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Zu dem  vom Bundeskabinett verabschiedeten Entwurf für ein Gesetz über alternative Streitbeilegung in Verbrauchersachen erklärt Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH):

„Die Bundesregierung vergibt mit ihrem Gesetzesentwurf die Chance, außergerichtliche Streitbeilegung in Deutschland zu fördern. Diese kann nur zum Erfolg führen, wenn sie für Unternehmer und Verbraucher gleichermaßen Vorteile bringt. Der Gesetzentwurf verwehrt Unternehmern jedoch Verfahrensrechte, belastet sie mit unverhältnismäßig hohen Gebühren und macht die außergerichtliche Konfliktlösung damit unattraktiv. Die vorgesehenen Regelungen werden in der Praxis scheitern.

Mit der geplanten Einführung eines flächendeckenden Netzes an Streitschlichtungsstellen geht die Bundesregierung zudem weit über die europarechtlichen Vorgaben hinaus und schafft uneinheitliche, ineffiziente und kostenintensive Strukturen. Es kann nicht sein, dass die Verantwortung zur Einrichtung und die Kosten der Verbraucherschlichtung der Wirtschaft aufgebürdet werden. Die Handwerkskammern haben den gesetzlichen Auftrag, die Interessen ihrer Mitglieder zu vertreten. Eine Verpflichtung, außergerichtliche Streitbeseitigungsstellen einzurichten, die in erster Linie dem Verbraucherschutz dienen, würde gegen dieses Mandat verstoßen.“

Viele Schulabgänger sind noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.
Gleichzeitig sind in Frankfurt (Oder) und in den Landkreisen Märkisch-Oderland, Oder-Spree, Barnim und der Uckermark noch viele Ausbildungsplätze unbesetzt.

Die Wirtschaftskammern Ostbrandenburg und die Arbeitsagentur Eberswalde laden deshalb am 16. und am 18. Juni zu Last – Minute-Lehrstellenbörsen in das Paul-Wunderlich-Haus in Eberswalde und die Handwerkskammer Frankfurt (Oder) ein.

Von 9 bis 13 Uhr sind Jugendliche aus den Landkreisen Barnim und der Uckermark, die noch keinen Ausbildungsvertrag unterschrieben haben, eingeladen, sich bei den
Berufsberatern der Arbeitsagentur und den Beratern der Kammern individuell zu informieren. Sie können konkrete Vermittlungsvorschläge mitnehmen, direkt mit Arbeitgebern sprechen und sich vor Ort bewerben. Und selbstverständlich wird auch zu Unterstützungsmöglichkeiten beraten, wenn die Zensuren nicht so gut aussehen sollten“, macht Dr. Dagmar Brendel, Leiterin der Arbeitsagentur Eberswalde, allen noch suchenden Jugendlichen Mut. Derzeit bemühen sich im Agenturbezirk Eberswalde noch rund 1000 Bewerber um einen betrieblichen Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stehen 685 unbesetzte Ausbildungsstellen in Barnim und der Uckermark.

Zwei Tage später, am 18. Juni von 9.00 bis 13.00 Uhr,  laden die Wirtschaftskammern Ostbrandenburg und die Arbeitsagentur Frankfurt  (Oder) zur Last-Minute-Lehrstellenbörse in der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg, Spiekerstraße 11 ein. Das Lehrstellenangebot reicht von A bis Z, darunter Elektroniker für Betriebstechnik, Industriemechaniker, Eisenbahner im Betriebsdienst, Baustoffprüfer, Hochbaufacharbeiter Mauerar-beiten, Kaufmann im Groß- und Außenhandel, Kaufmann für Versicherungen, sowie Kaufmann für Büromanagement und Kaufmann für Dialogmarketing.
Angemeldet zur Last-Minute-Lehrstellenbörse in Frankfurt (Oder) haben sich unter anderem Hoffmeier Industrieanlagen GmbH & Co. KG, NCC Deutschland GmbH, SEDO Chemicals Neoprene GmbH,  Debeka Versicherungen, Bredow Elektroinstallation, Dachdeckermeister René Haase, Fels-Werke Rüdersdorf, City Park Hotel Frankfurt (Oder) sowie Arcelor Mittal Eisenhüttenstadt GmbH.

Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Frankfurt (Oder)

Michael Thieme, 0335 5619 108, michael.thieme@hwk-ff.de

Informationen zur Last-Minute-Lehrstellenbörse in Eberswalde
unter Tel. 03334/374666.

 

Jugendwerbekampagne des Handwerks auf den Schulbuslinien in Ostbrandenburg

Sehr geehrtes Kammermitglied,

gemeinsam mit Ihnen möchten elf Schulbuslinien in Ostbrandenburg, die Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg und die Verkehrsmedien Nord Ost die Imagekampagne des Handwerks (siehewww.handwerk.de für die Jugend auf die Fahrzeuge bringen und so für die unmittelbare, zielgruppengenaue Lehrlingswerbung nutzen.

Arbeitsslogan: Steig ein! Fahr ab aufs Handwerk.

Wir planen diese Form der Ansprache an den Kunden „Schüler“ für die kommenden vier Jahre vom  August/September 2015 bis zum Ende 2019.

Entsprechend Ihres Firmensitzes können Sie die Linien von und nach Eberswalde, Bernau, Bad Freienwalde, Angermünde, Schwedt, Prenzlau, Strausberg, Seelow, Fürstenwalde, Frankfurt, Eisenhüttenstadt und Umgebung belegen.
Es gibt eine Vielzahl von Touren, auf denen die Busse im Laufe eines Jahres in unserer Region unterwegs sind.

Bitte beteiligen Sie sich mit Ihrer Reklame an der gemeinsamen und sehr preiswerten Aktion und Werbung.

Herr Ralf Thiele und Frau Kathleen Bahlke sprechen Sie auf unsere Empfehlung hin an.

Bei Interesse können Sie sich natürlich auch selbst an die Verkehrsmedien wenden:

Verkehrsmedien VM NO
Brüssower Allee 91
17291 Prenzlau
Telefon: Frau Bahlke – 03984 7590170
e-mail: k.bahlke@vm-no.de<mailto:k.bahlke@vm-no.de>

Wer zuerst kommt, den bestraft keiner … (auch nicht das Leben.)

In diesem Sinne … herzliche Grüße

Michael Thieme
Pressesprecher
Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg

Sehr geehrte Mitglieder,
hiermit lade ich Sie gemäß § 7 der Satzung des Versorgungswerkes zur turnusmäßigen Mitgliederversammlung ein.
Diese findet am Mittwoch, den 17. Juni 2015 um 14:00 Uhr im Hotel Schloss Neuhardenberg, Reventlow-Zimmer, Schinkelplatz in 15320 Neuhardenberg statt.

Tagesordnung:

1.    Eröffnung und Begrüßung
2.    Geschäftsbericht zur Vereinstätigkeit im Geschäftsjahr 2014
3.    Bericht der Rechnungsprüferin für das Jahr 2014
4.    Beschluss zur Entlastung des Vorstandes und der Geschäftsführung für
das Haushaltsjahr 2014
5.    Beschlussfassung des Haushaltsplanes 2015
6.    Verschiedenes

Frank Ecker
Geschäftsführer

Sie sind Gründungsmitglieder und Aktivisten der ersten Stunde, haben sich mit Herzblut und Engagement für ihre Innung eingesetzt: Heizungsbauermeister Gerhard Trefz war von 1990 bis 1996 stellvertretender Obermeister und bis zu seinem Ruhestand im Rechnungsprüfungsausschuss der Innung tätig. Klempnermeister Olaf Stirnat, Obermeister der Innung von 1999 bis 2005, hat den Gesellenprüfungsausschuss „Gas und Wasserinstallateur“ mit aufgebaut und ist heute noch als Meisterbeisitzer im Gesellenprüfungsausschuss tätig. Stirnat ist heute Ehrenobermeister der Innung und nimmt genau wie Trefz rege am Innungsleben teil.

