

Der Wettbewerb fand als gemeinschaftliche Aktion der Friseurinnungen Barnim, Oderland und Uckermark statt und wurde durch die Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg unterstützt.

Mehr zum Oderlandpokal 2015 finden Sie hier.

 

Die „Erste Verordnung zur Änderung der Verordnung über die Berufsausbildung zum Mechaniker für Land- & Baumaschinentechnik“, wurde am 26.Juni 2014 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Damit ist die Teilnovellierung abgeschlossen.

2012 wurde die Novellierung von unseren Ausbildungs- und Prüfungspraktikern der Branche angeregt, die sich insbesondere machbare, an der Prüfungspraxis ausgerichtete, Prüfungen wünschten. Außerdem ging es um einen, der technologischen Branchenentwicklung synonymen und marketingtechnisch neu verwertbaren Berufsnamen. Diese Teilnovellierung wurde in vergleichsweise kurzer Zeit umgesetzt.
Dennoch war es kein einfacher Abstimmungsprozess, an dessen Ende unter Einbindung des Zentralverbandes des Deutschen Handwerk (ZDH) und des Bundesinstituts für berufliche Bildung (BiBB) Arbeitnehmer- und geberinteressen auf einen Nenner gekommen sind. Dafür allen ehren- und hauptamtlichen Verbands- und Innungsvertretern ein branchenweites Dankeschön.

Im Ergebnis ist heute festzuhalten:

Die Verordnung ist seit 1. August 2014 in Kraft und betrifft alle bestehenden und künftigen Ausbildungsverhältnisse, sodass fortan Prüflingen der Gesellenbrief als „Land- und Baumaschinenmechatroniker/-in“ auszustellen ist, denn bereits die Gesellenprüfungen im Winter 2014/2015 mussten nach der neuen Verordnung laufen. In Berlin und Brandenburg erhielten zur feierlichen Gesellenfreisprechung am 27. Februar 2015 die ersten 35 jungen Gesellen den Gesellenbrief mit der neuen Berufsbezeichnung Land- und Baumaschinenmechatroniker/-in.

Der Prüfungsteil Arbeitsauftrag als Teil 1 der Gesellenprüfung wurde durch die Neuordnung nicht verändert und geht auch zukünftig mit 30 Prozent in das Gesamtergebnis ein.

Im Prüfungsbereich Kundenauftrag als Teil 2 der Gesellenprüfung wurde neu erarbeitet. Hier soll der Prüfling ein Prüfprodukt und zwei gleichwertige Arbeitsaufgaben, die Kundenaufträgen entsprechen, bearbeiten und mittels praxisbezogener Unterlagen dokumentieren sowie über die Arbeitsaufgaben ein situatives Fachgespräch führen.
Hinzu kommen unverändert die Prüfungsbereiche Arbeitsplanung, Funktionsanalyse und Wirtschafts- und Sozialkunde. Teil 2 geht mit 70 Prozent in das Gesamtergebnis der Gesellenprüfung ein.
Analog zur technischen Branchenentwicklung wird wachsende Bedeutung der Mechatronik in den Prüfungsinhalten berücksichtigt. Die Qualität der Gesellenprüfung bleibt auf unverändert praxisnahem, hohem Niveau, obwohl der gesamte Prüfungsaufwand effektiver gestaltet werden konnte.
Dipl.-Ing. Dietmar Lange
Geschäftsführer Landesverband

 

Azubi-Studie: Auszubildende, die den Weg ins Handwerk gefunden haben, sind mit ihrer Arbeit so zufrieden, dass sie auch nach der Lehre im erlernten Beruf bleiben wollen. Das erklärten 76 Prozent von 451 befragten jungen Männern und Frauen, die an der neuesten Studie „Azubi im Handwerk 2.0“ teilgenommen haben. Die Studie wurde von Würth, Weltmarktführer im Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial, initiiert, und wird als Zweiteiler in der Ausgabe von ‚handwerk magazin‘ erstmalig und ausführlich vorgestellt.

Die größte wissenschaftliche Studie dieser Art in Deutschland setzt mit den Azubis ganz bewusst die künftigen Mitarbeiter in den Fokus und soll zeigen, welche Anforderungen die Azubis an ihren Beruf stellen und welche Erwartungen sie an das Handwerk und ihre Arbeitgeber haben.

So sind den Handwerks-Azubis bei der Wahl ihres Arbeitsplatzes und Berufes die so genannten „weichen“ Faktoren, wie das Verhältnis zu Kollegen, Wertschätzung, Anerkennung der Arbeit und ein gutes Verhältnis zum Chef, viel wichtiger als das Gehalt oder die Größe des Unternehmens. Und diese Eigenschaften finden die jungen Leute im Handwerk.

Für Dirk Hass, Leiter des Künzelsauer Instituts für Marketing an der Hochschule Heilbronn (KIM), das die Studie im Auftrag von Würth erstellte, ist das ein Beweis, dass „große Unternehmen bei den Jobeinsteigern nicht so viele Vorteile haben wie angenommen“. Die Firmenchefs im Handwerk könnten durchaus attraktive Lehrstellen bieten, sie müssten nur auf die richtigen Werte setzen.