„Die Innung Sanitär-, Heizung und Klimatechnik Ober- und Niederbarnim wurde am 23. März 1990 gegründet, als eine der ersten in unserem Kammerbezirk“, informierte Gabriele Kosciotkowski, langjährige Geschäftsführerin der Innung. Das sei Grund genug für die heute ca. 45 Mitglieder gewesen, Ende Mai ein buntes Fest zu feiern und auf erfolgreiche und manchmal schwierige Zeiten zurückzublicken. Auch einmal Dank zu sagen für die Treue der Mitgliedsbetriebe, die Unterstützung der Fördermitglieder und Partner der Innung.
Im Schützenhaus Wandlitz wurde mit vielen Gästen und Freunden des Handwerks bei Kaffee und selbstgebackenem Blechkuchen, Wildschwein mit hausgemachtem Kartoffelsalat und dem einen oder anderem Gläschen in Erinnerungen geschwelgt. Diese konnten auch durch eine Dia-Show mit Fotos aus zahlreichen Innungsveranstaltungen noch einmal nachempfunden werden. Innungsobermeister Burkhard Marwitz hatte einige Episoden aus der  Innungsgeschichte parat. 1990 im Jahr des Aufbruchs hatten sich viele Handwerksmeister ihren großen Traum von der Selbstständigkeit erfüllt.

Um das Ansehen des Berufsstandes zu stärken, die gemeinsamen geschäftlichen Interessen und den Gemeingeist zu fördern, wurden die Handwerksinnungen wiederbelebt. „Und das war gut …..“ sagt Marwitz. Vom Vorstand und jedem einzelnen Innungsmitglied war und ist ein hohes Engagement gefordert um der Innung Bedeutung und Stärke zu geben.
„Es ging darum Traditionen wiederzubeleben. Innungen sind noch heute Quellen der fachlichen Weiterbildung und des Dazulernens, sorgen für den Zusammenhalt unter den Mitgliedern“, ist sich Handwerkskammerpräsident Wolf-Harald Krüger sicher. Auch bei der Förderung, Regelung und Überwachung der Berufsausbildung übernimmt die Innung Verantwortung und nimmt die Prüfungen ab. Er wünsche sich manchmal noch mehr ehrenamtliches Engagement seiner Handwerkskollegen.Auch deshalb sei die jahrelange engagierte Arbeit von  Männern wie Gerhard Trefz und Olaf Stirnat nicht hochgenug einzuschätzen, so der Präsident.

Er zeichnete die beiden Gründungsmitglieder der Innung mit einer Ehrenurkunde der Handwerkskammer aus.

Über Fachkräftemangel klagen viele Unternehmer. Nicht wenige begegnen dem „Übel“ direkt und gehen unmittelbar auf Lehrer und Schüler zu. Sie veranstalten Tage der Berufsorientierung, stellen in Schulen Ausbildungsberufe vor, bieten in ihren Betrieben Schülerpraktika und Ferienjobs. Dieses Engagement zeichnen die Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg, die Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg und das Netzwerk Zukunft aus. Ebenfalls ausgezeichnet werden zwölf Schulen aus Ostbrandenburg mit hervorragender Berufs- und Studienorientierung.

Auf einer Auszeichnungsveranstaltung am Mittwoch, dem 3. Juni 2015, im Kleist Forum Frankfurt (Oder) wurden drei Handwerksfirmen als „Unternehmen mit ausgezeichneter Berufsorientierung“ geehrt.

Auf Vorschlag der Oderbruch-Oberschule Neutrebbin: die Friseurmeister Peter und Daniel Schwefel aus Wriezen.

Auf Vorschlag der Oberschule Erkner: die Firma Heizung und Sanitär Woltersdorf e.G.

Auf Vorschlag der Lessingschule Frankfurt (Oder): der Elektromeisterbetrieb Burghard Steckel aus Frankfurt.

„Wer auf der Suche nach Lehrlingen im Handwerk neue Wege geht, wird auch erfolgreich fündig. Dazu muss man persönlich auf den ‚Kunden Schüler bzw. Schulabgänger‘ zugehen. Schulabgänger sind begehrt und inzwischen eine knappe Ressource. Fachkräftesicherung von morgen fängt heute an“, ruft Wolf-Harald Krüger, Präsident der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg den Mitgliedsbetrieben zu.
Die Auszeichnungen von insgesamt 18 Unternehmen aus Ostbrandenburg nahm der Brandenburgische Minister für Bildung, Jugend und Sport, Günter Baaske, die Geschäftsführerin des Netzwerk Zukunft, Beate Günther, IHK Präsident Dr. Ulrich Müller und Kammerpräsident Wolf-Harald Krüger vor.

 

Resolution der Präsidenten der Handwerkskammern Ostdeutschlands 2015

Die Präsidenten der Handwerkskammern der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben auf ihrem Treffen am 5. Juni 2015 in der Handwerkskammer Magdeburg folgende Resolution verabschiedet:

Erfolgsfaktor Duale Berufsbildung
Rahmenbedingungen für die berufliche Bildung verbessern

Die Spitzenvertreter der ostdeutschen Handwerkskammern haben in Magdeburg intensiv über die Zukunft der dualen Berufsbildung im Handwerk diskutiert. Die Handwerkskammerpräsidenten sind überzeugt, dass sich das Erfolgsmodell „Duale Berufsbildung“ positiv auf die Jugendarbeitslosigkeit auswirkt. Dies lässt sich aus den statistischen Daten ableiten, wonach in Europa nur Länder mit einer dualen Berufsausbildung eine niedrige Jugendarbeitslosigkeit aufweisen.

Die duale Berufsausbildung ist aus individueller, betrieblicher und staatlich-gesellschaftlicher Sicht eine lohnende Bildungsinvestition. Sie steht für eine Verzahnung von Betrieb und Berufsschule, die viele Vorteile mit sich bringt. Probleme ergeben sich durch den demografischen Wandel, aber auch durch die fehlende Ausbildungsreife vieler Schulabgänger und die Bestrebungen leistungsstarker Schüler, einen Hochschulabschluss zu erlangen. Schon bald wird sich aus diesen Gründen ein erheblicher Mangel an gut qualifizierten Fachkräften einstellen.

Dem Trend kann nur entgegengewirkt werden, wenn die Jugendlichen zu einem vollqualifizierten Berufsabschluss geführt werden, die Attraktivität der beruflichen Bildung für leistungsstarke Schulabsolventen erhöht und damit die Alternative zum Hochschulstudium aufgezeigt wird sowie die Übergänge zwischen den Bildungssystemen erleichtert werden.

Die Präsidenten der Handwerkskammern der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen fordern die Landesregierungen auf, die Sekundarschulen nicht zu Restschulen verkommen zu lassen und die Gymnasien nicht auf ein Regelschulniveau zu senken. Darüber hinaus wird dringend eine verbindliche Berufsorientierung an allen allgemeinbildenden Schulen benötigt, um den Schülern Fehlentscheidungen und Misserfolg zu ersparen. Im Hinblick auf die zahlreichen bevorstehenden Betriebsübergaben müssen die Anreize zur Meisterfortbildung und Aufstiegsqualifizierung verstärkt werden. Des Weiteren sollte die Anrechenfähigkeit beruflicher und akademischer Bildung erweitert werden.

Aber auch an die Kammern selbst ergeht der Anspruch, Qualifizierungsmaßnahmen für die Ausbilder in den Betrieben anzubieten, Kooperationen mit Hochschulen einzugehen, um Beratungen für Studienaussteiger durchzuführen sowie das Angebot zum dualen und trialen Studium auszubauen, und die duale Ausbildung im Handwerk als Marke zu pflegen.

In Ostdeutschland gibt es derzeit 210.000 Handwerksbetriebe, in denen 47.000 Lehrlinge ausgebildet werden.

Magdeburg, 5. Juni 2015

Bei der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit arbeiten das Land Brandenburg und die Wirtschaftskammern noch enger zusammen. Gemeinsam werden sie Unternehmer über das Förderprogramm „Einstiegszeit“ informieren und so noch mehr Jugendlichen den Übergang von der Ausbildung in den Beruf erleichtern. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung haben jetzt Arbeitsministerin Diana Golze, Dr. Ulrich Müller, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie und Handelskammern des Landes Brandenburg, und Jürgen Rose, Präsident des Handwerkskammertages des Landes Brandenburg, unterzeichnet.

Diana Golze sagte: „Trotz der guten Arbeitsmarktlage und des hohen Fachkräf-tebedarfes gelingt es nicht allen jungen Erwachsenen,  nach der Ausbildung oder dem Studium aus eigener Kraft einen guten Arbeitsplatz zu finden. Wir müssen alles dafür tun, gut ausgebildeten jungen Menschen eine Beschäftigung in ihrer Heimat zu bieten. Bei dem zentralen Anliegen ‚Fachkräfte bilden, halten und gewinnen‘ der Brandenburger Arbeitsmarktpolitik sind die Kammern wichtige Partner. Mit dem Programm ‚Einstiegszeit‘ bekämpfen wir gemeinsam die Jugendarbeitslosigkeit nachhaltig und bremsen die Abwanderung von jungen Menschen. Gleichzeitig unterstützen wir Unternehmen bei der Fachkräftesicherung. Gerade kleinen und mittleren Betrieben fällt es immer schwerer, freie Stellen mit Nachwuchskräften zu besetzen.“

Dr. Ulrich Müller sagte: „Es gibt noch zu viele junge Leute in Brandenburg, die trotz absolvierter Berufsausbildung nicht den passenden Arbeitsplatz finden. Auf der anderen Seite suchen unsere Unternehmer händeringend geeignetes Personal. Hier hat sich die „Einstiegszeit“ als Arbeitsmarktinstrument bewährt. Vor allem Kleinunternehmen bekommen damit überhaupt eine Chance, zur Personal- und Organisationsentwicklung. So manche finanzielle Förderung zum Schweißerpass oder zum Gabelstaplerschein hat junge Brandenburger einen Arbeitsplatz in ihrer Heimat finden lassen. Damit ist „Einstiegszeit“ ein signifikanter Beitrag gegen Abwanderung von Fachkräften.“
Jürgen Rose sagte: „Das Handwerk sucht gut ausgebildete Fachkräfte. Brandenburg kann es sich nicht leisten, junge Leute bei der Arbeitsplatzsuche allein zu lassen. Das Projekt „Einstiegszeit“ setzt an der richtigen Stelle an. Denn eine passgenaue Qualifikation ist für unsere Betriebe ein wichtiger Faktor, um junge Gesellen dauerhaft einzustellen. Damit helfen wir den Betrieben, die richtigen Fachkräfte zu finden. Gleichzeitig unterstützen wir junge Leute, in Brandenburg zu bleiben und ihre Zukunft hier gestalten zu können.“

Die „Einstiegszeit“ hilft Frauen und Männern im Alter bis zu 30 Jahren, die eine abgeschlossene Berufsausbildung oder einen Studienabschluss haben, in Brandenburg einen Arbeitsplatz zu finden. Sie erhalten Informationen über Stellenangebote in der Region und Tipps bei der Bewerbung. Bei Bedarf werden sie mit individuellen Anpassungsqualifikationen auf die neue Stelle vorbereitet und nach der Vermittlung in Arbeit in den ersten sechs Monaten intensiv betreut. Da junge Frauen noch immer nicht die gleichen beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten haben gibt es auf sie zugeschnittene Beratungsangebote. Gleichzeitig werden kleine und mittlere Unternehmen bei der Suche nach jungen Fachkräften unterstützt und über Möglichkeiten flexibler Arbeitszeit- und Organisationsmodelle informiert.

Die Neuauflage des bewährten Programms startete Anfang April 2015. Bis zum Jahr 2018 stehen dafür rund acht Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Verfügung.
Mit der „Einstiegszeit“ konnten seit 2002 bis Ende 2014 über 6.130 arbeitslose junge Erwachsene mit abgeschlossener Berufsausbildung erfolgreich in eine Beschäftigung vermittelt werden. Für 213 junge Frauen wurden Karriereplanungen entwickelt, über 3.580 Betriebe wurden bei der Personal- und Organisationsentwicklung unterstützt.
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im Mai 2015 in Brandenburg 6.568 Menschen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren arbeitslos.

Weitere Informationen im Internet unter www.ez-brandenburg.de

 

Wir wollen nicht studieren, sondern lieber eine Ausbildung machen!“- da sind sich Natalie Troschke und Natalie Franke einig. Die beiden Natalies – 11-Klässlerinnen aus Seelow und Frankfurt (Oder)schauten sich deshalb bei der Last-Minute- Lehrstellenbörse in der Handwerkskammer am 18. Juni genau um, weil man eben im direkten Kontakt mit einer Firma am schnellsten feststellen könne, ob es passt. Kauffrau für Bürokommunikation oder vielleicht Versicherungskauffrau – das schwebt den beiden Mädels vor und erste Kontakte haben sie auf alle Fälle geknüpft.

Vier Bewerbungsmappen nach drei Stunden Lehrstellenbörse – kein schlechter Schnitt, meint Elektromeister Jörg Bredow aus Briesen schmunzelnd. Der Obermeister der Elektroinnung Oder Spree ist zum ersten Mal bei so einer Börse, „weil wir dringend Nachwuchs brauchen“, erzählt er und das sei bei ihm Chefsache. Bredow erzählt, dass er regelmäßig ausbilde und auch engen Kontakt mit einer Schule der Region pflege. Trotzdem sei es immer schwerer, gute Lehrlinge zu finden. Darum also ein Besuch bei der Lehrstellen- Börse, der sich am Ende für Bredow auf jeden Fall gelohnt hat: „Neun Bewerber und einige richtig gut“, sein Resümee.

Ebenfalls etwas Handwerkliches suchte die 24-jährige Sandra Glau aus Frankfurt. „Mir liegt einfach das Praktische“, erklärt die burschikose junge Dame und dass sie gerade ein Praktikum bei der Frankfurter Metallbaufirma MAM bei Metallbauermeister Sven Hausdorf absolviert habe. Bei Metallbauermeister Mark Eschenbach von der Firma Krüger Metallbau findet sie offene Ohren: „Wir suchen dringend Metallbauer mit Fachrichtung Konstruktionstechnik „ erläutert er. Eschenbach ist zum ersten Mal bei einer Lehrstellenbörse: „Die Atmosphäre ist sehr gut und von Angesicht zu Angesicht und im Gespräch kann man wirklich am schnellsten merken, ob der Bewerber wirklich für die Firma geeignet ist. Und natürlich sei ein Praktikum in jedem Fall zu empfehlen. Vier Bewerbungsmappen konnte dann auch Maik Eschenbach mit nach Lindenberg nehmen. Und er wird auf alle Fälle im nächsten Jahr wieder dabei sein.

Etwa 100 junge Leute aus Frankfurt und Umgebung, die noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche haben stellten sich an diesem Tag in der Handwerkskammer zur Last- Minute-Lehrstellenbörse, die Handwerkskammer, IHK  und die Bundesagentur für Arbeit gemeinsam vorbereitet hatten, mit ihren Bewerbungsmappen vor.

 

Andrea Regner ist extra aus Eisenhüttenstadt angereist. Mit ihrer Freundin Svenja geht sie gern auf Töpfermärkte und meistens finden die Beiden auch etwas Schönes. Auch an diesem Wochenende in Frankfurt beim 14. Töpfermarkt auf dem Brunnenplatz. “Ein bunter Blumenstrauß aus Keramik – ist der nicht bezaubernd“, schwärmen die Damen, „aber wir hatten die Qual der Wahl, das Angebot ist unglaublich vielfältig“, ergänzt Frau Regner.

Wiesenkeramik ist das Markenzeichen von Marina Blumenhagen aus Reitwein. Sie ist schon zum wiederholten Mal beim Frankfurter Töpfermarkt. „Es ist mein Geschäft, Besuche auf Märkten gehören für Keramiker im Sommer dazu“, meint sie und der Kontakt mit unterschiedlichen Käufern mache Spaß. Immer wieder bewundern die zahlreichen Gäste die schönen Blumensteckschalen, Vasen, Obstschalen mit Kräutern als Dekor und so manches Unikat wechselt den Besitzer.

Auch Barbara Rühlmann aus Vierlinden, OT Görlsdorf, kann sich über mangelnden Kundenzuspruch nicht beklagen. Tassen, Teller, Vasen werden bestaunt und befühlt und sie zu ihrer kreativen Arbeit befragt. „In Frankfurt bin ich zwei Mal jährlich, unter anderem auch zu Advent in Marien“, erzählt die temperamentvolle Frau. Zwar sei das Wetter in diesem Jahr nicht optimal – immer wieder schütteten Regenschauer, ehe die Sonne für kurze Zeit hinter grauen Wolken hervorlugte – aber die Keramikerin blieb optimistisch, auch wenn ihr die Schlagermusik, die an den beiden Tagen laut über den Brunnenplatz schallt, so gar nicht gefällt: „Die Veranstalter hätten uns befragen können, wir hätten etwas Passendes zu unserer handwerklichen und künstlerischen Arbeit ausgewählt“, ist sie sicher.

Ein kleiner Baum mit farbigen Keramikanhängern zieht die Blicke am Stand von Britt Stahl aus Ziltendorf auf sich. Die junge Frau von Britt Keramik ist schon öfter auf dem Töpfermarkt gewesen, „aber wir haben es ja auch nicht weit“, meint sie schmunzelnd. Im Gegensatz zu vielen der Keramikerinnen und Keramiker, die bis aus Chemnitz oder Cottbus kämen und sich neben der Standgebühr eine Übernachtung in Frankfurt leisten müssten, konnte sie abends mit ihrem Mann nach Hause fahren.
Sie hat an einem Tisch neben dem Stand fertig gebrannte Keramikanhänger angeboten, die Kinder mit Acrylfarbe bemalen konnten und mit nach Hause nehmen. „Schade, dass so wenig Kinder hier waren“, bedauert Britt Stahl, „aber wir werden die Anhänger bestimmt alle los, wenn wir am 5. September in Ziltendorf unser großes Hoffest mit Keramik für Haus und Garten, einer Bastelstraße für Kinder und vieles mehr, feiern“, erzählt sie.
Insgesamt waren am vorletzten Juniwochenende über 50 Keramiker aus drei Ländern auf dem Brunnenplatz. Viele kamen aus dem Frankfurter Kammerbezirk, einige aus Sachsen und Sachsen Anhalt. Die weiteste Anreise hatte die Töpferei Ocarinas-Arpad Takacs aus Budapest, die bezaubernde farbige Kugelflöten aus gebranntem und glasiertem Ton anbot.