Die Studie analysiert auch das Mediennutzungsverhalten des Handwerker- Nachwuchses. Für die Information im Internet sind Suchmaschinen, Nachrichtenportale und Unternehmens-Homepages von überragender Bedeutung für die junge Zielgruppe. Wer also als Unternehmen beim Nachwuchs Eindruck machen will, muss über einen guten Internetauftritt verfügen.

Für Forscher Dirk Hass steht fest: „Die digitalen Veränderungen im Handwerk werden von den heutigen Azubis getragen.“ Deshalb sollten die Firmenchefs in ihren Betrieben die nötigen technischen und organisatorischen Voraussetzungen dafür schaffen.

Kontakt: Reinhold Mulatz Tel.: 089 89 82 61-12
Mail: reinhold.mulatz@handwerk-magazin.de

 

Neuenhagener Betrieb arbeitet nun auch international

Wenn die Armbanduhr nicht mehr funktioniert, dann geht man zum Uhrmacher, was macht man aber, wenn die Turmuhr, die ja um ein vielfaches größer ist, einen Defekt hat? In der Werkstatt von Horst Bittner werden Uhren, die über die normale Wand- oder Armbanduhr hinausgehen repariert. Auch Kirchenglocken, Läutemaschinen und alles, was mit ihnen in Verbindung steht, werden hier gefertigt, repariert und gewartet.

Die Kunden kommen aus ganz Deutschland und seit neuestem auch aus der Volksrepublik China. Glocken und Turmuhren haben es ihm angetan. Horst Bittner hat einiges in seiner Neuenhagener Werkstatt zusammengetragen. Mit den alten Uhrwerken kennt sich der Mechanikermeister bestens aus. Hier kann man noch direkt verfolgen, wie die Zeit angezeigt wird. Die meisten Uhren hier hat er aufwendig wiederhergestellt. Jede Uhr lässt sich reparieren, sagt er, auch diese hier. In seinem Meisterbetrieb kümmern er und seine Mitarbeiter um historische Turmuhren und erwecken sie wieder zum Leben.
Bis nach China hat sich ihr Ruf herumgesprochen. In Qingdao, einer ehemaligen deutschen Kolonie, soll er die Überreste einer mechanischen Turmuhr reparieren. Fast jeder Kirchturm hatte früher so eine Uhr. Mittlerweile wurden die meisten alten Werke ausgetauscht, gegen moderne Funkuhren. Einiges was von den Türmen runter geholt wurde, versucht Horst Bittner in seiner kleinen Sammlung zu bewahren. So will er die alte Technik vor dem Vergessen retten.

 

 

Der Frauenanteil im Handwerk steigt: bei Meisterprüfungen, Gründungen und in der Geschäftsführung. Wie Frauen das Handwerk verändern, zeigt ‚handwerk magazin‘ in seiner aktuellen Titelgeschichte in der April-Ausgabe.

Immer mehr Frauen haben Freude daran, in einem Unternehmen Verantwortung zu übernehmen. Das belegen aktuelle Zahlen und Studien. 22 Prozent Frauen führen im Handwerk als Inhaberin bereits einen Betrieb. Und deutlich mehr Frauen als noch vor zehn Jahren absolvieren ihre Meisterprüfung. Ein Blick in die Statistik der Meisterprüfungen zeigt, dass die im Handwerk tätigen Frauen inzwischen fachlich aufgeholt haben: Betrug der Frauenanteil 1992 noch magere elf Prozent, geht inzwischen knapp jeder fünfte Meisterbrief an eine Frau. 2013 waren es bereits 18,3 Prozent (siehe dazu auch die Infografik).

Durch Nachwuchs- und Fachkräftemangel steigt der Druck auf das Handwerk, auf das Potenzial von gut ausgebildeten Frauen zurückzugreifen. Auf den weiblichen Nachwuchs wird das Handwerk in den nächsten Jahren zwingend angewiesen sein. Gründerinnen und Nachfolgerinnen werden ihre eigenen Vorstellungen von Führungsstil, Unternehmenskultur und Organisation in die Betriebe einbringen. Wie die Recherchen von ‚handwerk magazin‘ zeigten, legen Frauen ihre Schwerpunkte in der Betriebsführung vor allem auf offene Kommunikation, mehr Work-Life-Balance, ein größeres Netzwerk von externen Experten und auf ein behutsames Wachstum, das die Mitarbeiter stärker einbindet.

Gerade in den männerdominierten Gewerken stehen Frauen aber vor der Herausforderung, sich gegen althergebrachte Strukturen durchzusetzen. Das geht nur mit dem entsprechenden Selbstbewusstsein. Wie entscheidend das Selbstbewusstsein für den Schritt in die Selbständigkeit ist, zeigt zudem der aktuelle Gründungsmonitor der KfW-Mittelstandsbank. So gab es 2013 mit einem Frauenanteil von 43 Prozent so viele weibliche Gründerinnen wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik.